Blog Hektor

… e-Book nach der Hälfte zurück gegeben?

  • 16. Mai 2019

„Allerdings habe ich das Buch nach der Hälfte zurück gegeben, weil es mir nicht gefallen hat.“
Ich so, nachdem ich das so ähnlich in einer Rezension gelesen hatte: „Hä? Zurück gegeben?“ Wie jetzt. Über Unlimited gelesen und dann zurück gegeben oder gekauft, zur Hälfte gelesen und dann zurück gegeben? Ein e-Book?

Geneigte Leserinnen und Leser!

Das ist schon was Seltsames. Ein Papierbuch, wenn man so eines zur Hälfte gelesen habe, gibt man es das dann auch zurück? Wohl weniger, da man einem Papierbuch durchaus ansehen kann, wenn es zur Hälfte gelesen wurde. Der Umschlag steht an der Titelseite meist ein wenig auf, eventuell sind am Buchrücken sogar kleine Kerben zu sehen oder er ist gar in eine konkave Rundung gegangen? Außerdem macht es sich wenigstens als Teil des Bücherregals top. DAS passiert mit einem eBook natürlich nicht.

Die Nullen und Einsen aus denen es besteht, sind sehr liberal und außerordentlich unempfindlich, was das Lesen betrifft. Schließlich gibt es keine Abnutzungserscheinungen! Das Einzige was passiert, nachdem man das Buch gelesen hat und es NICHT gefallen hat ist, dass es – wie zum Beispiel bei mir – auf einer BlackList landet. Oder es wird wie oben beschrieben: ZURÜCKGEGEBEN! Da wird das Buch zum „Gebrauchsgegenstand“ zum zu engen T-Shirt, zur zu großen Jeans oder einer ungeliebten Krawatte!

Ja, bei mir gibt es eine BlackList mit Autoren, die ich in naher und ferner Zukunft lieber nicht mehr lesen möchte. Da sie leider mit meinem Geschmack nicht kompatibel sind. Bei manchen brauche ich nicht mal eine Blacklist, deren Namen haben sich mir ins Hirn gebrannt, vor allem, wenn ich so blauäugig war, doch noch ein zweites Buch zu lesen, denn vielleicht würde mir nun die Schreibe gefallen, oder die Heldin wäre nicht mehr gar soooo naiv. Schließlich sollte man eine zweite Chance gewähren, nicht wahr? Tja, wenn ich dann allerdings auch das zweite Mal auf die Nase gefallen bin, belasse ich es dabei. Okay, okay, manchmal habe ich masochistische Züge und versuche es ein drittes Mal. Keine Ahnung warum … *ohhhmmmm*

Als ich dann aber vor einiger Zeit aus einem Gespräch heraus hörte, dass es „Wiederholungstäter“ gibt: Sie kaufen sich ein eBook einer Serie, lesen es und geben es zurück, weil es ihnen nicht gefallen hat. Kaufen das nächste Buch derselben Serie, lesen es und geben es zurück, weil es ihnen wieder nicht gefallen hat. Kaufen das dritte Buch derselben Serie, lesen es und geben es zurück, weil es ihnen auch nicht gefallen hat. Hallo? Vermutlich denken sie das fällt nicht auf, weil wir – na klar doch – an Dinge glaubt wie Eisbären am Südpol! Ohja, wir rennen alle täglich wie Hamster im Rad auf dem Äquator rund um den Globus um ihn so am Laufen zu halten. *headdesk*

Sorry, aber wenn ich so etwas höre oder lese, kann ich nicht anders als mir zu denken: „Wenn ich mir den häufigen Konsum Bücher zu lesen nicht leisten kann, gibt es so etwas wunder-wunderbares wie Büchereien. Dort kann ich mir gegen einen gewissen monatlichen Obolus Bücher ausleihen, lesen, zurück geben. Ausleihen, lesen, zurück geben! Immer und immer immer wieder …

Persönlich sind Büchereien für mich nur optisch ein Orgasmus. Mir Bücher ausleihen, lesen und selbige zurück geben, geht leider nicht, weil Hektor – mein Bücherdrache – viel zu gierig ist. Er braucht ein mächtig großes Büchernest um sich erst richtig wohl zu fühlen. Gerade eben ist er wieder mit einem gewissen aggressiven Schwanzpeitschen um die Bücherregale geschlichen und hat Rauch aus seinen Nüstern geplustert. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass was im Busch ist. Sprich, er wird ungeduldig und will Nachschub! „Noch ist der Mai nicht um, Hektorlein!“ Ähm, wie dem auch sei … Büchereien oder Bibliotheken besuchen ja, den Geruch dort ganz tief einatmen, vor allem dann wenn ein ordentliches Antiquariat mit bei ist. OMG! Das nenne ich optischen Orgasmus, vom Geruch ganz zu schwiegen, wenn ich nur daran denke, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ich weiß, ich weiß, es gibt auch Menschen, die den Geruch alter Bücher gar nicht mögen. Dazu gehöre ich allerdings nicht! *hihi*

Daraus Bücher ausleihen, nein. Was das mit meinem Geldbeutel macht ist klar, doch wie hat Walt Disney bereits so schön gesagt: „Träume nicht dein Leben. Lebe deinen Traum.“ Und mein Traum ist ein Bibliothek-Zimmer. Also ein Zimmer, das von oben bis unten mit all meinen Büchern vollgestellt ist, mit einer mobilen Leiter, mit der ich Schrumpfgermane selbst an die höchsten Stellen komme und schwupp die wupp von links nach rechts rauschen kann! Momentan sind meine Bücher im ganzen Haus verteilt. Vom Keller, bis ins Büro. Vom Wohnzimmer bis ins Klo. Bücher. Bücher. Bücher. Noch dazu bin ich ein Chaoshorter, was so viel heißt wie: Sie stehen bis zu dreifach hintereinander in einem Regal, oder Schrank, je nachdem wie tief selbiger ist. Ohne Ordnung. Komischerweise sind nur die Bücher von Sydney Stafford sortiert. Liegt vielleicht am meist militärischen Inhalt! YES, SIR!

Grundgütiger! Jetzt bin ich mal wieder voll vom Hundertsten ins Tausendste gekommen

In diesem Sinne,

Ka

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