Blog

People say book boyfriends …

  • 12. März 2024

… are not real, geneigte Lesende!

„Tell that to our hearts“, lautet darauf die Antwort von Bücherverschlingern wie wir es sind. Wie geht man mit so einem Spruch um? Leute sagen über „Buchfreunde“, dass diese nicht real sind. Was ja auch der Wahrheit entspricht. Fiktion ist mit der Realität nicht vergleichbar, auch wenn sich die Fiktion manchmal wirklicher und realer anfühlt als die Realität selbst. Vor allem dann, wenn die Realität sich als nörgelndes, unsoziales Etwas entpuppt. Von einem „Friede-Freude-Eierkuchen“-Happy End darf man logischerweise in der Realität meist nur träumen. Doch trotzdem bleibt in Bezug auf „Buchfreunde und Buchfreundinnen“ der Ausspruch bestehen: „Sagt das mal unseren Herzen!“

Ich möchte Euch jetzt ein paar Heldenpaare vorstellen, in die ich mich beim Lesen „verliebt“ hatte, weil sie mich mitten in mein Leserherz trafen. Klar, ich würde jetzt verdammt noch mal lügen, wenn ich behaupten würde, ich würde mich zuerst in die Heldin verlieben, dazu bin ich viel zu hetero! *fg* Doch Ihr wisst ja, geneigte Lesende, es gibt viele Formen der Verliebtheit! Manche sind in ihre neuen Paar Schuhe „verliebt“, andere in ihr neues Auto und wieder andere – so wie ich und vielleicht Ihr – in Bücher und deren Protagonisten, wie zum Beispiel die folgenden Geschichten. Man kann sie als meine Keeper bezeichen, *seufzt zufrieden* meine Evergreens, oder meine „immer wieder mal lesen muss“-Bücher:

People say book boyfriends …

Blanche und Beliar  aus „Blanche-Trilogie“
von Jane Christo

Blanche ist eine Frau, die einen sehr starken Charakter hat und auch braucht (!) um das, was sie in ihrem Leben bereits erlebt hat, überhaupt zu verkraften. Eine entschlossene Frau. Und Beliar? OMG! Was für ein Traum von einem Dämon. Und er duftet so herrlich! *yummi*

People say book boyfriends …

Hier die Rezension zum ersten Teil der Trilogie:
Mit Blanche, der jungen Assassine ist nicht gut Kirschen essen. Das dürfen all diejenigen erfahren, die der Frau ans sprichwörtliche „Bein pinkeln“. Als Kind in einem kirchlich geführten Waisenhaus, in dem Zucht und Ordnung – Betonung auf Zucht – geherrscht hat, jahrelange Straßenkind-Erfahrung und mit Wayne als Mentor, der dem Beruf des Profikillers nachgeht, hat Blanche schnell gelernt, dass ihr im Leben nichts geschenkt wird. Vor allem eines nicht: Liebe.

Beliar ist ein Erzdämon. Seneschall und Kriegsherr im Namen Saetans. Ihm wurde vom Teufel die Aufgabe übertragen, sich Waynes Seele zu holen, die sich in der Zwischenwelt „versteckt“. Wo findet man am besten Waynes Seele? Genau! Bei seinem einstigen Zögling Blanche! So wartet auf Blanche eine Überraschung, als sie eines Tages ihre Küche betritt.

Was ihr, geneigte LeserInnen, auf keinen Fall erwarten dürft, wenn Ihr von Jane Christo den paranormalen, dämonischen Roman „Blanche · Der Erzdämon“ lesen wollt, ist eine rosarote Zuckerwolke mit Namen „heile Welt“! Allein die Tatsache ob der katastrophalen Kindheit der Heldin, spricht hier eine mehr als deutliche Sprache! Zudem wirft die Autorin gekonnt mit Balistik-KnowHow um sich, wie ein Germanistik Professor mit dem Genitiv. Wissen ob der „Familienstrukturen“ der italienischen und russischen Mafia scheint Jane Christo geradezu aufgesogen zu haben! ^^ Angesiedelt in Paris ist das Setting der Geschichte, sehr gut gewählt, entspricht es doch so gar nicht dem gängigem Mainstream.

Blache ist eine Heldin, die einem, obwohl sie eine sogenannte „Kick-Ass-Heldin“ ist, schnell ans Herz wächst. Denn während des Lesens ist man immerzu geneigt, nicht das Offensichtliche, also das Jetzt zu betrachten, sondern das, was Blanche dazu gemacht hat. Eine Sozialisation der Gewalt, wenn man es so nennen mag. Den Kampf, den Blanche mit sich selbst auszutragen hat, wurde von Jane Christo sehr gut umgesetzt. So bekommt man als Leser einen Einblick in die Zerrissenheit Blanches. Für die Schwäche nur eines bedeutet: den Tod. Kompensiert wird das ganze durch die eindeutig „große Klappe“ *lol*, die Blanche hat, aber auch unbedingt braucht, um nicht sang und klanglos unterzugehen.

