Blog Kas Tatsachenbericht

Applaus. Balsam und Kühlpad für den roten Popo.

  • 5. April 2025

Geneigte Lesende!

Verlage und Autoren werben verständlicherweise für das „Schreiben von Rezensionen“. Das ist absolut legitim, da die Lust, Rezensionen zu schreiben, stetig zurück geht. Okay, es gibt immer noch Autoren, bei denen es eine regelrechte Rezensionsflut gibt, doch das ist nicht die Regel. Vor allem Neulinge unter den Autoren und Selfpublisher haben es da schwerer.

Als ich las, auf welche Weise ein Verlag versuchte Leser zum Schreiben von Rezensionen zu animieren, konnte ich nicht an mich halten und musste erst mal eine Runde grinsen. Stand da doch, dass es toll wäre, wenn du, also der Leser, dir 2 bis 3 Minuten Zeit nehmen würdest, eine Rezension zu schreiben. 2 – 3 Minuten!!!
Okay, mit den 2 bis 3 Minuten meint der Verlag natürlich die tatsächliche „Schreibzeit“, denn innerhalb dieser Zeitspanne, bin ich ins Büro getapst, habe ich gerade mal den Rechner hochgefahren, mich ins www eingewählt, das Programm, welches ich zum Schreiben der Buchbesprechung benötige, geöffnet und mir die Plattform, auf der ich die Rezension veröffentlichen möchte, angewählt. Davon, dass ich meine „DOSEN“ noch gestalten muss, mal ganz abgesehen.

2 – 3 Minuten um eine Rezension zu tippen? Puh, da kennen mich die aber schlecht! Ich brauche im Durchschnitt zum Schreiben einer Rezension mindestens eine halbe Stunde. Ich weiß, es gibt die Schnell-Rezensionsschreiber, so wie z.B. Chris, mit der ich mich damals auf Happy End Bücher getummelt hatte. Aber selbst der Schreibwirbelwind Chris, schafft das sicher nicht in 2 – 3 Minuten. Okay, wenn ich allerdings nur eine kurze Bemerkung zum Buch mache, klappt das definitiv in diesen wenigen Minuten. Wie zum Beispiel sowas:
„Was für eine tolle Geschichte. Ausserordentlich gelungen und emotional. Gerne mehr davon!“
Ja, das schaffe ich sogar schneller als in 2 – 3 Minuten. Doch für eine ausführlichere Rezension brauche ich mehr Zeit. Es kommt sogar vor, dass ich Vollhonk ein schlechtes Gewissen habe, wenn meine Buchbesprechungen etwas weniger umfangreich sind! Hallo? Da habe ich voll einen an der Klatsche! *headdesk* Natürlich ist die Länge der Rezension auch davon abhängig, ob ich nun eine Kurzgeschichte, oder eine normal lange Geschichte rezensiere.

Applaus. Balsam und Kühlpad für den roten Popo.

Klar, in Zeiten, in denen sich immer weniger Leute die Mühe machen, eine längere Rezension zu schreiben, macht es für Autoren natürlich Sinn, auch kurze, schriftliche Stellungnahmen zum veröffentlichten Buch zu bekommen – vor allem dann, wenn man sich noch keine „Lorbeeren“ verdient hat, eben wenn man ein Autor-Frischling ist. Je mehr Rezensionen oder Bewertungen ein Buch einfährt – (Bewertungen sind dabei nur die Sternchen ohne Worte) – desto stärker werden interessierte Leser darauf aufmerksam. Darum: Schreibt einfach welche!

Vor einiger Zeit habe ich gelesen, dass Rezensenten neuerdings lieber negative Rezensionen schreiben. Ein Buch das gefallen hat, hinterlässt zwar ein gutes Gefühl, aber die Lust ein Lob auch schriftlich zu verfassen, schrumpft. Ich finde das total schade.
Bei mir ist es nach wie vor umgekehrt, ich schreibe meist nur Rezensionen zu Büchern, die mir gefallen haben und da nicht mal zu allen Gelesenen, denn, wie bereits oben erwähnt, schreibe ich keine Rezensionen in 2 – 3 Minuten. Mein Lesekonsum ist zudem verdammt dickgepackt, dass es schlicht und ergreifend – neben meinem umfangreichen, realen Leben – zeitlich nicht drin ist, noch mehr Rezensionen zu schreiben! Vor allem, in meiner doofen Bandscheibenvorfall-Zeit ging diesbezüglich gar nichts. Sorry, ist aber so.

Das Schreiben von Rezensionen einfacher macht mir das natürlich außerdem die Tatsache, dass ich nur höchst selten und wenn dann nur sehr ausgewählt, auf Rezensionsexemplare zurückgreife. Diese MUSS man natürlich – dafür hat man das Buch schließlich bekommen – auch rezensieren ! Egal ob es mir nun gefallen hat, oder nicht. 😉

Ehrlicherweise möchte ich hinzufügen, dass ich lieber lange Rezensionen lese, als 2-3- Satz-Bemerkungen. Grund: In langen Buchbesprechungen erhalte ich mannigfaltige Informationen zum Buch, so dass mir die Kaufentscheidung einfacher gemacht wird. Bin nämlich INPUT-JUNKIE. Außer das Buch wurde von einem meiner Lieblingsautoren geschrieben, dann brauche ich generell keine Rezensionen oder INPUT, weil ich das Buch sowieso kaufe. Nennt es ruhig Automatismus! *lacht*

Wie dem auch sei, Rezensionen zu schreiben hilft nich nur der Entscheidungsfindung potentieller Buchkäufer, sie helfen auch Autoren, Bücher an den Leser zu bringen!

Denn Rezensionen sind:
– Der Applaus für ihr Werk, welcher durch eine Rezension „hörbar“ gemacht wird.
– Der Balsam für ihre wunden Fingerkuppen, um weiterzumachen und uns Leser zu erfreuen.
– Das Kühlpad für den roten Popo, der nach stundenlangem Sitzen genau das braucht.

Also: Hast du gerade ein Buch beendet? Dann schnapp dir dein Gerät, gönn dir ein Stück Schokolade – und schreib dem Buch deinen Applaus. Ergo, gehe hin und schreibe Rezensionen und erleichtert anderen dadurch den Buchkauf und verleihe deiner Freude über ein Buch Ausdruck. Das freut nicht nur Euch beim Schreiben, das freut auch den Autor und den interessierten Leser. Und mich! LOL

In diesem Sinne

Ka

 

Bildquell: pixabay

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