Die sieben Tode des Max Leif
Juliane Käppler
Verlag: Knaur
ISBN: 978-3426517253
Erscheinungsdatum: 11. Januar 2016
Genre: Zeitgenössisch
Klappentext
Witzig, wehleidig, wunderbar!
Max Leif ist ein Überflieger, immer auf der Überholspur, immer ganz vorn. Doch jetzt wird er ausgebremst, vom Tod höchstpersönlich. Der holt sich seinen besten Freund, und Max weiß einfach: Er ist der Nächste. Das plötzliche Fieber kann nur eine HIV-Infektion sein, der schmerzende Magen eine exotische Seuche und der Husten erst … Die Beteuerungen der Ärzte, die Beruhigungsversuche seiner Freunde, ja selbst die energischen Kommandos seiner russischen Putzfrau Jekaterina helfen nicht gegen die Macht von Max‘ Einbildung. In Erwartung seines baldigen Ablebens verkauft er sein Unternehmen und trifft hektisch weitere Vorkehrungen. Denn einfach so sterben ist nicht drin! Zuerst muss er einen Weg finden, die eine Sache zu regeln, die in keinem Testament erscheinen darf …
Quelle: Knaur
Kas Bewertung
Max Leifs Leben spielt sich auf der Überholspur ab. Er ist ein Gewinnertyp und mehr als erfolgreich als Musik-Produzent unterwegs. An seinem Tatendrang ändert sich auch nichts, als er von seiner Freundin betrogen wird. Ja, es ändert sich sogar nicht mal dann etwas, als er von einem Herzinfarkt heimgesucht wird. Doch eines ist fähig Max auszubremsen: Der Tod seines besten Freundes Paul. Paul, Max‘ Fels in der Brandung. Paul, den er seit Ewigkeiten kennt und der mit ihm durch Dick und Dünn gegangen ist. Paul, der im stets zur Seite stand und mit dem Max nach Sansibar, in einen wohlverdienten Urlaub, fliegen will. Zum Abschalten. Zum Seele baumeln lassen.
Um seiner tiefen Trauer zu entkommen, entschließt sich Max, alleine nach Sansibar zu fliegen, doch dies lindert seine Trauer ob des Verlusts von Paul, in keiner Weise! Viel mehr, nimmt Max etwas mit nach Hause, einen kleine – hypochondrischen – Stich einer potentiellen Tsetsefliege und den Gedanken, die Angst, Paul bald in den Tod zu folgen. Diese Urangst lässt Max total über reagieren und geboren ist ein Hypochonder, der seines gleichen sucht. Nicht umsonst, trägt Max‘ Geschichte den Titel: „Die sieben Tode des Max Leif“
Juliane Käppler hat mit Max Leif einen Charakter ins Leben gerufen, der trotz, oder sollte man sagen „wegen“ seiner hypochondrischen Ader, beim Leser total sympathisch ankommt. Er ist ein ungewöhnlicher, skurriler Kerl, der auf eine herrlich schräge Weise, den Leser zu unterhalten weiß. Es gibt Szenen in diesem Buch, bei denen man gar nicht anders kann, als vor sich hin zu grinsen, oder zu lachen. Er ist abgedreht und einfach toll.
Die Autorin hat Max Protagonisten zur Seite gestellt, die sehr zu überzeugen wissen. Da wäre zum Beispiel, Max‘ russische Putzfrau Jekaterina, die mit einem nicht hinter dem Berg hält: mit ihrer Meinung. Diese tut sie kund, ob Max es nun hören will, oder nicht! Ihr Akzent haut einen während des Lesens vom Hocker und insgeheim habe ich mir Jekaterina immer als „hörbuch-Charakter“ vorgestellt! Doch da wäre auch noch Frau Dr. Bärbeißer, Max`Hausärztin. Tja, ein Name, der durchaus Programm hat! Aber sie hat auch allen Grund bärbeißig vorzugehen! Schließlich informiert sich Max immer bei Herrn Dr. Google über seine jeweiligen „tödlichen“ Leiden, was Dr. Bärbeißer an den Rande des Wahnsinns treibt.
Dann haben wir natürlich noch Maja. Wohl die unfreundlichste Barista, die es gibt. Doch egal, wie Maja auch drauf ist, Max kommt immer wieder zu ihr, um sich seine Koffeindröhnung zu holen! Ganz heimlich und leise, erfahren wir Leser, warum das so ist, wie es ist. Denn es gibt da etwas sehr dramatisches, tragisches in seiner Vergangenheit, mit dem er – abgesehen von seinen sieben Toden – noch fertig werden muss. 5 lesenswerte Punkte für „Die sieben Tode des Max Leif“ von Juliane Käppler.
Kurz gefasst: Max ist ein liebenswerter, faszinierender Hypochonder und sympathischer Kerl, eingebunden in eine humorvolle Geschichte, mit Tiefgang und klasse Charakteren. Hier besticht nicht nur der Hauptcharakter, sondern auch die Nebencharaktere.