Beliar ist Erzdämon mit „Sabberpotenzial“! Gezeichnet von vielen Schlachten, war er seinem Herrn, dem Teufel, immer ein guter „Untertan“. Doch im Gegensatz zu anderen Dämonen, war es sein freier Wille, nach dem „Sturz aus dem Himmel“ sich Saetan anzuschließen. Als er auf Blanche angesetzt wird, erkennt er etwas ihn ihr und ihrem extrem starken Lebenswillen, was er bei sich seit Äonen verschüttet sieht: Hoffnung und ein Herz. Die zärtlichen Gefühle, die Beliar für Blanche zu entwickeln beginnt, sind liebevoll lesenswert dargestellt, einfach schmachtenswert …

Vermeintliche Bösewichte stellt die Autorin so dar, das man manches Mal versucht ist, sie gar nicht als „böse“ zu empfinden. Und das bringt nun den Leser in einen Zwiespalt. Kann man – besser gesagt: darf man – z.B. einen Waffenschieber oder einen Mafiaboss sympathisch finden? Doch einer ist mit dabei, der wirklich das Böse personifiziert: Zoey, der etwas von Blanche will, das ihr Wayne vermacht hat. Und auf dieses Etwas ist auch der Teufel scharf!

So gerät Blanche regelrecht zwischen die Fronten und muss sich ihrer Haut erwehren. Dann lässt die Autorin letztendlich eine Bombe platzen, die den Leser geradezu auf den nächsten Teil stieren lässt *lol* Einzig kleiner Wermutstropfen – wenn man dies als Kritik bezeichnen möchte – war die Präsenz von Beliar, die etwas unter der Dominanz von Blanche gelitten hat. Versteht mich nicht falsch, Beliar ist immer präsent – doch manchmal hatte ich das Gefühl, er ist zu „gut“ für Blanche. Doch wahrscheinlich muss er das sein, um Blanche aus ihrem Schneckenhaus der Gewalt herauszuholen.

Wie dem auch sei, gerne vergebe ich für „Blanche – Der Erzdämon“ zufriedene 5 Punkte!

Kurz gefasst: Spannend-paranormale Urban-Fantasy. Nichts für Zartbesaitete, doch eindeutig mit Suchtpotential.

People say book boyfriends …

Sin und Caledonia aus „Die schottische Braut“
von Kinley MacGregor

Oh, ein wahrlich heldenhafter, überzeugender Held. Ein Heldentyp, den ich ins Herz geschlossen habe – was man übrigens daran erkennen kann, das das Buch schon wesentlich bessere Zeiten gesehen hat. Und Caledonia? Eine überzeugende schottische Lady mit Herz und Verstand. Kein naives Trinchen, welches mir den Nerv raubt.

People say book boyfriends …

Ich stelle gerade zu meinem Entsetzen fest, dass ich zu diesem sabberlatzigen Historical keine Rezension geschrieben habe und das, obwoh ich es schon des Öfteren gelesen habe! *kreiiisch*

People say book boyfriends …

Zsadist und Bella  aus „Black Dagger“
von J. R. Ward

OMG! Wenn ich nur an die beiden denke, bekomme ich Herzrasen. Zsadist, der gequälte Held, der durch die Liebe zu Bella (was für eine Frau *schmacht*) wieder zu leben und zu lieben lernt und das ohne rosa Wattewölkchen, Zuckerwatte und Kitsch. Hach ja, sie sind eine Wucht …

People say book boyfriends …

Upsi. Noch eines, zu dem ich keine Rezension geschrieben habe. *kreiiischt ein weiteres mal*

People say book boyfriends …

Henrik und Lisa  aus „Pygmalion – perfekt unverliebt“
von Clannon Miller

Himmel. Arsch und Zwirn. Das ist auch eine Konstellation, die es definitiv in sich hat! Alleine die Anfangssequenz im Besprechungsraum, als Lisa Henrik bei einer höchst … ähm … delikaten Aktion beobachtet. :3 Heiliges Kanonenrohr!

People say book boyfriends …

Anscheinend kann ich jetzt wohl die Behauptung aufstellen, dass ich einige meiner Keeper NICHT REZENSIERT habe. OMG! *kreischt zum dritten mal*

People say book boyfriends …

Marcus und Passion aus „Rendezvous mit einem Verführer“
von Lisa Valdez

Was habe ich mit den beiden geweint und gezittert! In Passion und Marcus habe ich mich – glaube ich – in einem Zug verschossen! Was als äußerst delikate Affäre – mitten in einer öffentlichen Ausstellung beginnt – entwickelt sich zu einer Liebesgeschichte, die so intensiv geschrieben ist, das einem das Atmen schwer fällt. *so schön*

