Es gibt Bücher, geneigte Leserinnen und Leser,
die frusten mich so sehr, dass ich sie beiseite legen muss, um sie nicht in einem Anfall von „Buchfrusteritis“ in die Ecke zu pfeffern. Ihr kennt das sicherlich auch. Ihr lest den ersten Teil einer Trilogie und findet ihn einfach nur: „Pow-Wow!“, vielleicht abgesehen von ein paar verbalen Eskalationen, denen sich Held und Heldin beim Sex hingaben. Beschimpfungen – auch wenn sie den beiden zu gefallen scheinen – fruchten bei mir absolut NULL! Ich habe keinen Bock drauf zu lesen, dass er sie wie … Dreck behandelt. Und SIE, sie genießt das. Okay, einerlei. Deren Bier, nicht meins. Doch wie gesagt, abgesehen davon, war diese Geschichte soooo toll!
*Warnung Anfang* Übrigens, es besteht die Möglichkeit, dass der ein- oder andere Leser eventuell erkennen könnte, um welche Geschichten es sich dreht. Daher schicke ich jetzt eine Warnung voraus: Wer weiter liest, stößt eventuell auf Spoile. Wer das nicht möchte, sollte den Artikel verlassen … :3 *Warnung Ende*
Weiter im Text 😀
Doch nun kommt der zweite Teil raus. Ich so: „Wie geil ist das denn!“, schließlich schließe ich daraus, dass meine Euphorie bezüglich des ersten Teils hier weiter gehen wird. Doch weit gefehlt. Seltsamerweise lag das jedoch nicht daran, dass sich die Schreibe der Autorin geändert hätte, nein, es lag am Heldenpaar. Nur kurz: Beide sind unter sehr ungünstigen Bedingungen in Russland groß geworden. Sie haben sich dort einer „Bande“ angeschlossen und waren ein Herz und eine Seele. Eins im Töten von unliebsamen Zielpersonen. Eins im Bett. Eins im Alltag, wenn man von zwei Profikillern von Alltag sprechen kann. Sie liebten sich heiß und innig, bis ER versucht hat, SIE zu töten. Erinnert das in erster Instanz ein wenig an den Film „Mr und Mrs Smith“? Nicht wirklich, oder?
Des Auftragskillers „täglich Brot“ 😉
Sich unter Liebenden abzumurksen, das tut man nunmal, wenn es von oberster Stelle gewünscht wird. Okay, betrachtet man die eher zerstörerische Vergangenheit des Paares, sieht man IHM das schon mal nach … *sarkasmusmodus aus* Spaß .. ähm, Sarkasmus beiseite. Nun ist SIE bei dem versuchten Mord nicht gestorben, sondern das Mädel überlebte – allerdings mit einer fetten Amnesie. Das Schicksal will es so und führt die beiden — SIE ist zwischenzeitliche Novizin eines Klosters (richtig gelesen NOVIZIN) – wieder zusammen. Und nun geht´s erst richtig los. Er will UNBEDINGT, dass sie sich erinnert. Dass sie sich daran erinnert was ER IHR angetan hat. Und kaut ihr am laufenden Band vor, wie toll mörderisch und wunderbar sie „damals“ war. Kauft ihr Klamotten, die sie „damals“ gern getragen hat. Baut ihr ein „Nest“, dass so aussieht, wie ihr „damaliges“. Füttert sie mit Süßigkeiten, die sie „damals“ gerne aß. Liest aus ihrem Lieblingsbuch vor ( Okay, ich gestehe: Das finde ich absolut knuffig! :3 ) und lauter so`n Zeugs.
Derweilen hofft der Kerl vor lauter schlechtem Gewissen – das ihm DEFINTIV zusteht – dass sie sich erinnert was „DAMALS“ geschah, damit SIE nun ihrerseits IHM das Leben nimmt! Der Kerl dreht nämlich voll am Rand, weil er sie einst „getötet“ hatte! Und das bei seiner großen innigen Liebe zu IHR! Hallo? Welcher liebende Mann tötet auf Geheiß seines Bosses seine Seelengefährtin. Ja klar, alles sprach dafür, dass SIE die „Bande“ hintergeht, aber muss ER SIE deswegen gleich von der Klippe stoßen? Man kann doch erstmal fragen, was Sache ist, oder? Geht`s noch!?!?!?! Hier greift nicht mal die Aussage: „Er war jung und brauchte das Geld!“ Na so einem Helden gehört doch ordentlich der .. ähm … Arsch versohlt. Nicht mit so`nem pillepalle „SoG-Flogger“, sondern mit was Robustem! Hey, ich wusste gar nicht, dass ich so … aggro werden kann! :3
Ende vom Lied: Ich ließ mich bis zu einem gewissen Punkt der Geschichte, von den beiden „quälten“ und genoß derweilen die Szenen, die nicht mit ihnen zu tun hatten. Schließlich galt einem Widersacher zu schaden und den verschollenen dritten Bruder ( Was für eine Sahneschnittchen, was ich zwischenzeitlich im dritten Teil feststellen konnte, der wieder voll reinhaut, wie der erste Teil! *froidestrahhhhlt*) ausfindig zu machen!
Die Moral von der Geschichte:
Gib dem Folgeteil eine Chance, auch wenn der Vorgänger eher „Zum in die Ecke pfeffern“ war …
Bildquelle „Totenkopf“: Pixabay.com, unter der Lizenz Public Domain Picture CCO, Bild von „Comfreak“