Hallo Ihr Lieben,
ein Jahr ist es nun her, seitdem wir unser gemeinsames Hobbyprojekt „Happy-End-Buecher.de“ abgeschlossen haben. Nach fast zwölf Jahren, fiel es mir erklärlicherweise erstmal sehr schwer, ohne die täglichen Beiträge und den üblichen Austausch der übrigen HEB.de Mädels auszukommen. Zwar hatten Ka, Anke und Chris nun eigenen Blogs, bzw. Ka war gerade dabei ihren neuen Blog zu kreieren und online zu stellen, doch war es doch für alle der Aufbruch in etwas Neues.
Nach dem gemeinsamen Aus, habe ich erstmal eine Weile Bücher, Bücher sein lassen, wieder mehr unternommen privat und nebenbei bemerkt, dass ich mich, in Zeiten von Happy-End-Buecher.de doch ganz schön unter Stress gesetzt hatte. Um unsere Blogleser immer mit Rezensionen und Beiträgen zu den aktuellen Büchern versorgen zu können und den Verlagen (falls es sich um Rezensionsexemplare handelte) schnellstmöglich Beleglinks zukommen zu lassen, hatte ich vieles andere dafür vernachlässigt.
Natürlich geschah das unbewusst, denn Happy-End-Buecher.de war für mich ein Herzensprojekt.
Nachdem ich für eine Weile, ohne Leserei ausgekommen war, zog es mich, Ihr könnt es Euch sicher denken, dann aber doch wieder zu meinem vernachlässigten SUB. Ich überlegte mir, was ich in Zukunft denn machen wollte und beschloss kurzerhand, meine private Facebookseite, auf „öffentlich“ zu stellen und dort fortan alles zu posten, was mit meinem Lieblingshobby zu tun hat. Da ich aber nicht nur gerne lese, sondern zudem auch ein kleiner Film und Serienjunkie bin, wollte ich von nun an beides verbinden.
Ich war gespannt darauf, ob es Interessenten geben würde, die weiterhin meine Buchbesprechungen und Beiträge lesen wollten- die Facebookseite von Happy-End-Buecher war ja schließlich schon „down“, aber natürlich auch, wie die Verlage, mit denen wir bereits viele Jahre zusammengearbeitet hatten, auf diese Veränderung reagieren würden.
Kurz nachdem meine Seite in Betrieb genommen wurde, trudelten erste Freundschaftsanfragen ein, über die ich mich wirklich „wie Bolle“ gefreut habe. Es waren viele Bekannte darunter, aber auch reichlich neue Gesichter. Mittlerweile sind es über 450 Freunde/Follwer, viele Buchbegeisterte und Gleichgesinnte und es macht mir nach wie vor viel Spaß, mich mit ihnen auszutauschen.
Die Verlage reagierten dagegen recht unterschiedlich auf die Veränderungen. Während einer der Verlage, scheinbar großes Interesse an einer gratis HEB.de Übernahme zeigte, was Anke und mich fassungslos zurückgelassen hat und dann schnell sein wahres Gesicht zeigte, als dieser Vorschlag natürlich abgelehnt wurde, denn Happy-End-Buecher.de soll auch in Zukunft weiterhin allen Lesebegeisterten als Nachschlagewerk/Archiv dienen, gab es auch ein paar Verlage, die mir kurz und knapp mitteilten, dass sie keinerlei Interesse mehr hätten, an einer Zusammenarbeit, womit ich freilich gerechnet hatte.
Aber, es gab sie dennoch, die wenigen, die weiterhin an mir festhalten wollten; die meine ausführlichen, ehrlichen Rezensionen wirklich zu schätzen wussten und mich positiv überrascht haben – es trennte sich also schnell die Spreu vom Weizen.
