Dirty Headlines
L.J. Shen
Originaltitel: Dirty Headlines
Herausgeber: LYX Verlag
ASIN: B08M463C9K
Erscheinungsdatum: 30. April 2021
Genre: Zeitgenössisch
Teil einer Serie: —
Klappentext:
Stell dir vor: Dein unvergesslicher One-Night-Stand entpuppt sich als dein neuer Boss
Als Judith Humphrey sich aus dem Bett ihres unglaublich guten One-Night-Stands schleicht, ist sie fast ein wenig enttäuscht, dass sie den attraktiven Unbekannten niemals wieder sehen kann. Hat sie doch sein gut gefülltes Portmonnaie mitgehen lassen. Aber Jude läuft dem Mann, der immer noch ihre Gedanken beherrscht, schneller wieder über den Weg, als ihr lieb ist. Denn er ist niemand anderes als Célian Laurent: stadtbekannter Playboy, Erbe eines millionenschweren Medienunternehmens – und Judes neuer Boss …
Klappentext: LYX, Lübbe Verlag
Kas Bewertung
Nachdem Judith ihren Freund nach 5 Jahren Beziehung mit seiner Chefin in flagranti erwischt, lässt sie sich kurzentschlossen auf einen heißen One-Night-Stand mit einem vermeintlichen Franzosen ein. Was sie nicht weiß ist, dass es sich bei dem Kerl um keinen anderen als Célian Laurent handelt, der zu New Yorks Upper Class zählt. Erschwerend kommt hinzu, dass er ihr zukünftiger Chef ist. Die Probleme sind also vorprogrammiert.
„Dirty Headlines“ aus der Feder von L.J. Shen ist, wenn man es so bezeichnen kann, eine „Millionär“-Geschichte, wie man sie des öfteren findet. Nichtsdestotrotz hat sie mir sehr gut gefallen. Judith, von ihren Freunden Jude genannt, ist eine sympathischer und liebenswerter fiktiver Charakter mit dem Faible, jeden Sonntag die Bibliothek zu besuchen. Leider hatte sie bisher beruflich wenig Erfolg. Dafür kümmert sie sich rührend um ihren Vater und knabbert arg an etwas, was ihre Mutter ihr einst sagte. Das ist ein Punkt, den ich nicht so recht nachvollziehen konnte, um ehrlich zu sein.
Célian, der Protagonist, ist harsch und herrisch zu seinen Mitarbeitern des etablierten und seriösen Nachrichtensenders, der seiner Familie gehört. Er hat nicht viele sympathische Züge, doch trotzdem wächst er einem während des Lesens ans Herz. Vor allem wenn man damit konfrontiert wird, was bei ihm alles schief gelaufen ist. Armer, reicher Mann ist hier Programm. Gefangen in einer lieblosen, nur am „Profit“ ausgerichtete Verlobung schlittert er geradezu in das, was man fast als „Beziehung“ zu Judith bezeichnen kann. Sie hält ihm einen Spiegel vor, zeigt ihm, dass es durchaus auch Menschen gibt, denen das Wohl anderer wichtig ist.
Die erotischen Szenen sind Shen-like heiß geschrieben und fügen sich stimmig und nicht überlagernd ins Geschehen ein. Okay, der Epilog war wohl das, was man als „typisch amerikanisch“ bezeichnen kann, doch mir hat die aufgetragene, romantische Patina gefallen. „Dirty Headlines“ ist anders und weitaus weniger düster als die bisherigen Bücher aus der Feder von L.J. Shen, die ich gelesen habe („All Saints High“-Trilogie, „Sinners of Saint“-Reihe). Schön waren auch die Wortgefechte zwischen den Protagonisten, denn Jude und Célian sind Menschen, die etwas zu sagen haben und es fliegen durchaus ab und an die Fetzen. 4,5 Punkte.
Kurz gefasst: „Dirty Headlines“ ist eine lesenswerte, sympathische Geschichte mit menschlichen Höhen und Tiefen, die das Leben allen Gesellschaftsschichten bereit hält.