„Hektor, ich glaube das Buch welches ich gekauft habe, könnte sich eventuell, unter Umständen, vielleicht zu einem … Frauenporno entwickeln!“
Nichts als Stille umgibt mich. Höchst seltsam. „Der Drache regt sich gar nicht“, murmle ich vor mich hin. „Normalerweise sitzt er mir bei solchen Gelegenheiten sofort im Nacken und will wissen, um welches Buch es sich handelt. Hmmm, vielleicht hat er es bereits gesehen und ist erschreckt davongelaufen? Hihi. Könnte ja sein! Schließlich geht es darin um einen ménage à trois-Roman und zwar in der Konstellation M-F-M. Bei mir gibt es also Sandwich! Mjom. Und wenn ich mich nicht verlesen habe – was ich nicht habe, denn da bin höchst akribisch – sind die männlichen Protagonisten, Zwillinge übrigens, nicht nur mächtig groß an Körpergröße sondern auch … ähm … mächtig groß in den unaussprechlichen unteren Gefilden!“, beschließe ich meinen Monolog.
„Pah! Unaussprechliche Gefilde!“ Wie aus dem Nichts steht Hektor vor mir. „Du kannst ruhig aussprechen, dass die Zwillinge große Schwän … !“
„Hektor!“, abrupt unterbreche ich ihn. Typisch für Mr Drache. Stinkleise auftauchen und dann sowas vom Stapel lassen. „Du kannst das doch nicht so laut von dir geben! Was ist, wenn dich jemand hört!?“
„Wer soll mich denn hören, Kleines? Hier ist niemand“, grummelig verschränkt er die mächtigen Arme vor der breiten Drachenbrust.
„Na die Leser ….“, wispere ich zurück.
„Ach die!“, lacht Hektor unbekümmert. „Um sie brauchst du dir keine Gedanken zu machen! Die Leser wissen unumstößlich was Schwän …mmmpppfff ….“, das Kissen, das ich Hektor gerade zur rechten Zeit an den Kopf geworfen habe, hat er verdient!
Flink fängst er es auf, als es von seinem Gesicht prallt und wirft es mit Schmackes zurück auf das Sofa, von dem ich es geistesgegenwärtig herunter geklaubt hatte. Dann schenkt er mir mit einem vorfreudig hinterhältigem Grinsen seine volle Aufmerksamkeit und setzt sich mit einem „Na warte Kleines!“, in Bewegung.
Ich bin dann mal mit einem „Tschüss Hektorlein ….!!!“, weg und gebe Fersengeld.
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