Blog Kas Tatsachenbericht

Rezension oder Verpackungsentzückungskommentar?

  • 4. Januar 2018

Geneigte Leserinnen und Leser.

Blogs würden mit Verlagen zusammenarbeiten? Unlängst so gelesen, doch das hört sich in meinen Ohren an, als würden Leser, die gerne lesen und das Gelesene in Rezensionen wiedergeben, dafür bezahlt werden. Ich persönlich habe dafür nur ein extrem müdes Schmunzeln übrig. Würde ich fürs Rezi-Schreiben bezahlt werden, müsste ich seit langem nicht mehr arbeiten, weil ich den lieben langen Tag nichts anderes mehr machen würde als eben das; lesen und rezensieren. Wahrscheinlich hätte ich dann schon längst eine Luxus-Blockhütte am kanadischen Peace River und würde die Beine vom hauseigenen Steg ins erfrischende Wasser baumeln lassen, und Dank eines eigens für mich eingerichteten HotSpots, selbst in der Wildnis Zugriff auf das Internt haben, während sich hinter mir ein brünftiger Wapiti-Hirsch die Seele aus dem Leib röhrt, um seine Angebetete zu betören … *headdesk* ( ICH LIEBE VERSCHACHTELTE SÄTZE *hust* )

Natürlich bekommt man als Blogger Rezensionsexemplare von Verlagen oder Autoren, doch falls Ihr denkt, man würde davon überschwemmt, liegt ihr falsch. Wenn es sowas tatsächlich gibt, dann mache ich was FALSCH! 😀  Aber selbst hier muss ich sagen, dass ich mir die Bücher gerne selbst kaufe, als sie mir zuschicken zu lassen. Zum einen komme ich nicht in Zugzwang, das jeweilige Buch innerhalb einer bestimmten Zeit zu lesen und zu rezensieren. Zum anderen kann ich so – jedenfalls ein wenig – dem Vorwurf entgegen treten, ich würde mich fürs Schreiben von Rezensionen bezahlen lassen, eben mit besagtem Rezensionsexemplar. >.<  Wahhhhhhh, bei diesem Thema geht mir der Hut hoch. Ich muss das beenden, sonst werde ich noch  … *argxaggkrtyzx*

Rezension oder Verpackungsentzückungskommentar?

Man kann auch immer wieder lesen, dass Rezensionen nicht Ellen lang sein müssen. Was an sich stimmt. Nicht jedem liegt es ausführliche, lange Rezensionen zu schreiben. Das muss auch nicht sein! Doch mit Rezensionen ist es für mich persönlich – die gerne Rezensionen liest und Rezensionen schreibt – so ähnlich wie mit guten Büchern. Rezensionen lese ich dann gerne, wenn sie mir etwas über das Buch, oder über die Gefühle die beim Lesen entstanden sind, erzählen. Solche Buchbesprechungen machen mich persönlich erst so richtig heiß auf ein Buch. Ganz davon abgesehen, sollte es sich um eine Geschichte, aus der Feder einer meiner stark frequentierten Autoren handeln. In so einem Fall lese ich das Buch OHNE mir vorher Input zu holen – mal abgesehen vom Klappentext *grinst brettbreit* Beim Lesen von Rezensionen entwickelt man im Laufe der Zeit durchaus auch Vorlieben, für bestimmte Rezensenten! *_* Man weiß, wer einen ähnlichen Buchgeschmack wie man selbst hat. 😉

Doch dann … dann gibt es Rezensionen, die in mir keinerlei Gefühle wecken, außer vielleicht einem: „WTF!!!???“ Hallo? Es interessiert mich nada, ob das Buch pünktlich beim Besteller eingetroffen ist. Es interessiert mich auch nicht die Bohne, wenn Verzückungen kund getan werden, weil das Buch so toll eingepackt war? HÄ?  Das ist keine Rezension zum Buch. Das ist ein Verpackungsentzückungskommentar! Und wenn ich dann auch noch lesen muss, dass einem das Buch zwar gefällt, aber viele Seiten im eBook fehlen würden und man gerne ein Vollständiges haben würde! *miep* Oder so eine: Dass man das Buch für die Oma gekauft hat und besagter Oma würde es sicher gefallen, weil man schließlich ihren Geschmack kenne. Seid mir nicht böse, aber eine Rezension über ein Buch ist eine Rezension über den Inhalt des Buches an sich. Keine Lobeshymne ans Verpackungsmaterial, oder sonst was. Wenn meine Kinder in der Schule so was abgehen würden, würde oben im rechten Eck des Blattes eine 6 stehen, mit dem Zusatz: „Themaverfehlung“.

Ja geneigte Leserinnen und Leser, in solchen Momenten zweifle ich an Rezensionen. Vielleicht sollte große Onlineanbieter überlegen einen Rezensions-Button UND einen Verpackungsentzückungskommentar-Button anzubieten?! Dann hat jeder was er möchte. Der eine darf dem Schreiben von Rezensionen frönen, der andere die Verpackung, die Oma, die fehlenden Seiten etc. pp. usw., ausloben. Ich mein‘ ja nur …. *hüstelt* Allerdins würde mich ein Verpackungsentzückungskommentar nicht wirklich dazu animiert, ein Buch zu kaufen*gnihihi* Da ist mir eine gut geschriebene, negative Rezensionen mit Hand und Fuß, auch wenn dabei einer meiner Lieblingsautoren nicht gut weg kommen sollte, viel lieber! Geschmäcker sind nunmal unterschiedlich. Und auch hier gilt meines Erachtens stets: Der Ton macht die Musik. Wenn eine Rezension in der Wortwahl nicht verletzend, nicht destruktiv ist, gar persönlich wird oder man merkt, dass private Antipathie dahinter steckt oder mal wieder ein ‚Grünes Tröllchen‘ sein Unwesen treibt, sollte es eigentlich passen. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich weiß, jeder Leser betrachtet Rezensionen bzw. deren Aussagekraft, mit anderen Augen. Und nichts liegt mir ferner, als mir anzumaßen, dass so wie ich Rezensionen empfinde,  Allgemeingültigkeit hat! Wirklich nicht! Weder bin ich Moses, noch wächst mir Gras aus der Tasche … Ergo, jedem so, wie es bliebt. Aber um Himmels Willen, bitte keine „Verpackungsentzückungskommentar & Co.“ verpackt als Buchrezension.

In diesem Sinne …

Moses … ähm, ich meinte Ka :3

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