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[AutorenSalon] Madeline Sheehan

  • 4. November 2015

Sheehan_Madeleine

Pressefoto mit freundlicher Genehmigung
vom Sieben Verlag © Madeline Sheehan

Kurze Vorab-Info: Das folgende Interview ist zweisprachig. Zuerst die deutsche, dann die englische Version. 
Short pre-info: The following interview is bilingual. First, the German, then the English version.

D e u t s c h e  V e r s i o n

Geneigte Leserinnen und Leser,

das „MC“-Genre ist momentan stark im Kommen. In den letzten Monaten habe ich die Bücher unterschiedlichster Autoren gelesen, die in diesem Bereich schreiben. Doch selten hat mich jemand mit ihren MC-Geschichten so gepackt, wie Madeline Sheehan! Wow! Bei der Art, wie sie schreibt, braucht es nicht viel und !!!ZACK!!! hat sie mich am Wickel und es gibt kein Entkommen mehr. So ging es mir nicht nur bei „Eva und Deuce“, dem ersten Teil der „Hell´s Horsemen“-Reihe, sondern jetzt auch mit „Danny und Ripper“, dem zweiten Buch der Serie.

Darum ist es mir ein riesiges Vergnügen, dass sich Madeline Sheehan dazu bereit erklärt hat, mit mir heute ein Interview zu führen. Es gibt einiges, dass ich sie fragen möchte. Herzlich Willkommen im AutorenSalon von Happy End Bücher, Madeline!

Madeline: Ich fühle mich geehrt, hier zu sein!

Wie machen Sie das, Madeline? Es hat nur die ersten 8 Sätze aus „Unbeautifully – Danny und Ripper“ gebraucht und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen! *lacht*

Madeline: *lacht* Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Man weiß nie, wer oder wer nicht eine bestimmte Geschichte mögen wird, wer sich von ihr begeistert sein wird oder zu Tränen rühren lässt, wer sich dabei zu Tode langweilt, es ist alles Ansichtssache, eine Frage wie man eine Story aufnimmt. Während ich schreibe, denke ich nicht über meine Leser nach, ich schreibe die Geschichte nur für mich. Alles, was mit meinen Figuren passiert ist, passiert, weil ich in diesem Augenblick das Gefühl habe, dass es passieren muss. Vielleicht ist das das Geheimnis, dass man sich nicht an eine Struktur oder Formel halten sollte, vielleicht ist das Geheimnis, dass man IMMER für sich selbst schreiben sollte. 🙂

Ich gebe Ihnen absolut recht!
Sie haben eine sehr inbrünstige, teilweise düstere Art, ihre Geschichten zu schreiben. Ich leide schrecklich mit Ihren Protagonisten. Wie ergeht es Ihnen damit beim Schreiben? Ist Ihr „Leiden“ genauso groß, wie das Ihrer Protagonisten, Ihrer Leser? 😉

Madeline: Oh, ich bin da ganz bei ihnen und leide ebenso mit. Ich habe ganze Szenen lang durchgeheult und war nicht mehr in der Lage meinen Bildschirm zu sehen, weil ich während des Tippens weinen musste. Aber ich konnte nicht aufhören zu schreiben, um mir meine Tränen wegzuwischen, denn dadurch würde ich meinen Schwung verlieren, und der Moment wäre bei weitem nicht so stark, wie er sein könnte.

Undeniable - Eva und Deuce (Hell's Horsemen)

Woraus ich schließe, dass sie nicht nur mit zwei Fingern tippen, sondern richtig, mit allen zehn! *lacht*
Autoren haben mir in Interviews schon oft erzählt, dass sie regen Kontakt zu ihren fiktiven Charakteren haben. Wie ist das bei Ihnen? Wispert Ihnen zum Beispiel Ripper ins Ohr, in welche Richtung seine und Dannys Geschichte gehen soll? Oder ist er eher laut in dem, was er von Ihnen, seiner Schöpferin, fordert? 😉

Madeline: Ich höre ihre Stimmen nicht so sehr, wie die Gefühle ihrer Geschichten. Es sind ihre Geschichten, die mich verfolgen, die mich nachts wach halten und in meine Gedanken eindringen, etc. … Und dann kommt ein Punkt, an dem ich bis zum Rand mit einem bestimmten Charakteren gefüllt bin und ich muss es nieder schreiben sonst werde ich verrückt … und eine Geschichte ist geboren.

Das glaube ich Ihnen aufs Wort, Madeline. *sieht Madeline mit großen Augen an*
Danny und Rippers Geschichte hat mich emotional bewegt. Es gab Passagen, bei denen ich weinen musste. Stellen Sie sich während des Schreibens solcher Passagen manchmal die Frage: Kann ich das meinen Lesern zumuten? Oder ist es eher etwas, das einfach „raus“ muss?

