Blog Kas Tatsachenbericht

Ein Grund für den Rezensionsschwund?

  • 16. Juli 2019

Geneigte Leserinnen und Leser!

Rezensionen zu schreiben ist nicht mehr sonderlich in Mode, jedenfalls wirk das so auf mich. Provokant gefragt aus meiner Sicht als Rezensent: Lesen Autoren Rezensionen zu ihren Büchern oder nehmen sie sie zu dem Zweck wahr, insofern Rezensionen das Ranking eines Buches beeinflussen? 😉

Wie ich darauf komme? Ich will’s Euch erklären. Ich lese gerne Rezensionen und achte dann natürlich darauf, wieviele „hilfreich“ eine Buchbesprechung bekommen hat. Und ich stelle nicht nur einmal fest, dass viele kein einziges „hilfreich“ haben. In solchen Momenten frage ich mich daher, warum nicht wenigstens ein „hilfreich“ dort steht. Denn gar kein „hilfreich“ ist für mich Beleg dafür, dass auch vom Autor kein „hilfreich“ gekommen ist. Aus Gründen der Pietät? Nö, kann ich mir nicht vorstellen. Sonst dürften Autoren Leser auch nicht aufrufen, ihr Buch zu rezensieren. 😀 Ich persönlich würde es als „Dankeschön“ empfinden, denn es war jemand da, der sich die Mühe gemacht hat eine Rezension zu schreiben, auch wenn sie vielleicht nur ein paar Sätze umfasst. ( Ja, ich bin kein Freund von ein-Satz-Rezensionen, akzeptiere es aber, weil nicht jeder Leser Bock darauf hat, sich in vielen Sätzen zu einer Geschichte zu „ergießen“. Aber das ist ein anderes Thema und hat mit dem hier nichts zu tun. )

Das erstaunt mich sehr. Schließlich werden Leser – wie bereits kurz angerissen – von Autoren dazu aufgefordert, Rezensionen zu schreiben und wenn diese dann nicht honoriert werden, finde ich das nicht gerade aufbauend für den Verfasser selbiger. Schließlich honoriert man als Rezensent ein Buch, auch wenn es sich um konstruktive Kritik handelt. Ob der Autor darauf eingeht, bleibt natürlich ihm überlassen 😀 Wichtig ist: Ich spreche nicht von Rezensionen, in denn Autoren persönlich angegriffen und Bücher in der Luft zerrissen werden. Kaum wirft man nämlich einen Blick auf das Profil des „Verfassers“ der 1-Stern-Rezension, wird man ansichtig, dass er bisher nur eine Rezenesion auf seinem Konto hat, nämlich die zu diesem Buch. Sowas geht gar nicht! >.<

Der Schwund der Rezensionen nimmt zu, ist ein „überhaupt kein hilfreich“ vielleicht auch ein Grund? Das muss auf Dauer doch mürbe machen. Wundern würde mich das jedenfalls nicht. Andererseits: Vielleicht ist es Autoren nicht möglich, die Rezensionen zu ihren eigenen Büchern zu beklicken. *was von gleicher IP-Adresse murmelt* Ist es vielleicht Zeitmangel? Hmmm, klar, es ist zeitintensiv sich durch hunderte Rezensionen zu lesen oder auch nur zu klicken, doch in der Regel ist die Anzahl der Rezensionen die abgegeben werden um einiges niedriger. Ihr wisst schon …. Rezensionsschwund. Und sehr oft sind sie kurz- und knackige gehalten. Aber doch, Zeitmangel ist für mich ein Faktor, den ich bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann.

Was mich zur nächsten Frage bringt: Sind Rezensionen überhaupt noch wichtig, oder würde die Abgabe einer Bewertung von 1 – 5 Sterne ausreichen, ohne ein Wort zum Buch zu verlieren? Für mich nicht! Auf gar keinen Fall. Es würde mich nicht anmachen, „nur“ eine Punktebewertung vorgesetzt zu bekommen. Was wäre das, wenn mir kein Leser in einer Buchbesprechung erzählen würde, welche Emotionen das Buch beim Lesen erzeugt hat? Was toll war und was nicht so toll war. Wie oft habe ich schon gehört, dass ein Buch, welches ein paar Jahre alt ist, nicht gelesen wird, eben weil es „alt“ ist! Da bekomme ich echt Aggressionspickel von! Ein gutes Buch ist immer gut, egal wie alt es ist. Da könnte man „Black Dagger“ von J.R. Ward auch gleich in die Tonne hauen, schließlich hat die Serie bereits vor über 12 Jahren gestartet. Ich finde, dass Bücher auch dadurch weiter leben. Man kann sagen was man will, doch viele positive Bewertungen fördern den Verkauf und in Zeiten von eBooks sind Rezensionen einfach eine wichtige Sache um sie ordentlich zu platzieren, denn nur wenige eBooks schaffen es auch als Papierbuch in die Buchhandlungen!

Buchbesprechungen entscheiden für mich oft, ob ich ein Buch kaufe, oder es lieber seinem Dasein überlasse. Echt jetzt, mir würde was abgehen. Aber wer weiß, vielleicht geht der Weg dort hin, auch in Anbetracht der Tatsache, dass das Grand der Rezensionen knapp gehalten ist. Außerdem hätte ich dann als Rezensent plötzlich immens Zeit dafür, mehr Bücher zu lesen. Das wäre ein Vorteil, denn es braucht einige Zeit eine Rezensionen zu verfassen – jedenfalls bei mir! 😀 Himmel, ich gehöre echt zum alten Eisen der Rezensenten … *selbstironisch lacht*

Wo auch immer uns die Rezensionszukunft hinführen mag …

Grüblerische Grüße

Ka

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