Klar war mir zudem, dass ich in Zukunft nicht mehr so „massiv“ lesen wollte, wie zu HEB.de Zeiten, denn ich hatte, damals, neben meinen selbstgekauften Büchern, auch viele, ohne Anfrage zugesandten Rezensionsexemplare der Verlage dazwischen genommen, die ich mir womöglich im Handel nie besorgt hätte. Solche unaufgeforderten Rezensionsexemplare, habe ich immer als eine 50:50 Chance gesehen- als Chance, etwas Neues, eine neue Autorin/einen neuen Autor zu entdecken oder aber als einfach, ein nur zu Unrecht gehyptes Buch, wenn es sich als Leseenttäuschung auf ganzer Linie entpuppte.
Mit dem Wunsch weniger lesen zu wollen, stellte sich dann auch schnell die Einsicht bei mir ein, dass mich mittlerweile nur noch sehr wenige Novitäten „vom Hocker“ reißen konnten, im Bereich der Romancelektüre. Fieberte ich früher New Adults entgegen, hatte mich der übermäßige Lesekomsum besagter, schnell ernüchtert.
Mittlerweile schaue ich beim Stöbern in Buchläden ganz genau hin, ob mich ein Autor mit seiner Geschichte wirklich überzeugen kann. Leseproben sind da auch immer ganz hilfreich. Und hatte ich erst zögerlich begonnen, noch zu HEB.de Zeiten, Krimilektüre zu lesen, wurde dieses Genre im vergangenen Jahr immer wichtiger für mich. Besonders die historischen Cosy-Krimis; etwa von Pauline Peters, konnten mich mehr und mehr begeistern.
„Metzelige Schlachterplatten“ dagegen weniger. Mit zunehmenden Alter wird mir klar, dass mir mittlerweile clevere Storyaufbauten und überraschende Elemente wichtiger sind, in einem Krimi als plakative Horror und Schockszenarien. Auch im Bereich Romance geht es mir ähnlich. Zwar liebe ich nach wie vor Historical Romances, doch bin ich diesbezüglich noch etwas wählerischer geworden, als zuvor. Romances, in denen sich die Protas fast nur auf sexueller Ebene begegnen, lese ich so gut wie gar nicht mehr. Es sei denn, die Hintergrundgeschichte hat Substanz, bzw. die Protas können mich überzeugen und haben Tiefgang zu bieten.
Womit ich mich so gar nicht mehr anfreunden kann, sind beispielsweise die Nackenbeissercover von vielen Historical Romances und schwülstige Romantitel. Früher habe ich darüber hinweg gesehen, doch mittlerweile macht es mich fast wütend, dass die Verlage in dieser Hinsicht so wenig Einfallsreichtum beweisen oder scheinbar gar kein gesteigertes Interesse daran zu haben scheinen, etwas zu ändern. Dass junge Frauen von heute, die Romane mit ebensolchen Covern entdecken, keine große Leselust entwickeln, dürfte doch klar sein.
Und noch etwas sehe ich mit anderen Augen. Buchrezensionen auf Plattformen wie amazon. Fand man früher viele aussagekräftige Besprechungen dort vor, hat sich dieses Bild sehr gewandelt. Rezensionen bestehen oft nur noch aus ein, zwei Sätzen, die nichtssagender nicht sein könnten. Ich finde diese Entwicklung sehr schade, zudem kann man sich auf euphorische Aussagen wie „Klasse Buch, fand ich megagenial, besonders das Ende, könnt Ihr blind kaufen!“, nicht so wirklich verlassen. 😉 Wie oft bin ich in der Vergangenheit schon reingefallen auf gefakte Rezensionen und gehypte „Bestseller“ die in Wirklichkeit grottenschlecht waren. *seufz*
Aktuell ist es mir so ergangen mit Jürgen von der Lippes aktuellen Roman „Nudel im Wind“. Das Buch hat durchweg positive Bewertungen erhalten und nach dem Lesen fragte ich mich lediglich warum.