Madeline: Wie schon gesagt, wenn ich während des Schreibens an meine Leser denken würde, wären die Geschichten sehr viel anders und meiner Meinung nach nicht annähernd gut genug. Ich weiß, die Art des romantischen Strickmuster-Schreibens funktioniert für einige Autoren sehr gut, für mich … eher weniger. Ich verfolge meine Figuren gewissermaßen. Ich bin nur die Fliege an der Wand, die ihre Reise dokumentiert, anstatt sie zu diktieren.

Was meines Erachtens, einen großen Anteil der Intensität Ihrer Bücher ausmacht …
Danny machte im ersten Teil eher den Eindruck, eine sorglose junge Frau zu sein. Doch ich wurde während des Lesens schnell eines besseren belehrt. Wie würden Sie Danny in kurzen Worten charakterlich beschreiben?

Madeline: Danny war genau das, eine unbeschwerte, unschuldige junge Frau, aber ihr ging es so wie den meisten Menschen, wenn sie älter werden – sie ändern sich, werden härter, was immer es braucht, um sich den Lebensumständen anzupassen ( und in Dannys Fall zu realisieren, in welcher Welt sie wirklich lebt ) . Ah, okay, das waren mehr als ein paar Worte … Lassen Sie mich überlegen, wie würde ich Danielle West in wenigen Worten beschreiben? Unreif, tief betrübt und voller Leben und Liebe.

Unbeautifully - Danny und Ripper (Hell's Horsemen)

Ripper ist wohl jemand, den ich eines nicht nennen würde „unschuldig“. Weder wenn es um Frauen geht *hüstelt* noch wenn es um den Status geht, den er bei den „Hell´s Horsemen“ inne hat. Können Sie ihn den Lesern und mir näher beschreiben?

Madeline: Ripper ist jemand, der nicht in ein raues und bewegtes Leben hinein geboren wurde, und das mach ihn anders, unterscheidet ihn von den meisten der anderen Jungs. Er wuchs in einem liebenden Elternhaus auf und lebte ein gutes Leben, bis seine Familie getötet wurde. Ich glaube, er fühlt sich, wegen seiner ersten 17 Lebensjahre, so zu Danny hingezogen und das ist auch der Grund warum sie letztendlich schließlich zusammen kommen. Und Danny wurde von Ripper angezogen, nicht wegen des Jungen, der er einmal war, sondern wegen des Mannes, der er werden würde zu dem er geworden war. Deuce hatte versucht, sie von dieser Art der Lebensweise fern zu halten, aber im Grunde wurde sie dadurch nur noch mehr angezogen.

Wie auch immer, Danny und Ripper haben ein Loch des jeweils anderen gefüllt, von dem sie nicht mal wussten, dass es da war.

[ The Soul Mate: Holy Trinity Trilogy Sheehan, Madeline ( Author ) ] { Paperback } 2014

Hmmm, seitdem ich „Undeniable“ gelesen habe, bin ich am Überlegen, wie es wäre, einen Ihrer „Helden“ in unseren „HeldenSalon“ einzuladen. Was meinen Sie, Madeline, wären Deuce oder Ripper geneigt, ein kleines Interview mit mir zu führen? Es wäre eine Premiere! Es waren schon einige paranormale Helden, wie beispielsweise ein Vampirjäger, ein Dämon, ein Vampirkönig, ein Gargoyle, ein Unseelie u.s.w. zu Gast, sogar ein Anwalt!!! *grinst* Aber noch nie ein Mitglied eines MC …

Madeline: Deuce ist nicht unbedingt der Gesprächigste, zumindest nicht mit Fremden. Sie könnten als Antwort viel Grunzen und Seufzen von ihm hören. Aber Ripper und Cox sind immer bereit zum Reden.

Oh, Ripper würde? Dann entscheide ich mich für Ripper! Ihn kenne ich durch „Unbeautifully“ schon besser als Cox *grinst selig vor sich hin*
Warum ist – Ihrer Meinung nach – das Genre „MC“ so stark im Kommen? Ich meine, die Helden dieser Geschichten sind so, wogegen Frauen jahrzehntelang Sturm gerannt sind. Und plötzlich sind sie wieder da. Eine besondere Art „Alpha-Mann“, mit dem Hang sich manchmal wie ein Neandertaler zu benehmen. Der sich allerdings unleugbar um „die Seinen“ kümmert. *grinst breit*

Madeline: Haha! Was mich persönlich zu diesem Genre hinzieht, ist der geheimnisvolle Aspekt der Subkultur. Es macht Spaß, jenseits des Mainstream, zu theoretisieren und eine eigenständige Gesellschaft zu schaffen.

