Flieger, grüß mir die Sonne, grüß mir die Sterne und grüß mir den …. tirilliiii! Warum ich mich so freue, geneigte Leserinnen und Leser?
Weil ich gleich das Vergnügen habe, einen Mann begrüßen zu dürfen, der sich das Rüstzeug aneignet, einen Eurofighter Typhoon, also einen zweistrahligen Kampfjet fliegen zu dürfen! Allein der Gedanke daran verursacht in mir Magengrimmen! Hallo? Für mich reicht beim Fliegen ein Luftloch aus, um zur Spucktüte zu greifen! Nun stellt Euch mal die Manöver vor, die mit so einem Düsenjet geflogen werden! SCHWINDELERREGEND! Aber egal, ich muss da ja nicht mitfliegen, doch Mattis Röschen, mein heutiger Gesprächspartner ist Profi, was das betrifft! Und ich bin bereits vorweg beeindruckt!
Mattis Röschen <3
Bild: Artwork CreationWarrior, mit freundlicher Genehmigung.
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Mattis ist der Hauptcharakter aus „Der Kampfpilot“, einer neuen Reihe aus der Feder von Sydney Stafford. Ihr wisst ja, dass ich ein Faible für die Schreibe von Stafford habe, weswegen ich mir natürlich auch nicht Mattis Röschen entgehen lasse! :3 Überdies besucht mich Mattis ab und zu auf der FB-Seite von „Meine tägliche Dosis“, was den Eindruck in mir deutlich verstärkt hat, welch sympathischer Mann er ist! Huch, es hat geläutet, das kann nur er sein! Punktlandung auf die Minute!
*Ka eilt zur Türe und reißt sich neugierig auf.* Hey, Mattis! Servus, schön, dich endlich live kennen zu lernen! *reicht ihm die Hand zum Gruß*
*grinst breit und schüttelt sie kräftig* Moin. Endlich mal jemand, an dem ich nicht hochgucken muss. Gehen wir in die Zwergenwohnung, ja? Nicht böse sein, aber mein Kumpel Jan sagt immer Zwerg zu mir. Du bist ja noch kleiner, ergo bist du auch ein Zwerg.
Zwergenwohnung? Ich schmeiß mich weg! *lacht schallend* Aber hey, so klein bist Du nun auch wieder nicht! Ich muss immer noch zu dir hochgucken! Darfst auch Schrumpfgermane zu mir sagen. *zwinkert ihm feixend zu und schließt hinter Mattis die Türe. Geht zur Sitzgruppe, um sich in ihren Lieblingssessel fallen zu lassen.* Bitte nimm Platz. Weiß du, ich bin voll aufgeregt, weil das hier heute eine weitere Premiere im HeldenSalon ist! Du bist nämlich der erste Kampfjet-Pilot, den ich zu Gast habe. Guck mal, vor lauter Aufregung habe ich sogar Gänsehaut bekommen …! *Schnell steht sie auf, beugte sich über den Tisch um Mattis ihren rechten Unterarm entgegenzustrecken* Siehst du? Piloarrektion vom Feinsten!
Das sieht ja wirklich vorzüglich aus. Extra wegen mir? Das wäre aber nicht nötig gewesen!
Scherzkeks! Und wie das nötig ist!
Ich würde dir gern gegen das Frösteln eine Jacke geben, aber ich trage nur den klassischen Fliegeroverall, und der ist an einem Stück. Das wäre ein wenig seltsam, wenn ich jetzt strippe. Aber ich habe wenigstens etwas drunter. Ehrlich.
Wäre es vermessen, wenn ich sagen würde: Ich will Beweise sehen! *lacht gackernd* Keine Sorge, war nur Spaß! Erzähl uns ein wenig von dir … du weißt schon, Eckpunkte wie: Alter, Geburtstag, Größe etc. So etwas interessiert die Leser immer! Man kann sich dadurch die Menschen, über die man liest, besser vorstellen!
