Blog Hektor

Drachenbücher und DRACHENBÜCHER. Der Unterschied macht`s …

  • 11. November 2019

Das jedenfalls behauptet mein persönlicher Bücherdrache Hektor, geneigte Leserinnen und Leser!

Aber lest selbst, was er mir um die Ohren gehauen hat … *hüstelt*

„Was liest du da, Ka?“, neugierig sieht mir Hektor über die Schulter. „Was?“, kommt es entrüstet aus seinem Mund. „Du liest ein Buch, in dem DRACHEN eine Rolle spielen? Und dann auch noch mit Romantik und Sex???“ Schnell umrundet er meinen Ohrensessel, auf dem ich gerade genüsslich sitze. „Jup, Hektor. Ein erotisches Buch in dem ein Drachenwandler eine große total sexy Rolle spielt. Das ist doch toll, oder? Jetzt habe ich nicht nur einen Drachen zu Hause“, mit einem Augenzwinkern sehe ich ihn schelmisch an „sondern auch einen in einem Buch. Einem erotischen! Mjom. Holla die Waldfee, wie lecker ist das denn?“ Freudestrahlende richte ich meinen Blick vom Buch weg, hinauf in Hektors entrüstet funkelnden Augen.
„Reichen dir die Drachenbücher nicht, die du von mir bekommen hast, Frau? Von ihnen kannst du lernen, was es mit uns Drachen auf sich hat. Wo unsere magischen Fähigkeiten anfangen, wo sie enden. Du kannst darin unseren Ursprung erforschen, welche Arten es von uns gibt. Welche Gestalten wir annehmen können. Wie wir uns fortpflanzen und vieles mehr“, beendet Hektor seinen belehrenden Monolog.
„Das ist alles total interessant. Wirklich! Ich liebe es, wenn ich über deinen altehrwürdigen Folianten sitze und dabei die Zeit vergesse.“ Genüßlich vergrabe ich meine nackten Zehen im grauen Flokati, der unter meinem Ohrensessel liegt. Ich rücke ihm immer mit einer Wollbürste zu Leibe, damit er schön flauschig bleibt! Herrlich dieses Gefühle. Wenn ich könnte, würde ich jetzt schnurren wie ein Kätzchen …
„Ich wünschte, du würdest dieses verdammte Buch beiseite legen“, unterbricht Hektor meinen Gedankenfluss und wirft einen giftigen Blick auf selbiges, das ich schützend an meine Brust drücke. „Beiseite legen? Verstehe einer die Welt Hektor! Warum soll ich das tun?“, neugierig schaue ich ihn an. Derweilen peitscht sein Drachenschwanz voll Ungeduld hin und her. Oh-oh, das sieht gar nicht gut aus. Furchtlos bohre ich nach, denn ich weiß, dass Hektor mich niemals verletzten würde. Okay, okay, vielleicht ein wenig die Haare versengen, oder meine Nasenspitze rösten, aber das wars dann schon. Bei dem Gedanken an seinen letzten Wutanfall, muss ich unweigerlich vor mich hin grinsen. Er ist einfach zu knuffig, wenn er erzürnt ist und Rauchschwaden aus seinen Nüstern empor steigen.
„Nun sag schon, Drache! Warum soll ich das Buch weg legen? Normalerweise fährst du voll drauf ab, wenn ich zu erotischer Literatur greife.“ 
„Zu Erotik ja, aber nicht wenn es darin zu Sex mit einem anderen Drachen kommt!“
So, jetzt bin ich baff. Was meint er nur damit. „Sex mit einem anderen Drachen? Was soll das?“ Können Drachen eigentlich rot werden? Irgendwie scheint er nämlich gerade die Farbe zu wechseln. Ich kann nicht anders und fege ihn von der Seite her fröhlich an: „Sag mal Hektor, war irgendwer in deiner Ahnenreihe ein Chamäleon? Du nimmst gerade eine ungesunde Färbung an …“ Entrüstet reißt er mir das erotische Drachenbuch aus der Hand, welches ich nach wie vor an meine Brust gedrückt halte, hält es angeekelt zwischen den Krallen seiner rechten Pranke und stößt inbrünstig einen heftigen Feuerstrahl darauf. In kürzester Zeit steht das gute Stück in Flammen und alles was davon übrig bleibt sind verkohlte schwarze Papierfetzen, die langsam, wie in Zeitlupe, Richtung Boden schweben. Ich bin dermaßen geschockt, dass ich mit offenem Mund und aufgerissenen Augen unbewegt stehen bleibe. „Kein Sex mit anderen Drachen!“, zischt mir Hektor eindringlich zu, wendet sich brüsk ab und stampft wie ein wildgewordener Stier in seine Drachenhöhle.

WTF!!! Drachen! Und meiner besonders!!! *seufzt kerkertief* Ich weiß echt nicht was er hat! Der Drache im Buch ist schließlich – im Gegensatz zu ihm – nur Fiktion, oder?

Aufgebrachte Grüße

Ka

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