My Soul To Take (The Holy Trinity Book 2) (English Edition)

Eine persönliche Frage: Woher nehmen Sie das „Input“ zu einem Outlaw MC, so wie Sie ihn bei den „Hell´s Horsemen“ darstellen? Alleine die Recherche stelle ich mir, hmm … wie soll ich sagen … nicht ungefährlich vor? 😉

Madeline: Ich recherchiere und lese sehr viel, schaue Dokumentarfilme an, rede mit Leuten, doch wenn ich meine Recherchen abgeschlossen habe, kreiere ich meine eigene Welt.

Was war, während sie „Unbeautifully“ geschrieben haben, der schönste beziehungsweise der schrecklichste Moment für sie?

Madeline: Der schönste und schrecklichste Moment ist für mich ein und derselbe Moment, nämlich als Ripper nach Hause kommt er und Danny sich Angesicht zu Angesicht gegenüber sehen, um sich gemeinsam allem zu stellen. Es ist so ein harter Schlag für die beiden und sie können weder sich, noch ihre Emotionen kontrollieren. Es ist so real, so roh, so verzweifelt und hässlich, aber unter all dem Hässlichen ist ihre unsterbliche Liebe, die sie zueinander treibt.

The Lost Souls: A Novella (The Holy Trinity) (English Edition)

*seufzt kerkertief*
Eine letzte Frage: Was ist ein Buch ohne Happy End für Sie?

Madeline: Ich glaube, ein Buch ohne Happy End ist ein Buch, das ungelöst endet. Ich brauche eine Art von Endgültigkeit, ob es nun eine Trennung, eine Hochzeit, ein Tod, oder die Suche nach dem inneren Frieden ist, ich muss mich mit dem Ende zufrieden fühlen.

Madeline, ich danke Ihnen herzlich, dass Sie sich die Zeit genommen haben, hier zu sein! Natürlich freue ich mich sehr auf die weiteren Geschichten der „Hell´s Horsemen“! Ich wünsche Ihnen viele viele zufriedene Leser!

Madeline: Ganz herzlichen Dank!

Trenner-Ranke

E n g l i s h  V e r s i o n

 

Much obliged readers,

the „MC“ genre is currently on the rise. In recent months, I have read the books of various authors writing in this genre. But rarely has someone grabbed me with their MC-stories as much as Madeline Sheehan! Wow! In the way she writes, it does not take much and !!!pow!!! she grabs me by the collar, and there is no escape. I felt that way not only with „Undeniable – Eva and Deuce“ – the first part of the „Hell’s Horsemen“ series – but also with „Unbeautifully – Danny and Ripper“, the second book.

It is a huge pleasure, that Madeline Sheehan has agreed to give me an interview  today. There are some things, that I would like to ask her.

Now, I want welcome Madeline Sheehan to the AuthorSalon of Happy End Bücher! Welcome Madeline! It´s a great pleasure, that you are with us.

Madeline:  Thank you! I’m honored to be here!

How do you do that, Madeline? It took just the first 8 sentences of „Unbeautifully – Danny and Ripper“ and I could not put down the book until it was done reading it all! * laughs *

Madeline: *grins* I honestly do not know. You never know who is or isn’t going to like a certain story, who is going to be enthralled or bored to tears, it’s all a matter of opinion. So I don’t think about my readers at all while I’m writing, I write the story purely for me. Everything that happens to my characters is because I felt it happening that way in that moment. Maybe the secret is not to abide by a structure or formula, maybe the secret is to always ALWAYS write for yourself. 😉

I’ll give you absolutely agree!
You have a very fervent, sometimes gloomy way to write your stories. I suffer terribly with your protagonists. How do you feel about it during writing? Is your „suffering“ as large as that of your protagonist, or your readers? 😉

Madeline: Oh, I’m right there with you, suffering as well. I’ve cried through entire scenes, unable to see my laptap screen as I’m typing away. But I can’t stop writing to wipe away my tears, or I’ll lose my momentum, and the moment won’t be nearly as strong as it could be.

Undeniable (English Edition)

From which I conclude that you typewrite not only with the two-fingers-system, but correctly with all ten fingers. * laughs *
Authors often told me in interviews, that they have some sort of frequent contact with their fictional characters. How about you? For example, did Ripper whisper into your ear, in which direction his and Danny’s story should go? Or is the way he calls to you, his creator, much louder? 😉

Madeline:  I don’t hear their voices as much as I feel their stories. Their stories are what haunts me, keeps me up at night, steals all my thoughts, etc… And then when it gets to the point where I’m filled to the brim with certain characters and I have to write it down or go mad…a story is born.