Also, ich bin am 9. Juni 1990 geboren, ergo Sternzeichen Zwilling, ansonsten noch Jungfrau. Ich befürchte, Amor ist mir einmal gegen das Cockpit geklatscht und kann mich seitdem nicht mehr ausstehen. In die Höhe gehe ich auch nicht so recht, da hört es bei 1,75 m auf. Einen dicken Bauch habe ich aber auch nicht. Aber es wird an anderer Stelle kompensiert, und so richtig glücklich bin ich damit auch nicht. Total blöd, weil ich einer der Kleinsten bin. Jan, mein bester Kumpel, ist knapp zwei Meter. Da bekommt man eine Nackenstarre, wenn man im Stehen mit ihm redet.
Himmel, ich hätte Jan mit einladen sollen! Wahrscheinlich hätte er dann nicht Zwerg, sondern Hummel zu mir gesagt. Immerhin bin ich 14 cm kleiner als Du!
Entschuldige, Mattis, ich habe dich unterbrochen … aber Moment. Sagtest du eben, du bist noch Jungfrau? *zieht erstaunt die Augenbrauen nach oben*
Ja, ich bin noch Jungfrau, ich habe keinerlei Erfahrungen bis jetzt. Also, mit anderen, ich bin mit meiner Hand in einer Beziehung. Klar, ich kann in die nächste Kneipe in Wittmund gehen und sagen: „Hey Baby, ich bin Pilot“, und ich hätte an jedem Finger ein Mädel. Das ist der TopGun-Effekt, denke ich. Blöderweise stehe ich nicht auf Frauen. *Wie SCHADE! Kleiner Gedanke von Ka* In der Kaserne bin ich nicht geoutet, und bei meiner Mutter auch nicht, leider wohnen wir noch zusammen. Ich war monatelang in den Staaten zur Umschulung, da lohnt sich keine eigene Wohnung. Naja, jetzt ahnt ihr es vielleicht, was ich beruflich mache: Ich bin Hauptmann beim Taktischen Luftwaffengeschwader 71 und mache gerade eine Umschulung auf das neue Waffensystem, den Eurofighter. Ich weiß sonst nicht, was ich sagen soll, außer, dass ich sexy bin. *grinst breit und streicht sich die braunen Haare zurück*. *Ka grinst ebenfalls und nickt zustimmend mit dem Kopf* Hobbys habe ich eher nicht, mein Beruf ist auch mein Traum, und ich liebe das Fliegen! Ansonsten mache ich gern Radtouren, wenn es die Zeit zulässt. Es ist unheimlich entspannend, mit nur 40 km/h die Wege entlangzuschottern als im Kampfjet in Überschallgeschwindigkeit.
Wie schnell fliegt man bei Überschallgeschwindigkeit?
Schnell. Sehr schnell. Also, es ist abhängig von den Wetterbedingungen. Bei „normalen“ Bedingungen liegt das Überschreiten der Schallgeschwindigkeit bei ca. 1230 km/h. Es bildet sich eine kegelförmige Stoßwelle, das ist der Machsche Kegel. Das hören dann die Leute auf der Erde, weil es fürchterlich laut knallt. Wir hören das im Cockpit übrigens nicht. Aber ein Eurofighter kann eine Höchstgeschwindigkeit von 2500 km/h fliegen. *OMG! Ka schreibt sich gedanklich eine Notiz um auszurechnen, wie lange man bei 2500 km/h von München nach Neuseeland brauchen würde!* Der Eurofighter ist auch in der Lage, im Supercruise-Modus zu düsen. Das bedeutet, dauerhaft schneller als der Schall zu fliegen, ohne den Nachbrenner einzuschalten. Noch einmal zurück zum Überschallknall. *grinst* Im Prinzip kann jeder Mensch selbst einen erzeugen, mit recht einfachen Mitteln. Kannst du dir vorstellen, wobei? *grinst breiter* Ja, das hat nichts mit dem Verzehr von Kohl und Zwiebeln zu tun. Man kann mit einer Peitsche einen Überschallknall erzeugen. Ehrlich.
