Geneigte Lesende,
wer den Blog verfolgt weiß, dass Hektor eher ungehalten reagiert hatte, als ich ihm davon erzählte, Claw in den HeldenSalon einzuladen. Darum sinne ich nun auf einen Weg, Hektor zu überzeugen, dass nichts dagegen spricht den Warrior samt seinem „Biest“ Willkommen zu heißen. Ich habe mir auch schon überlegt, womit ich meinen Bücherdrachen ködern kann! Aber lest selbst …
Übrigens: Das ist mein Bücherdrache in seiner archaischen Menschenform. Nur damit Ihr wisst, womit ich es tagtäglich zu tun habe, sofern sich Hektor in seiner menschichen Gestalt zeigt. Hektor meint ich soll Euch erzählen, dass er so zum Beispiel gekleidet war, wenn er und seine Brüder früher das keltische Ostarafest, also ein Fest anlässlich der Frühlings Tag- und Nachtgleiche samt Fruchtbarkeitsritual *hüstelt* mitgefeiert hatten. Er meinte, die damaligen Frauen wären auf diese kriegerische Gewandung total … ähm … wie soll ich sagen, … diese Gewandung hatte ihnen zugesagt. Wie dem auch sei! Damals wurde auch ein Feuer angezündet, ähnlich wie unser jetziges Osterfeuer. Das Anzünden des Feuers hatte Hektor allerdings den Menschen überlassen, da er und seine Brüder aus einem gewissen Grund in ihrer menschlichen Gestalt auf den Ostarafesten anwesend waren. Sie wollten nämlich den Fruchtbarkeitsritus mit den Frauen zelebrieren, denen sie ob ihrer … Optik … positiv ins Auge gestochen waren. Was meiner Meinung nach sicherlich nicht nur an der kriegerischen Gewandung lag. *seufzt kerkertief* So ein oller Schwerenöter.
Wie ich Hektor überzeuge, Claw in den HeldenSalon einzuladen …
„Hektor?“
„Ohje! Wenn du in diesem fragenden Ton meinen Namen sagst, ist sicherlich was im Busch, Ka. Habe ich recht?“ Hektor stemmt seine Klauen in die Hüften und baut sich vor mir auf.
Keine Chance, er kann mir keine Angst einjagen, auch wenn er sich noch so aufmuckt. Ich weiß, dass ich immer und in jeder Lebenslage sicher bei ihm bin, so wie Sienna bei Claw und seinem Biest.
„Nun, es gibt da tatsächlich etwas, worüber ich mit dir sprechen muss“, gebe ich unumwunden zu.
„Spuck`s aus, Menschlein. Ich kann deine Aufregung regelrecht riechen.“ Hektor beugt sich zu mir herunter und schnuppert an mir wie der Drache, der er nunmal ist.
„… es geht um Claw“, huste ich hervor.
„Claw. Du meinst jetzt nicht diesen biestigen Warrior, von dem du mir unlängst vorgeschwärmt hast?“
„Doch. Genau um den.“ Nun stemme ich meinerseits die Hände in die Hüften und trete einen Schritt auf ihn zu. Um ihm in die Augen zu blicken, muss ich meinen Kopf nach hinten neigen „Um Claw und sein Biest, besser gesagt. Entsprungen aus der Feder von Inka Loreen Minden.“
„Das kann jetzt nicht dein Ernst sein! Ich habe dir gesagt, es ist ein no-go, dass du ihn in den Heldensalon einladest und da soll er doch hin, oder? Er ist ein Biest, Ka! Kein Kuscheltier.“
„Dessen bin ich mir sowas von bewusst, Hektor. So eines wie du, nur anders vom genetischen Ursprung. Auch er hat Reißzähne, Klauen und kann herrlich brüllen. Außerdem ist er sehr groß, sehr stattlich … überall …“, sorry. Aber es macht einfach Spaß Hektor dabei zu beobachten wir er die Kontenance verliert. Bevor es zu brenzlich wird, werde ich ihm ein Angebot unterbreiten, womit er nicht rechnet. Denn das, habe ich in all den Jahren, indem wir nun schon zusammen sind, noch nie für ihn getan.
„Ich unterbreite dir ein Angebot, Hektor. Zur Beruhigung, damit du nicht eskalierst, weil ich Claw einlade werde“, versuche ich ihm einerseits die Zähne lang zu machen, andererseits ihn zu beruhigen.
„Da bin ich mal gespannt, was mich ruhig halten soll, Ka“, stößt Hektor etwas gemäßigter hervor.
Ich winke ihn mit dem rechten Zeigefinger zu mir herunter und flüstere in sein Bücherdrachenohr: „Du wolltest doch immer, dass ich dir aus meinen Büchern erotische Passagen vorlese und bisher habe ich mich geweigert das zu tun.“ Um ehrlich zu sein, erschien es mir zu … intim. Doch jetzt heiligt der Zweck die Mittel. „Mein Vorschlag lautet: Ich lade Claw in den HeldenSalon ein und du, mein allerliebstes Drachenbiest kommst dafür in den Genuss erotischer Literatur, die ich dir vorlese. Egal wann, egal wo, das liegt bei dir. Was sagst du dazu, Großer?“
Nur das Ticken der Standuhr, die rechts neben der Doppeltüre der Bibliothek steht, ist zu hören. Hektor hat sogar das Atmen eingestellt und als er plötzlich ausatmet, weht eine laue Brise an meinem Nacken vorbei und sorgt dafür, dass sich dort die feinen zarten Härchen aufstellen. Er murmelt leise: „Claw darf kommen und du liest mir vor. Egal wann, egal wo. Deal.“ Hektor richtet sich auf und reicht mir seine rechte Pranke. Als ich meine Hand hineinlege, wird sie regelrecht von seiner verschluckt.
„Deal“, gebe ich zurück und habe irgendwie das Gefühl, dass ich etwas ins Rollen gebracht habe, wofür ich nicht bereit bin. Fassungslos sehe ich dabei zu, wie sich Hektor beschwingt umdreht, richtig gelesen, BESCHWINGT und sich auf und davon macht. Aber gut, Claw ist das wert! Hoffentlich verhält sich Hektor gesittet …
© Copyright by Ka, Meine tägliche Dosis 03.04.2024
Nun mache ich mich aber auf, eine Einladung an Claw auszusprechen! Ich freue mich schon auf den Warrior. Mehr über den Krieger im nächsten Interview im „HeldenSalon“!
Ka
Bildquelle „Krieger“: pixabay.com, ai-generiertes Bild