Geneigte Leserinnen und Leser,
Hektor wollte unbedingt, dass ich Euch eine kleine Erinnerung an seine Rettungsaktion da lasse – eine gelegenheitslyrische Rettung, um genau zu sein – als ich mich nach letzten notwendigen kulinarischen Einkäufen auf den Weg zurück zur Burg machte und dabei auf eine „Winternacht mit Hindernissen“ stieß! Es war nämlich mächtig was los, das kann ich Euch sagen.
Doch vorher möchten ich … ähm, Hektor natürlich auch … also wir Euch eine friedvolle Weihnacht im Kreis Eurer Familie und Herzensmenschen wünschen. Habt einfach eine schöne Weihnachtszeit!
Winternacht mit Hindernissen
Durch die wilde Winternacht,
fuhr ich heim mit Einkaufsfracht.
Im Gepäck waren leckre Sachen,
die Hektor und Malik glücklich machen.
Die Straße, sie war voller Schnee,
die Heizung ging nicht. „Oh jemine!“
Ich müsst´ sie reparieren lassen,
damit’s warm wird, das würd’ mir passen.
Kurz vor der Burg, da kam ne Stelle,
die konnte man nicht nehmen, auf die Schnelle!
Ein Nadelöhr ohne sondersgleichen,
musste das Auto herum da schleichen.
Doch das Schleichen half gar nicht,
die Karre kam aus dem Gleichgewicht.
Schlingerte rechts und links dazu,
Hilfe! Weg war auch schon meine Ruh.
Kurz davor hysterisch zu kreischen,
hörte ich das Stöhnen und Ächzen der Reifen.
Sie schlitterten herum, was für `ne Pein.
Am liebsten hätt ich geschrien: „Oh NEIN!
Mit einem lauten Mordsradau,
schlitterte ich in den Graben, ich arme Sau.
Ordentlich herum gerüttelt,
Wie ein Martini durchgeschüttelt.
Kam das Auto dann zum Stehen,
um mich herum Stille, wie in Mausoleen.
Doch die Stille hielt nicht lange,
und mir wurde Angst und Bange.
Ein Sturm fing an, ums Auto zu pfeifen,
ich konnte das gar nicht recht begreifen!
Hier saß ich nun und fror echt mächtig,
Während der Wind blies laut und kräftig.
Durch die kaputte Scheibe hindurch,
Der Schnee kommt auch noch zwischendurch.
Mein Körper, er wurde kalt und eisig.
Die Türen blockiert, fror wie ein Zeisig.
Von den Füßen, bis zur Nasenspitze,
umfängt mich Frost, kommt durch jede Ritze.
Die Hände zittern, es klappern die Zähne,
und ich, ich denke an Flüchtungspläne.
Da! Plötzlich vernehm’ ich ein Piepsen.
Wer will mich mit dem Handy triezen?
Ich griff nach ihm mit klammer Hand,
als ich es endlich unterm Autositz fand.
Welch Wunder, es war unversehrt,
sah die Nummer, die ich begehrt!
„Hektor, bitte nicht erschrecken.
Dein Gebrüll könnte sonst Tote wecken.“
„Wo steckst du denn? Sag, meine Kleine.
Warum kommst du so lang nicht heime?“
„Ach Hektor stell dir nur mal vor,
was bin ich für ein großer Tor!
Zack, um die Kurve rum geschlittert,
die Autoscheibe ganz zersplittert,
Der Wind, der pfeift mir um die Ohren.
Sag, kannst du mir ne Decke besorgen?
So eine flauschig, kuschelig Weiche,
die von den Füßen bis zum Ohr hin reiche.
Ich bin so müde, kurz vorm Erfrieren,
Drache, komm mich anvisieren!“
Auf einmal höre ich ihn schon brüllen:
„Ka! Ich komme um dich zu umhüllen.
Mit meinen Schwingen umwickle ich dich.
Dann wird dir warm, das verspreche ich.
Ich kenne sie genau, diese Stelle,
und eile zu dir, auf die Schnelle.“
Sprachs, schon war die Leitung tot,
Und ich hatte meine liebe Not.
Der Drang zu schlafen wurde immer stärker,
um mich herum, ein Eiseskerker!
Meine Lider fallen langsam zu.
Himmel, jetzt habe ich endlich Ruh.
Doch da war ein infernalisches Schrei’n,
ich wußt’s, das konnt‘ nur Hektor sein.
Nach kurzer Zeit ist er gelandet,
durch seine Schwingen – der Schnee aufbrandet.
Er stapft zum Auto und mit brachialer Gewalt,
hat er die Tür aus dem Auto gekrallt.
Nimmt mich vorsichtig auf seine mächtigen Arme,
und dann umschließt mich all das Warme.
Seine Schwingen – sie betten mich herrlich ein.
Als mein Blut sich erwärmt, da könnte ich wein’n.
Hektor steht ruhig und etwas länger dort,
als wir dann verlassen, diesen frostigen Ort.
Doch eines, dass weiß ich schon jetzt genau,
er wird mich zusammenstauchen, mich arme Frau.
Danach werd’ ich sein sooo klein mit Hut,
denn Hektor ist prächtig in seiner Wut.
Der Drache, er wird mir Vorhaltungen machen,
mit dem Zeigefinger vor meinen Augen wedeln, all solche Sachen.
Warum, das kann ich Euch gerne sagen,
noch bevor Hektor beginnt sich zu beklagen.
Er hat nämlich, bevor ich losfuhr, zu mir gesagt,
„Nimm die G-Klasse mit Allrad und nicht deine alte Plag’!
Bei diesem Wetter ist das die bessere Wahl,
sonst mache ich mir Sorgen um dich – in großer Zahl.“
Und? Habe ich etwa auf seinen Rat gehört,
Nö! Bin mit meiner Plage davon geröhrt.
Und das Ende von dem Gedichte,
Sobald’s mir wieder gut geht, macht er mich – aus Sorge – glatt zum Wichte!
— © Copyright 23.12.2020 by Ka, Meine tägliche Dosis.
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