Man lernt doch nie aus. Bleibt bei 2500 km/h überhaupt noch alles Essen im Magen? Wo mein Mageninhalt landen würde, weiß ich genau. *schüttelt sich und denkt an ihre letze Begegnung mit der Spucktüte* Apropos Magen, einen besseren Moment hätte ich wohl nicht erwischen können um zu fragen, ob ich Dir Kaffee und ein Stückchen Apfelkuchen mit Schlagsahne anbieten darf? *sieht ihn fragend an*
Na klar! Essen geht immer, auch während des Fluges. Ich kann da auch ein Beweisfoto liefern. Wenn man Jetpilot wird, fängt man ja erst mit kleinen Motorfliegern an und gewöhnt sich langsam an alles. Bis man einen Kampfjet fliegen darf, vergeht sehr viel Zeit. Aber viele Gäste, die mitfliegen, müssen spucken. Manchmal sollen wir Reporter, die eine Sendung über Jets drehen, als Backseater mit herumkutschieren. Wir wetten immer, ob sie ohnmächtig werden, was natürlich bei den immensen G-Kräften passieren kann, oder ob sie kübeln. Eins von beiden ist es meistens. Halt, bevor jemand schreit, er will auch: Man muss sich vorher im Flugmedizinischen Institut durchchecken lassen, ob man überhaupt der Belastung gewachsen ist. Nicht jeder ist dafür geeignet. Hattest du Kuchen gesagt? Ich nehme ein kleines Stück und einen Kaffee. Bitte nicht so viel, ich habe nachher noch einen Flug. Da muss ich vorher ein wenig darauf achten, nicht zu viel und keine blähenden Gerichte zu essen. Das hat wissenschaftliche Gründe. Bist du immer noch aufgeregt oder ist deine Gänsehaut jetzt weg?
Das „Arbeitsgerät“ eines Kampfpiloten …
Nö. Kaum war sie weg, war sie auch schon wieder da, als du sagtest, dass deine Höhe an anderer Stelle kompensiert wird. Hallo, wie soll Frau da ruhig bleiben, wenn in solchen Momenten die Phantasie mit ihr durch geht?!
Hm, der Kuchen ist richtig lecker. *mampft leicht entrückt* Also, manchmal ist es witzig, aber meist weiß ich nicht, wohin mit der Anaconda. Ehrlich. So Fünferpacks Slips vom Grabbeltisch für fünf Euro kannste knicken, die halten das nicht im Alltag. Müssen immer die teuren Schlüppis sein, damit fängt es schon an. Dann kann ich keine enge Jeans tragen, ohne dass jeder wie blöd dorthin starrt und fragt, ob ich heimlich einen Baseballschläger mitführe. *rollt genervt mit den Augen* Der ist ja in unerigiertem Zustand schon groß. Ist das jetzt zu anrüchig für ein Interview?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber ich denke es geht in Ordnung, über deine Anaconda zu sprechen. Schließlich ist sie ein nicht unwesentlicher Teil von dir. *boah, vielleicht hätte ich vorher doch auf eine Strip-Show bestehen sollen. hihi* Du bist nicht der erste Gast, der hier auf dem Sofa Platz genommen hat und einen mächtig großen Unaussprechlichen sein Eigen nennt. Ich meine mich zu erinnern, dass es vor dir zwei oder drei waren! Von daher, lass nur raus was dich bewegt. Ich bin ganz bei dir … *greift zum Wasserglas und genehmigt sich einen gehörigen Schluck zur Abkühlung*
Eigentlich gibt es darüber nicht viel zu reden. Einen Viertelmeter, wenn er sich freut, und zwei Zentimeter weniger, wenn er nicht gerade etwas vorhat. Das Monsterding immer in einer Hose zu verstecken ist übel. Die meiste Zeit nervt er, und ein anderer außer mir kommt auch nicht in den Genuss dieses Luxusschwengels. Schade. Ich würde echt gerne mal einen wegstecken. Theoretisch könnte ich am Wochenende mal in einen einschlägigen Club einer größeren Stadt zu fahren und bräuchte nur eine enge Hose tragen. Optional kann ich noch erwähnen, ich sei ein Strahlflugzeugführer *lacht sich kringelig* – ist das nicht ein geiler Begriff?