Andererseits machen es manche Autoren oder Verlagsmenschen, ihren Rezensenten nicht immer leicht, was man, wenn man auf den sozialen Netzwerken unterwegs ist, mitbekommt. Wagt man es, etwas zu kritisieren, wird man gnadenlos beschimpft. Aber, ich habe so etwas bislang nur ein einziges Mal erlebt und zwar noch während unserer HEB.de Zeiten, möchte daher einfach auch mal eine Lanze für die vielen netten Autoren brechen, die sich immer sehr freuen, wenn zahlreiche Buchbesprechungen und Feedback von ihren Lesern eingeht. Rezensionen sind für Autoren sehr wichtig, daher seid so lieb und schreibt wieder aussagekräftige Buchbesprechungen!
Dennoch, ich finde, es wird auch immer schwerer, die Anforderungen von Verlagen zu erfüllen. Nicht nur für Autoren, die praktisch rund um die Uhr Beiträge auf den sozialen Netzwerken posten sollen. Auch Blogger bekommen immer neue Auflagen. So wird nun von Seiten mancher Verlage vorgegeben, dass man nur noch in den Genuss von Rezensionsexemplaren kommt, wenn man einen eigenen Blog betreibt oder aber eine öffentliche Fan-Facebookseite. Ob man sich als Blogger wirklich dermaßen ausliefern möchte, mit einem öffentlich einsehbaren Impressum und einem verschärften Datenschutzgesetz? Viele Bloggern behagt diese Entwicklung nicht wirklich und sie überlegen, ihre Seiten zu löschen, was man ihnen nicht verdenken kann. Einerseits werden händeringend zuverlässige Rezensenten gesucht, andererseits vergrault man sie aber durch solche Maßnahmen. Ich bin gespannt auf die zukünftige Entwicklung! Ihr auch?
Als Ka uns HEB Mädels schrieb, meinte sie, wir sollten aber auch unbedingt etwas zu unseren Lesehighlights und Lowlights in 2018 schreiben. Wie gut, dass ich meine Jahresstatikstik da schon getippt hatte. 😉
Ich habe 127 Bücher gelesen, davon 40 Historical Romances, 21 Historische Romane, 22 Krimis, RS und Thriller, 8 erotische Romane, 31 x Contemporary und 5x Sachbücher & Comics. Das klingt zunächst einmal nach viel, doch gerade die Historical Romances waren zum Teil recht dünn geraten. 😉 Und wie Ihr seht, schnappe ich mir mittlerweile auch gerne mal eine Biografie.
Meine absoluten Lieblingsromane in 2018, die mich auch nach dem Lesen noch eine Weile beschäftigt haben; also 5 mit Sternchen waren:
Karen Rannen – So lange das Begehren brennt
, A. J. Pearce – Liebe Mrs. Bird
, Claire Winter- Die geliehene Schuld (die Thematik hat mich noch lange beschäftigt und aufgewühlt zurückgelassen)
Sharon Bolton – Im Visier des Mörders,
Lisa Gardner – Das zweite Opfer,
J. Kenner – Deep Passion,
J. Kenner – Deep Love,
Christian Pokerbeats Huber – Alle anderen können einpacken,
Kim Henry – Game of Love – Schlittschuh, Puck und heisse Küsse,
Jo Platt – Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten,
Tamina Gallert – Mit kleinem Gepäck,
Asterix & Obelix- Mundart Ruhrdeutsch/ Dingenskirchen übersetzt von Hennes Bender.
Leseflops sind mir natürlich auch untergekommen… und zwar diese hier:
Elisabeth Hobbs- Vom Ritter entehrt
Romy Fölck- Bluthaus
Vanessa Sangue- Cold Princess
L.J. Shen- Vishous Love- Sinners of Saint 1
Anna Todd- The brightest Stars attracted
J.R. Ward- Bourbon Lies
Zora Gienger- Winterzauber- Eine Liebe am See
So Ihr Lieben, ich denke das war genug Text für Euch. Ich hoffe, mein Beitrag hat Euch gefallen und ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr uns ehemaligen HEB-de Mädels auch weiterhin besucht. Sei es auf unserem Blog oder Facebookseiten. Ich wünsche Euch allen ein lesenswertes, erfolgreiches, gesundes und schönes 2019 und sende Euch viele liebe Grüße.
Eure Nicci