Blog Kas Tatsachenbericht

Die Sache mit dem Meermann …

  • 24. August 2021

Geneigte Leserinnen und Leser,

mal wieder hat mich eine negative Rezension dazu animiert, ein Buch zu lesen! Ich bin dadurch richtig neugierig geworden, denn  es ist schon des Öfteren vorgekommen, dass ich dadurch an Lesestoff gelangt bin, der vielleicht anderen nicht, dafür mir um so mehr gefallen hat. Warum es also nicht ein weiteres Mal versuchen? Okay, dieses Mal haben sich die negativen Rezensionen mit meinen Empfindungen zum Buch LEIDER gedeckt! Ich erzähle Euch auch warum …

„Ein sexy Monster mit einem Fischschwanz.“ So jedenfalls lautet der erste Satz des Klappentextes zum Buch „Der Kuss des Meermannes“. Sexy? Schon hier ging es an. Doch nun gut, das ist sicherlich Geschmacksache! Auf mich wirkte Zantu, der Meermann, der auf dem Cover so viel versprochen hatte, nicht so wirklich sexy. Dazu wurde er meines Erachtens von der Autorin zu wenig beschrieben. Er rückte nie ganz in meinen Fokus und blieb mir seltsam fern. Ihn allerdings als Monster zu bezeichnen ist ebensowenig richtig. Jedenfalls nicht, wenn von Meermännern in diesem ersten Teil der „Gefährten für Monster“-Reihe von Tamsin Ley, gesprochen wird. Wenn jemand vom Verhalten her monströs ist, dann sind es die Frauen dieser Gattung. Jedenfalls wurde sie in der kurzen Geschichte so dargestellt.

Was „Der Kuss des Meermannes“ für mich jedoch war ist Folgendes: unausgegoren, wenn auch der Ansatz und die Idee wirklich schön waren! Zudem ist das Cover ein toller Hingucker. Doch leider haperte es an der Umsetzung und an der fehlenden Anziehungskraft zwischen den Protagonisten. Ihr kennt das sicher, wenn Menschen der schreibenden Zunft es schaffen, durch Worte sexuelle Spannung, Knistern, Kribbeln erzeugen, die durch einen Funkenregen beim Leser ankommen. Doch in dem Meermann- Buch, konnte ich nichts davon sprüren. Es hat nicht gekribbelt, es hat nicht geknistert zwischen den Hauptcharakteren. Ja, sie sind sofort in die Vollen gegangen. Ohne Wenn. Ohne Aber. Ohne Hinterfragen. Doch die damit verbundene, sexuelle, erotische Spannung, fehlte. Soooooo schade! Da hätte man so viel draus machen können.

Ab hier könnte es etwas spoilerisch werden, also rate ich denjenigen, die das NICHT mögen, erst wieder NACH dem Meermann-Foto (bildquelle: pixabay.de) weiter zu lesen.

Spoilter Anfang:

Das was es nach ein paar wenigen Seiten zu lesen gab, ich glaube es war nach 5 Seiten, war unglaubwürdig. Natürlich ist es in einem Moment, in dem man ein paranormales Buch bespricht immer etwas unglaubwürdig von „unglaubwürdig“ zu sprechen, doch dies ist wirklich der Fall! Denn welche Frau würde sich nach einem fehlgeschlagenen Selbstmordversuch sofort, wirklich SOFORT danach! Jaaahaaaa, ich wei-h-eißßßß, Zantu ist Briannas Seelengefährte, trotzdem! Sich von einem Meermann bespringen lassen, nachdem dieser sie errettet hat, weil sie es – nachdem ihr Verstand sich darüber klar geworden war, dass es ein Fehler ist sich im Meer selbst zu richten – die Gewichte nicht mehr abgekam?

Hallooo? Zantu, der Meermann hatte noch nicht mal die Gewichte, die sich die Protagonistin Brianna um die Hüften gebunden hatte, gelöst und schon – verzeiht den Ausdruck – steckte er in ihr! Gleich dort, am Ort an dem Brianna ins Wasser gesprungen ist. Hallo??? Und das obwohl er sich jaaahrelang vor „Weibchen“ versteckt hat, weil die dazu neigen Meermänner schamlos zu benutzen und auszunutzen. Und er weiß sofort innerhalb von ein paar Planck-Einheiten, dass sie diejenige welche,  nämlich seine Gefährtin ist. *ironiemodus ein* Klar weiß er das. *ironiemodus aus* Schließlich ist er ein Meermann, obwohl nie klar gemacht wurde, woher er sein Wissen bezieht! Auch im Anbetracht der Tatsache,  dass eine Menschenfrau vor ihm auf dem Meeresgrund getümpelt ist, also keine Fischschwanzträgerin und er nullinger, aber auch wirklich nullinger bis dato mit Zweibeinern zu tun hatte!

Er hat es wohl eschnuppert, gewittert, dass sie den Status „Gefährtin“ inne hat. Wie bitte? Und sie war sowas von bereit dazu, sich holter-di-polter von einem, wie sie es nennt „Monster“, begatten zu lassen, der messerscharfe Zähne sein eigenen nennt und dessen Unaussprechlicher in einer Hautfalte versteckt ist und nur durch … ähm … entsprechende Animation heraus „fährt“? Okay, der Gedanke hat definitiv was. *ggg* Aber der Zeitpunkt? Nö! Das geht gar nicht! Das ist an den Haaren herbei gezogen, an Unglaubwürdigkeit kaum zu topen. Bereits an dieser Buchstelle dachte ich mir: Gut, ich hätte wohl auf die negativen Rezensionen hören sollen, aber vielleicht wird es ja – für mich persönlich – besser! Wurde es leider nicht!

Spoilter Ende.

Die Sache mit dem Meermann ...

Wie bereits oben geschrieben ist die Idee, dass sich ein Meermann in eine Menschenfrau verliebt, eine schöne. Wie Arielle die Meerjungfrau, nur umgekehrt. Doch die Umsetzung blieb flach, die Charaktere waren nicht ausgeleuchtet und es hat auch nicht geholfen, dass die Protagonisten stets miteinander zugange waren. Doch selbst diese Szenen waren für mein Empfinden unterkühlt dargestellt, denn eigentlich hätte das Wasser um sie herum kochen müssen. Aber wer weiß, vielleicht lag es an der Wassertemperatur, schließlich ist es dort unten mächtig kalt. Was mich zum Gedanken bringt, wie die Protagonistin das überhaupt ausgehalten hat. Keine Gedanke an Kälte. Kein Gedanke an schrumpelige Füße. Kein Gedanke an augedunsene Haut. Kein Gedanke wo man seine persönlichen Bedürfnisse befriedigt. Nada. Niente. Nothing. Nichts.

Summa summarum: Die Idee war schön, der Schreibstil war an sich gut zu lesen, das Cover war top. Da ich neugierig bin, ob es im zweiten Teil ohne Tiefe weiter geht, oder dem Leser dort mehr Input über das Leben unter Wasser gegeben wird, woher die Magie kommt, derer sich der Meermann bzw. die Menschenfrau bedienen kann, bin ich geneigt der Serie eine zweite Chance zu geben, vielleicht …

In diesem Sinne,

Ka

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