Definitiv! Kommt aber ganz auf den Strahl an … *lacht herzhaft los*
… heiß ist der Strahl, und gewaltig! … Und ich könnte poppen ohne Ende. Aber ich bin da vielleicht ein bisschen altmodischer. Ich mag weder diesen Körperkult der Szene, noch diesen halbanonymen Instantsex. Ich kann mich mit diesen Männern nicht identifizieren. Da mache ich es mir lieber selbst. *grinst*
Du sprichst mir aus der Seele! OMG! Wie sich das jetzt anhört! *lacht los* Ich meinte, ich bin was das betrifft ein bisschen altmodisch.
Du hast also einen Fleischpenis. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es für dich wäre, wenn du einen Blutpenis hättest! 25 cm können sicher noch … „bewältigt“ werden. Himmel, ich muss die Klimaanlage niedriger drehen, ich finde es hier extrem warm, oder? Um ein etwas sittlicheres Thema anzuvisieren *zupft verlegen an ihrer Unterlippe* Du sagtest, dass man nicht von Heute auf Morgen Kampfpilot wird. Wie lange dauert so eine Ausbildung?
Oh, Jahre. Ich bin nach dem Abitur gleich zum Bund gegangen und habe dort die Offizierslaufbahn eingeschlagen. Studium Luft- und Raumfahrttechnik, dann die fliegerische Grundausbildung. Ich war 25, als ich das erste Mal einen Soloflug auf der Phantom hatte. Und ich musste mich für 16 Jahre verpflichten. Leider wird gerade die O41-Regelung abgeschafft, das heißt, wenn sie noch bestehen würde, könnte ich mit 41 in den Ruhestand gehen und würde die Hälfte meines Einkommens als Rente erhalten. Das wären dann ca. 2500 Euro mit dem Gehalt eines Majors. Bevor jemand schreit, wir Piloten zahlen einen sehr hohen Preis. Durch die schwere körperliche Belastung ist oft das Herz deformiert, die Gedärme können sich verschieben, und von Wirbelsäulenproblemen ganz zu schweigen. Aber das ist die Sache wert.
Mist! Schade dass man keinen besseren Blick auf Mattis hat …
Gute Güte! Was bin ich froh, dass du dir die Zeit nehmen konntest für das Interview! Wenn ich ein Mann wäre, würde ich dich jetzt auf der Stelle zu einem Date einladen! … nicht wegen der 25 cm, oder wegen deines sehr ansprechenden Äußeren, sondern wegen deines Gehirns. Wenn ich schon Studium für Luft- und Raumfahrttechnik lese, bekomme ich epische Schnappatmung! *lächelt Mattis verschmitzt an* Okay, ich geb’s zu! Du bist ein wonniges Rundumpaket! Die Männer in deinem Umfeld sind entweder hetero oder haben Tomaten auf den Augen, anders kann ich mir deine Jungfräulichkeit nicht erklären. Ups! Ich rede mich hier um Kopf und Kragen, kommen wir lieber wieder zurück zu deinem Leben als zukünftiger Eurofighter-Pilot! Welche Voraussetzungen muss man mitbringen? So ein Jet kostet ein Vermögen und sollte sicher nicht in die Hände von Herrn und Frau X-beliebig geraten! Du trägst meiner Meinung nach eine immense Verantwortung, so ein Teil zu fliegen.
Man muss körperlich topfit sein, psychisch ebenfalls, tja, intelligent sollte man natürlich auch sein. *Ka hat Herzchen in den Augen* Von 100 Bewerbern schafft es einer. Was witzig ist: die Größe ist fast egal, aber die Länge der Oberschenkelknochen darf eine bestimmte Zentimeter-Zahl nicht überschreiten. Das hat einen ganz einfachen Grund: Wenn man in der Situation ist, sich mit dem Schleudersitz herausschießen zu müssen, können zu lange Beine hängen bleiben und würden in Kniehöhe durch die Schnelligkeit des Sitzes schlichtweg amputiert. Ja, es ist eine sehr große Verantwortung. Im Basiszustand kostet ein Eurofighter schlappe 50 Millionen Euro, wenn dann die Wartungsverträge und Bewaffnung dazukommen, liegt man locker bei 80 Millionen. Ich hoffe ja, niemals so einen Jet in den Sand zu setzen.