People say book boyfriends …

Rezension (Das Buch gibt es inzwischen nur noch auf Plattformen für gebrauchte Bücher. Schade! Es ist sooo krass.):
Passion Elizabeth Dare Redington ist Witwe. In ihrer drei Jahre dauernden Ehe, hat die Pastorentochter von ihrem Mann weder Liebe noch Leidenschaft zu spüren bekommen, nur Pflichtbewusstsein hat ihr Leben geprägt. Nach der Trauerzeit ist sie zu ihrer Tante nach England gereist, um sich wieder in der Gesellschaft zu zeigen. Beim Besuch einer Ausstellung im Crystal Palace, bleiben ihre Augen unverhofft auf einem attraktiven Mann hängen, der sie – zum Glück – vor einer umfallenden Palme rettet. Wenn sie ihn ansieht, weckt er Bedürfnisse in ihr, die sie seit Jahren unterdrückt. Passion wird auf eine Art und Weise von ihm angezogen, die ihr gänzlich unbekannt ist. Die beiden teilen flüchtige Blicke, Berührungen und finden sich plötzlich hinter einem gotischen Wandschirm wieder, hinter dem sie sich – versteckt vor den Blicken der anderen Besucher der Ausstellung – ihrer Lust hingeben. Passion ist sich durchaus bewusst, dass das, was sie mit dem Fremden, von dem sie nur seinen Vornamen weiß, geteilt hat, falsch ist. Doch sie weiß auch, dass sie ihn wieder sehen wird!

Mark Randolph Hawkmore, der Earl of Langley, müsste eigentlich im Crystal Palace seine zukünftige Frau treffen, bzw. die Frau, von der seine Mutter fordert, dass er sie ehelichen soll. Der Grund, warum er eine ihm fremde Frau ehelichen soll, liegt in der Tatsache begründet, dass seine ehebrecherische Mutter erpresst wird. Um den damit verbundenen Skandal zu verhindern, stimmt er letztendlich einer Zwangsverlobung zu. Doch die Begegnung mit Passion, lässt ihn seine Pflicht fast vergessen, denn sie ist für ihn die sinnlichste, bezauberndste Frau, der er jemals begegnet ist. Aufgewachsen als ungeliebter Sohn seiner verhassten Mutter, deren Zuneigung und Liebe nur dem Zweitgeborenen Matthew gilt, hat sich Mark noch nie so geborgen gefühlt wie bei Passion. Mark und Passion treffen sich immer wieder und vereinbaren, dass ihre Liaison so lange dauern soll, bis Passion London verlässt, bzw. bis Mark seine Muss-Ehe eingeht. Doch Passion und Mark verlieben sich ineinander und sind sich doch klar darüber, dass ihre Liebe nicht sein darf.

Lisa Valdez ist mit „Rendezvous mit einem Verführer“, dem ersten Teil der „The Passion Quartet“-Reihe ein Historical gelungen, der seinesgleichen sucht. Sie hat es auf meisterliche Art und Weise verstanden, den Leser zu einer emotional geladenen Achterbahnfahrt voll leidenschaftlicher Liebe, Verrat, Freundschaft, Zusammengehörigkeit, Verlust und Trauer mitzunehmen. Geballte Emotionen, die mir – ich gebe es offen zu – so manche Träne ins Auge getrieben haben. Gefühlvoll und äußerst sinnlich, beschreibt Lisa Valdez die lustvollen Momente zwischen Passion und Mark. Von mir gibt es – auch nach dreimaligem Lesen – 5 Punkte der Extraklasse.

Kurz gefasst: Leser der erotischen Gefilde kommen hier voll auf ihre Kosten. Allen anderen würde ich raten, sich dem Roman mit Vorsicht zu nähern, denn einen Satz heiße Ohren bekommt man allemal davon. 

People say book boyfriends …

Natürlich ist das nur eine winzigkleine Auswahl meiner Evergreens. Es gibt da noch so viel mehr, doch sozusagen als Beweisführung zum Thema: „People say book boyfriends are not real“, bieten diese glaube ich genug Material. ^^

Mal ernsthaft. Wo wäre ohne unser Leserherz das Mitgefühl, das Mitfiebern, das Nägelkauen, das Mittrauern, das Mitlachen, das Mitweinen? Wo wäre das zufriedene Seufzen, wenn sich alles in Wohlgefallen – natürlich unter der Prämisse, dass man auf Happy-Ends steht – auflöst? Schall und Rauch? Nein. Für mich nicht. Denn Gefühle, die man fühlt während mal liest, fühlen sich nicht „fiktiv“ an, sie sind real. Wenn also jemand zu mir sagt: „… book boyfriends are noch real“, antworte ich: „Stimmt.“ Doch wenn diese „book friends“ unser Herz berühren, wird Fiktion auf Gefühlsebene real.

In diesem Sinne, Euere fiktiv-realistisch-verschobene

Ka

Cookie Consent mit Real Cookie Banner