Blog Hektor Kas Tatsachenbericht

Leseversaut?!?!

  • 7. Juli 2021

Was ist eigentlich mit mir los, geneigte Leserinnen und Leser?

Was hat es damit auf sich, dass ich seit gefühlten Monaten eine immer stärkere Leseunlust verfalle? Einer Leseflaute, die ich in dieser Art das letzte Mal spürte als meine Tochter das Licht der Welt erblickte. Ich hoffe nicht, dass sich das weiterzieht. Denn dies würde bedeuten, dass wir uns in vier Jahren – so lange dauerte meine damalige Leseflaute an – wieder Lesen!

Spaß beiseite. So lange wird es nicht dauern. Doch trotzdem wurmt es mich, dass ich so unlustig bin, ein Papierbuch oder ein e-Book zur Hand zu nehmen. Vielleicht mag es daran liegen, dass mir die Welt des Hörbuchs neben dem Hören einer Geschichte ermöglicht, auch noch andere Sachen zu tun. Denn es ist ungemein einfach, ein Mobiltelefon in die Hosentasche zu stecken, nachdem man es mit den Kabeln der Kopfhörer verbunden hat, diese in die Ohren zu stöpseln, während man dem Unkraut im Garten zu Leibe rückt, Fenster putzt, töpfert, Ton brennt, backt, kocht oder auf dem Weg zur Arbeit das Handy mit dem Bordcomputer verknüpft und anstatt Musik, einfach ein Hörbuch hört.

Herr im Himmel! Hat mich das Hörbuch leseversaut? Ich hoffe nicht! Seltsamerweise habe ich auch festgestellt, dass, seitdem ich dem Hörbuch fröne, Hektor einen Bogen um mich macht. Ungelogen!!! Seitdem ich Bücher höre, hat sich mein heiß geliebter Bücherdrache Stück für Stück von mir entfernt. Bis er fast gänzlich verstummt ist. *heult* Alleine das, sollte mich von meiner Hör-Eskalation befreien. Doch andererseits ist es gerade so ungemein bequem zu hören, nicht zu lesen.

Unabhängig davon, dass man neben dem Hören viel anderes tun kann, befriedigt es diesen Drang in mir, der momentan sehr ausgeprägt ist, stetig etwas tun zu wollen. Alleine, wenn ich nur daran denke, mich hinzusetzen, nichts zu tun als zu Lesen, schwillt mein innerer Hahnenkamm ein. Ja, es ist eine innere Unruhe, die ich mein Eigen nenne. Die gerade befriedigt werden will und ich hoffe stark, dass sich, sobald sie sich wieder etwas gelegt hat, meine Leselust wieder frisch entflammt und ich raus aus dem Leseversaut-Tief komme!

„Hört sich an als würdest du Hilfe brauchen, Kleines!“, flüstert es geisterhaft, weit, weit entfernt aus Hektors Kehle.
„Könnte nicht schaden, Hektor …“, wispere ich zurück.
„Hmmm, dann sollte ich wohl mit der Buchverführung beginnen, bevor du mir gänzlich entgleitest …“, höre ich ihn leise raunen.

Lasset die Verführung beginnen …

Ka

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