Ach du Scheiße! *bekommt riesengroße Kulleraugen* Allein das würde mich daran hindert – mal abgesehen von meiner Neigung bei kleinen Turbulenzen – je eine Karriere als Pilot in Erwägung zu ziehen.
Ich könnte mir vorstellen, dass das Fliegen eines Kampfjets eine Männerdomäne ist. Liege ich da richtig?
Ja, im Prinzip schon. Es gibt nur eine einzige Eurofighterpilotin in den ganzen vier Geschwadern. Bei den Tornadopiloten gibt es mehrere Mädels, aber generell sind fast nur Männer da, weil die Bundeswehr erst vor ein paar Jahren die Kampfjetfliegerei für Frauen zugänglich gemacht hat. Unsere Pilotin kann sich natürlich vor Angeboten kaum retten. Das müsste mir mal passieren! *seufzt*
Das wird Mattis. Bestimmt! Glaub mir, zwischenzeitlich kenne ich die Schreibe Deiner Chefin ganz gut!
Mal ganz was anderes, wie sieht eigentlich dein Traummann aus? Hast du gewisse optische Wünsche oder zählen bei dir rein die inneren Werte?
Ich glaube, ich erkenne ihn, wenn er vor mir steht. Ich habe keine exakten Vorstellungen. Geistig müssen wir auf einer Wellenlänge liegen. Wer den Mund aufmacht und es kommt nur Müll raus, bei dem bekomme ich keinen hoch. So einfach ist das. Vielleicht sollte ich einfach meiner Hand Gebärdensprache beibringen, das wäre vielleicht einfacher, als endlich einen Freund zu finden. *grinst schief*
*Himmel! Hat der Kerl ein süßes Lächeln!* Sag sowas nicht! *sieht ihn aufmunternd an* Ich bin mir sicher, deine Schöpferin arbeitet mit Hochdruck daran, dir diesen Wunsch so bald als möglich zu erfüllen. Versprochen!
Ich hoffe es. *grummelt vor sich hin* Aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. Ich kann ihr ja schon dankbar sein, dass sie mich nicht ‚Mattis Hering‘ getauft hat, sondern nur ‚Mattis Röschen‘, wobei das ja Rö-schen ausgesprochen wird. Macht auch jeder zweite falsch. Deshalb steht nur „Fish“ auf meinem Namenspatch. Fish ist mein Callsign.
Nimm`s als Kompliment! Du bist in der Luft so agil wie ein Fisch im Wasser! 😀
Hast du eigentlich vor, dich zu outen? Weil du doch sagtest, dass weder deine Kameraden, noch deine Mutter von deiner Neigung zu Männern wissen?
Boah, ich bekomme Hitzewallungen! Darf ich mich mal in deinen Pool werfen?
Na klar! Ich komme auch mit rein bei der Bullenhitze hier! Aber erst, erzähl bitte weiter … *schlenkert hibbelig mit ihren Beinen*
Wenn das bei uns in der Kaserne herauskommen würde … ich glaube, ich müsste mich in ein anderes Geschwader versetzen lassen. Und Wittmund ist eine sehr kleine Stadt. Ich lebe hier seit meiner Geburt und jeder kennt jeden. Es ist so eine vertrackte Situation, das glaubst du nicht. Ich würde ja gern entspannter leben, aber ob das dann wirklich relaxter ist, wage ich zu bezweifeln.
Was meinst du, wie würde dein bester Freund Jan darauf regieren, wenn du ihm erzählen würdest, dass du schwul bist?
