… oder der Beginn der fruchtbaren Jahreszeit, geneigte Lesende!
Warum fällt mir dazu immer diese Textpassage aus Veronika, der Lenz ist da von den „Comedian Harmonists“ (Komponist des Liedes: Walter Jurmann, Texter des Liedes: Fritz Rotter) ein …?
„Veronika, der Lenz ist da,
die Vöglein singen trallala.
Die ganze Welt ist wie verhext,
Veronika, der Spargel wächst …“
Natürlich! Wegen des Spargels :3 Und nein! Ich gehe jetzt nicht näher darauf ein, um welche Art von Spargel es sich meines Erachtens dabei handelt! Ist ja auch egal. Bereits in der Nacht zum 1. Mai begeht man Beltane. Paare springen Hand in Hand über das Freudenfeuer, und nicht selten folgt in dieser wilden, schönen Nacht ein „Akt der Fruchtbarkeit“. Jedenfalls war das anno dazumal so. Okay, ich schließe nicht aus, dass das auch in unserer Gegenwart noch vorkommt!
Ich habe mal gelesen, dass früher die Maikönigin und der Maikönig auserkoren wurden, „zusammen zu finden“ – der Fruchtbarkeit wegen. Nicht unbedingt nur für sich selbst, sondern auch für den Boden und alles andere! In der keltischen Mythologie wird einiges dafür getan, damit die kommenden Monate „Früchte tragen“. Einst haben sich der Hirschgott und die Göttin in jener Nacht geliebt. Sie gaben sich den fleischlichen Gelüsten hin, um so für Fruchtbarkeit zu sorgen. Die Monate des Darbens sind endlich um. So sorgte man auf diese Weise tatkräftig für Wachstum und Knospenknallen. Beltane ist also das Fruchtbarkeitsfest schlechthin. Es gehört zu den Feuerfesten – und im Gegensatz zu Samhain ist Beltane ein fröhliches Fest.
Bis ins vorige Jahrhundert hat man in jener Nacht die Herdfeuer ausgemacht, um sie dann mit einem Feuerstein neu zu entzünden. Dieser Brauch ist auf die Landung und das Verbrennen der Schiffe der Túatha Dé Danann, dem Volk der Danu, die laut Mythologie einst in Irland landeten, zurückzuführen! Nicht nur Karen Marie Moning-Leser wissen, wer sie sind. Wenn Adam Black aus den Tiefen des Sidhe emporsteigen würde … Heiliges Kanonenrohr aber auch! Nun gut, zurück zu Beltane.
Unsicher ist man sich auch heute noch darüber, woher der Begriff Beltane kommt, doch er könnte durchaus von dem keltischen Wörtchen bel, was so viel wie „helles Feuer“ heißt, stammen. Beltane wird auch Cétsamuin genannt – „der erste Sommerliche“. Sicherlich könnt ihr euch denken, worauf sich der Begriff bezieht: nämlich auf den Beginn der schönen Jahreszeit. Nicht umsonst steht Beltane im irischen Kalender für den Sommeranfang. Zudem sind in dieser magischen Nacht die Bewohner der Elfenhügel, auch Sidhe genannt, für die Menschen zu sehen, denn die Grenzen zwischen dieser und der Anderwelt sind nun durchlässig. Wenn ich an Sidhe denke, denke ich auch an das erotische Buch „Schwanentanz“ von Jean Francis aka Jennifer Benkau, das ich einst gelesen hatte … *mjom*
In Edinburgh feiert man seit 1988 auf dem Calton Hill an Beltane ein großes Feuerfestival. Und ich weiß, dass es sich Protagonisten aus der „Usher Grey“-Reihe von Nicole Henser nicht haben nehmen lassen, daran teilzunehmen! Wie ich gehört habe, kann in dieser Nacht Magisches geschehen – und das, was sich dort auf diesem Feuerfestival tut, soll poetische Züge annehmen. Keine Ahnung, ob das stimmt – ich war noch nie dabei. Hier das Cover einer der Teile der Serie …
Auch an den Externsteinen im Teutoburger Wald geht es normalerweise um diese Jahreszeit ab. Dort treffen sich Menschen, um die Walpurgisnacht zu feiern – zum „Tanz in den Mai“. Man sagt, es sollen sich in dieser Nacht auch Hexen auf dem Brocken einfinden, um tanzend oder auf ihren Besen sitzend ums Hexenfeuer zu jagen. Anschließend – sofern man sich auf die Überlieferungen verlassen kann – küssen sie dem Teufel den Hintern.
Okay, ich würde getrost darauf verzichten, dem Teufel den Hintern zu küssen, selbst wenn ich eine auf einem Besen sitzende und um ein Feuer flitzende Hexe wäre! Wie heißt es so schön: Jedem das Seine! In diesem Sinne: Euch da draußen einen schönen 1. Mai …
Ka
(Bildquelle „Brocken“ von Pixabay by Seaq68)