Geneigte Leserinnen und Leser,
ich bin auf ein Cover gestoßen, das mich kurz nach Luft japsen ließ! Nicht, weil es so häßlich war, nein, nein! Weil es einige Zonen meines Gehirns, wie die Amygdala, den Hippocampus, oder das Zwischenhirn aktivierte. *hust* Und das, obwohl NIX zu sehen war 😉
Spaß beiseite. Als ich zum ersten Mal über besagtes Cover stolperte, ploppte ungehindert das Wort „Coverkopulation“ in mir auf und ich dachte mir: Da bin ich ja mal gespannt, wie lange es beim großen A zu finden sein wird! Schließlich regt man sich dort schon – wie man munkeln hört – über kleine, sichtbare Stellen weiblicher Brustwarzen auf, lässt aber auf der anderen Seite Leseproben für jeden Leser, egal wie alt er ist zu, die mitten aus einem Pornos zu stammen scheinen, nur weil das Cover weniger „nackt“ ist. Ich nenne das Doppelmoral.
In der Vergangenheit habe ich eine Serie gelesen, die beim großen A Platzierungsprobleme hatte: Grund, es war „anscheinend“ zu viel nacktes Fleisch zu sehen. Was totaler Nonsens war, da die Gestaltung weder obszön noch vulgär war. Aber flutsch, landete es in einem Bereich von Amazon, den man nur betreten „darf“, wenn man zugestimmt hat „erwachsen“ zu sein. Bei der Erstsuche fand man das Cover – wie bei anderen „angezogenen“ Bücheren üblich – schon mal gar nicht.
Persönlich ärgere ich mich über diese Doppelmoral, weil es Bücher gibt, deren Cover wie „die Unschuld vom Lande“ daherkommen und deswegen auf dem einfachen Suchweg sofort zu finden sind, doch wagt man sich in die Tiefe der Leseproben, wird die Unschuld vom Lande zur „reißenden Sexbestie“. Ist das Sinn der Sache? Na ich weiß nicht, da geht mir als Leser schon der Hut hoch. Wie muss es erst Autoren gehen, die auf Grund eines vermeintlich zu freizügigen Covers im „Erwachsenen“-Bereich landen? Ich hoffe Ihr wisst was ich meine. Es geht mir nicht darum eine „Wertung“ abzugeben, wie erotische Literatur zu sein hat, das müssen Leser und Autor schon für sich selbst entscheiden. Es geht mir darum, dass es nicht angehen kann, Bücher vom Platz zu stellen, deren Cover etwas freizügiger sind und auf der anderern Seite Bücher aufs Feld schicken, aus deren Leseproben Pornografie im Überfluss tropft. Das ist „nicht richtig gefilterte“ Doppelmoral.
Weil wir beim Filtern sind: Bei Rezensionen wird auch gefiltert, nämlich im Text. 😀 Was an sich gut ist, doch auch hier wird nur nach gewissen Kriterien gefiltert und nicht unbedingt nach dem Inhalt, denn der Inhalt mancher Rezensionen geht eindeutig unter die Gürtellinie des Empfängers! Wenn ein Begriff innerhalb einer Buchbesprechung, beim großen A durchs Raster fällt und in der „Schmutzwortkiste“ *gggg* landet, dann wird die Rezension nicht veröffentlicht. Mir ist das bisher nur zwei- oder dreimal passiert. Allerdings, habe ich dann wie eine Irre nach dem vermeintlich schlimmen Wort gesucht! Bis ich endlich darauf gekommen bin was er war, lag es wohl nicht an einem Wort, denn das hatte ich schon X-Mal in der Vergangenheit beim Rezensieren von erotischen Büchern verwendet, :3 sondern vielmehr an einer Wortkombination. Ich sag es Euch, das kann sich zu einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen entwickeln. Als ich dann versuchte die betroffene Rezension immer und immer wieder online zu stellen und nix klappte, da mag man schon mal – gelinde gesagt – am Rädchen drehen! Da ist sie wieder, die Doppelmoral. Bei Rezensionen auf Wortsuche gehen und in Leseproben alles zulassen, was es an Dirty Words nur gibt! *headdesk*
In diesem Sinne,
Ka