Das ist noch einmal eine andere Kiste. Ich kenne ihn seit über 25 Jahren, und wir teilen wirklich alles wie Brüder, über Stullen bis hin zu Viren, aber wenn es um Liebeleien geht … er erzählt mir auch nichts von sich. Weißt du, das Thema existiert nicht zwischen uns, so komisch das klingen mag. Jan würde mich vielleicht verstehen und bestimmt auch nicht weniger mögen, aber er arbeitet als Fluggerätemechaniker ebenfalls in der Kaserne. Nachher rutscht ihm was raus … Wo ist der Pool? *grinst* Können wir vielleicht lieber über den Einsatz der Alarmrotte reden oder möchtest du technische Daten über den Eurofighter? *kratzt sich verlegen den Hals*
Weißt’de was? Wir verlegen das Gespräch einfach nach draußen! Irgendwo muss noch eine Badeshorts rumliegen die dir passen könnte! *bläst sich eine nervende Strähne aus dem Gesicht* Du kannst dich ganz ungestört in unserem Duschhäuschen umziehen. Und keine Sorge, ich werde bestimmt nicht gucken … *kreuzt die Finger hinter dem Rücken zusammen*
Du kannst ruhig gucken.
Hui! Betankung in der Luft. Hmmm, vielleicht sollte
ich mich doch mal zu einem Flug „einladen“ …
Das ist jetzt nicht dein Ernst?!?!
Doch! Wenn du mir ein Stückchen davon wegguckst, fände ich das überhaupt nicht schlimm. Außerdem bin ich an der Nordsee aufgewachsen. Am Strand wurde sich auch immer ungeniert umgezogen. Ich brauche da kein Häuschen zu. *reißt schon den Reißverschluss des Overalls auf*
Himmel. Arsch und Zwirn, Mattis! So schnell schießen die Preußen nicht. Bevor wir raus in den Pool gehen, habe ich noch eine letzte Frage: Was ist eine Alarmrotte? Ich kannte Rotten bisher nur im Zusammenhang mit den Kampfschwimmern …
Eine Alarmrotte ist eine Gruppe von zwei oder manchmal drei Abfangjägern, die Tag und Nacht Bereitschaft haben. Meist zwei, auch QRA genannt. Das steht für Quick Reaction Alert. Wir in Wittmund sichern den nördlichen Luftraum von Deutschland, und bei einem Alarm müssen wir innerhalb von 15 Minuten in der Luft sein. Das ist NATO-Vorgabe, meist sind wir jedoch schneller. Dafür stehen zwei bis an die Zähne bewaffnete Eurofighter parat. *grinst* Zum Glück sind es meist harmlose Dinge, wie ein Flugzeug, das vergessen hat, die Funkfrequenz zu wechseln und einen loss comm hat, also nicht mehr kommunizieren kann. Es können aber auch ernstere Gründe dahinterstecken, wenn jemand den Funkverkehr abbricht. Eine Entführung, oder sogar ein Renegade, wie es so schön heißt. Das ist der worst case, da wird ein Flugzeug als Waffe gegen zivile oder militärische Ziele eingesetzt. Die Flieger müssen wir dann irgendwie runterkriegen, bevor sie ihr Ziel erreichen. Das „irgendwie“ lasse ich mal so stehen, im deutschen Luftraum dürfen keine Bomben dafür eingesetzt werden. Es sei denn, es gibt eine absolute Ausnahmegenehmigung. Aber dann tun wir selbstverständlich unsere Pflicht. Zögern ist dann nicht. *streift sich den Overall komplett aus, nachdem die Stiefel fort sind und starrt nachdenklich ins Leere*
Komm, lass uns gehen! *steht auf, schnappt sich seine Hand um ihn aus seiner Nachdenklichkeit zu reißen und zieht ihn hinter sich her, raus in den Garten* 34° Grad lügen nicht. Apropos Grad. Wie steht es eigentlich mit der Temperatur in einem Kampfjet … ?
Oh, das Cockpit ist klimatisiert. Trotzdem ist man nach einem Flug meist verschwitzt. Boah, warum habe ich ausgerechnet jetzt die älteste Unterhose an, die ich besitze?
Ist doch logisch, weil sie für klein Mattis am bequemsten ist! Marke heißgeliebt und langgetragen. Mir ist das sowas von schnuppe, Hauptsache er … ui … du fühlst dich wohl damit. Wer zuerst im Pool ist …. *Ihre Stimmen verlieren sich allmählich im Garten. Am Rande hört man noch ein lautes Platschen, als beide in den Pool springen …*
Mehr zu Mattis Röschen, gibt es später natürlich in den Rezensionen und bis dahin, viel Spaß beim Lesen von „Familienbande“!
Eure Ka
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