Blog Kas Tatsachenbericht

Ich geh’ dann meine Erektion pflegen!

  • 31. Juli 2024

Geneigte Lesende!

Ich habe kein keine Gliederschmerzen auch keine Nervosität oder Kreislaufzusammenbrüche oder nicht kalkulierbare Anwandlungen, geschweige denn neige ich zu Aggressionen. Diese Befindlichkeiten sollen mitunter zu den Zeichen von Suchtverhalten gehören; habe ich jedenfalls gelesen.

Aber okay, das mit den Aggressionen ist gelogen! Zu Aggressionen neige ich definitiv, wenn sich jemand zwischen mich und das Buch meiner Wahl stellt. Schwitzen, was ebenfalls zu Suchtverhalten zählt, tue ich generell nur, wenn mir heiß ist oder ich in einer erotischen Szene gefangen bin. Körperliche Reaktion wie Zittern kann durchaus einsetzen. Und zwar vor Angst! Manche Autoren schaffen es nämlich mir ordentlich Angst einzujagen. Was durchaus in Zittern und Angstschauern enden kann, die mir über den Rücken jagen. Inklusive mächtiger Gänsehaut. Auf Klo traue ich mich dann nachts auch nicht mehr zu gehen. Es könnte mich schließlich ein Dämon von der Seite anspringen. OMG! Ich denke an Catalina Cudds „Armee der Tausend Söhne“. War das NERVENAUFREIBEND toll und schlaflos machend!

Darum erübrigt sich vielleicht die Frage: „Bin ich süchtig?“, denn die Antwort ist ein eindeutiges: „Natürlich bin ich süchtig!“ Süchtig nach dem geschriebenen, meine Seele umschmeichelnden Wort, platziert auf Papier oder hinein transferiert in einen eBook-Reader. Egal wie das Wort zu mir kommt, ich werde es verschlingen, genießen, verdauen und als Erinnerungsstücke im Hippocampus, der ein wenig im Temporallappen liegt und für Langzeiterinnerungen zuständig ist – entgegen dem präfrontaler Kortex, der es lieber kurz und knackig mag, wenn wir schon mal dabei sind – einlagern.

Na wenn das kein Schachtelsatz war, dann weiß ich auch nicht. Egal, weiter im Text! Diese Erinnerungsstücke mögen nach vielen Jahren des überlagernden Lesens vielleicht einschlafen, vielleicht ein wenig zerknautscht sein. Doch irgendwann, macht es PLOP und ein Erinnerungsfetzen steigt einem Luftbläschen im Wasser gleich, nach oben und nimmt Formen an. Ich erlebe das immer wieder.

Bücher nehmen einen Großteil meines Lebens ein. Das ist nicht nur gut für meine Seele, sondern laut einer Studie der University of Sussex zu 68 % den Stresspegel senkend. Das Herz, unser wichtigster Muskel im Körper, beruhigt sich beim lesen und wir bauen dadurch Anspannungen ab. Was nicht nur daran liegt, dass wir beim Lesen meist sitzen. Zudem soll sich das Lesen tatsächlich auch günstig auf die Lebenserwartung auswirken. Na, wenn dem so ist, werde ich so alt wie Methusalem, das ist schon mal klar. Nach dem Lesen funktioniert sowohl der Informationsfluss der Neuronen besser, als auch der für Sulcus centralis, der Zentralfurche des Gehirns. Laut der Emory University von Atlanta, hält dieser Zustand bis zu 5 Tage nach dem Genuss des geschriebenen Wortes.

Interessanterweise werden beiden Vorgängen mit Körperempfindungen in Verbindung gebracht, was im Umkehrschluss beweist, dass Lesen viel mehr ist als Fiktion. Es weckt körperliche Reaktion und geistige Emotionen. Das wäre dann bei mir – hätte ich einen Penis – so etwas wie eine Dauererektion. *lacht*

Ich geh’ dann meine Erektion pflegen!

Ka

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