
Donnerstag, 14.08.2025
Geneigte Lesende!
Gut ausgeschlafen in Årdalsvangen, machten wir uns an diesem Donnerstag auf den Weg Richtung Valldal. Schon kurz nach dem Start bogen wir ab von der E55 und folgten kleineren, ursprünglicheren Straßen. Über Øvre Årdal ging es hinein ins Landesinnere – und was soll ich sagen: eng, holprig, Serpentinen ohne Ende. Wir durchquerten den Jotunheimen-Nationalpark, kletterten mit dem Auto bis auf knapp 1.400 Meter Höhe, mitten hinein ins Herz dieses wilden Gebirges.
Oben erwartete uns ein Aussichtspunkt in einen Talkessel, eingerahmt von mächtigen Bergen. Wolken hatten sich wie Watte zwischen den Gipfeln verfangen und schwebten still über dem Tal. Ein Naturschauspiel, das sich nur schwer in ein Foto bannen lässt. Genau diese Momente – wenn du da stehst, atmest, schaust – bleiben als Erinnerung für immer, auch wenn die Kamera sie nie ganz einfangen kann. Hier unkommentiert ein paar Einblicke, Ausblicke, Sehnsuchtsmomente …




Der Jotunheimen ist Norwegens Gebirgs-Krone: mit über 200 Gipfeln über 2.000 Meter, darunter die beiden höchsten des Landes – der Galdhøpiggen (2.469 m) und der Glittertind (2.452 m). Hier treffen schroffe Zinnen, uralte Gletscher und endlose Plateaus aufeinander. Kein Wunder, dass dieses Gebiet seit Jahrhunderten Abenteurer, Bergsteiger und Naturfreaks in seinen Bann zieht. Und übrigens, Schafe findet man über Norwegen verteilt zuhauf. Voll niedlich.
Und dann kam das nächste große Highlight: der Geirangerfjord, UNESCO-Weltnaturerbe und wohl einer der berühmtesten Fjorde des Landes. Wir wählten den Blick von oben – vom Skywalk Dalsnibba auf 1.500 Metern. Über einen Gitterboden mit Glasgeländer hinauszutreten, war schon ein Erlebnis. Ganze eineinhalb Stunden blieben wir hier oben, weil es so unfassbar schön war. Wir wollten unbedingt abwarten, bis die Sonne endlich hoch genug stand, um den Fjord sanft zu küssen. Dieses Licht, das sich über die Landschaft legt – einfach toll!
Und während wir so den Ausblick genossen, trafen wir auf drei Radfahrer. Ja, richtig gelesen: Menschen, die diese Höhe tatsächlich mit dem Fahrrad erklommen hatten. Verschwitzt bis auf die Knochen, aber strahlend wie Honigkuchenpferde, fielen sie sich oben am Skywalk um den Hals, klopften sich kräftig auf die Schultern und grinsten, als hätten sie gerade den Olymp bestiegen. Pure Lebensfreude – und ehrlich: Hut ab vor so viel Kondition und mit den folgenden Bildern ein herzliches Willkommen auf dem Skywalk Dalsnibba …


Ist das nicht ein grandioser Ausblick, Anblick …


Das Foto hier mit dem Blick auf den Geirangerfjord ist von der Ørnevegen (Adlerstraße) aus aufgenommen …

Im Vergleich zum überfüllten Stegastein war es hier oben auf dem Skywalk übrigens deutlich entspannter. Ja, Besucher waren da – aber es verteilte sich, und die Atmosphäre war viel, viel ruhiger und angenehmer. Definitiv Punkt für Dalsnibba!
Abwärts ging es dann Kurven über Kurven Richtung Eidsdal auf der Ørnevegen. Von dort brachte uns eine kleine Fähre nach Valldal, auch Sylte genannt. Und hier erwartete uns etwas ganz Besonderes: Wir hatten ein wunderschönes Hotelzimmer im Sylte Hotel gebucht – passend zu unserem 37. Jubiläum bzw. 27. Hochzeitstag. Aber dazu verrate ich euch mehr in einem Spezial-Beitrag LOL … nur so viel: Es fühlte sich ein bisschen an wie in einer Staffel Bridgerton. 😏✨



Und weil wir schon bei „Bridgerton-Feeling“ waren – direkt neben dem Hotel stand eine wunderschöne Kirche, die ich natürlich sofort auf Zelluloid bannen musste. 😍 Spannend fand ich, dass diese Kirche schon richtig viel Geschichte in sich trägt. Die ersten Aufzeichnungen über sie reichen zurück bis ins Jahr 1432, doch vermutlich gab es schon im 14. Jahrhundert hier eine Stabkirche.
Im 17. Jahrhundert hat dann ein Pfarrer namens Arne Eivindsen für ordentlich Bewegung gesorgt: Damals gab es auf beiden Seiten des Fjords Kirchen – in Sylte und in Norddal – dazu noch eine kleine Kapelle. Ihm war das wohl zu viel des Guten, also beschloss er kurzerhand, die Sylte-Kirche abzubauen und über den Fjord zu schaffen. Dort wurde sie wieder zusammengesetzt und diente fortan als neue Hauptkirche von Norddal. Stellt euch das mal vor: eine komplette Kirche wie ein Baukasten ab- und wieder aufgebaut, nur eben im 17. Jahrhundert, ganz ohne Ikea-Anleitung. *höhöhö*


Wenn das mal keine schön Ansicht ist, weiß ich auch nicht. Und dieses satte, saftige Grün. Einfach himmlisch.

Nach so einem Tag voller Bergpässe, Wolkenzauber im Jotunheimen, dem spektakulären Blick vom Skywalk und unserem Ankommen in Valldal war einfach Zeit zum Durchatmen. Wir ließen die Eindrücke noch einmal Revue passieren, genossen den Abend in unserem kleinen „Bridgerton“-Paradies und waren einfach dankbar, Teil dieser grandiosen Landschaft zu sein.
Im nächsten Blogbeitrag nehme ich euch dann mit weiter auf unserer Reise. Voraussichtlich geht es am Montag weiter – markiert euch den Tag, damit ihr nichts verpasst! Ihr wisst noch nicht, wie wir Tag 4 gemeistert haben? Dann hier entlang! KLICK NORWEGEN
Bis bald,
Ka