Unbeautifully (Undeniable Book 2) (English Edition)

I believe you every single word, Madeline *looks at Madeline with wide-eyed*
Danny´s and Ripper´s story moved me so much emotionally. There were passages where I had to cry. During your writing process, do you ask yourself sometimes: „Might that be too much for my readers?“ Or is it something that just „has to be written that way“?

Madeline: Like I said before, if I think about my readers while I’m writing the story would be very different, and in my opinion, not nearly good enough. I know formula romance writing works very well for some authors, for me…not so much. I follow the characters in a way. I’m just a fly on the wall documenting their journey, instead of dictating it.

What, in my opinion, is the reason why your books are so extremely intense …
In the first book, Danny gave me the impression of being a carefree, innocent young woman. But I was disabused of that notion, while I was reading the second part 😉 How would you describe – in a few words – Danny´s character?

Madeline: Danny was just that, a carefree, innocent young woman, but like most people as they grow older (and in Danny’s case – really realize the world she was living in) they change, harden, whatever it takes to adapt to the life their living. Ah, okay, that was more than a few words… Let me see, how would I describe Danielle West in a few words? Immature, heartsick, and full of life and love.

Unattainable (Undeniable Book 3) (English Edition)

Ripper is probably someone, I would not call „innocent“. Neither when it comes to women *coughs*, nor due his status in the „Hell’s Horsemen“ motorcycle Club. Can you describe him a little closer to our readers and me?

Madeline: Ripper is someone who wasn’t born into a rough and tumble life and that makes him a bit different than a lot of the other boys. He grew up with loving parents, and he lived a good life until his family was killed. I think because of his first 17 years of life is why he was drawn to Danny, and ultimately why they ended up together. And Danny was drawn to Ripper, not the boy he used to be, but the man he‘d become. Deuce had seen to that, by trying to keep her from the lifestyle, he’d essentially only pulled her closer to it.

Anyway, Danny and Ripper both filled a hole in each other that neither of them realized needed filling.

Unbeloved (Undeniable Book 4) (English Edition)

Hmmm, since I’ve been reading  „Undeniable“ I play with the thought to invite one of your „heroes“ into our „HerosSalon“. What do you think Madeline? Would Deuce or Ripper be inclined, to give me an interview? It would be a premiere! There were already some paranormal heroes my guest, such as a vampire hunter, a demon, a vampire king etc, even a member of a special unit and a lawyer!!!!! *smirks* But never a member of a MC …

Madeline: Deuce isn’t much of talker, at least not to strangers. You might get a lot of grunts and sighs from him. But Ripper and Cox are always up for chat!

Oh Ripper would? Then I’ll choose Ripper! I know him by „Unbeautifully“ already better than Cox *grins blissfully to herself*
Why is – in your opinion – the genre „MC“ so strong? I mean, the heroes of these stories act against as much as everything women have been fighting for decades. And suddenly they are back! This special kind of „alpha male“. With the attitude and a behaviour that often looks like some kind of Neanderthal. But a Neanderthal who’s is taking care of his family.*grinning broadly*

Madeline: Haha! What draws me personally to the genre is the secret subculture aspect of it. It’s fun to theorize and create a seperate society from the maintream.

Thicker than Blood (English Edition)

A personal question: Where do you get the „input“ about an outlaw MC from? I could imagine, that the research alone is, hmmm … how should I say it … is not without danger? 😉

Madeline:  I do a lot of research, I read a lot, watch documentaries, talk to people, but after I’ve done my research I simply create my own.

What was, while you have been writing „Unbeautifully“, the most beautiful and the most terrible moment for you, Madeline?

Madeline: The most beautiful and terrible moment for me are the same moment, when Ripper comes home and he and Danny come face to face with one another after everything. It’s such a sucker punch for them both and they can’t control themselves or their emotions. It’s so real, so raw, so desperate and ugly, but beneath all that ugly is their undying love for each other driving them.

Beneath Blood and Bone (Thicker than Blood Book 2) (English Edition)

*sighs deep like a dungeon*
One last question: What is a book without a happy ending for you? 😉

Madeline: I think a book without a happy ending, is a book that ends unresolved. I need some sort of finality, whether it be a break up, a marriage, a death, or finding ones internal peace for me to feel satisfied with the ending.

Thank you very much, Madeline! It was a great pleasure, having you in the AuthorSalon of Happy End Bücher. I am looking forward to the following „Hell’s Horsemen“ stories and I wish you many many happy readers!

Madeline: Thank you so much!

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