Geneigte Leserinnen und Leser,
Das Genre ist eine Kategorisierung dafür, unter welcher „Rubrik“ ein Buch steht. Es ist also die Textsorte, der das Buch zugeordnet werden kann. Doch wo fängt das Genre an, wo hört das Genre auf? Was fällt wann in welches Genre, oder Sub-Genre? Darf Erotik in Romantik oder umgekehrt?
Um ehrlich zu sein, manchmal erkenne ich das Genre vor lauter Genre nicht mehr! Wie auch! Es gibt keine klaren Trennungen mehr, so dass ich nicht umhin kann, das eigentlich klassifizierende Genre so zu empfinden, wie die Sfumato-Technik von Leonardo da Vinci, die er für seine berühmt-berüchtigte Mona Lisa aufs Papier … Verzeihung … auf dünnes Pappelholz gebracht hat: nämlich mit verschwommen Konturen!
Alleine beim Genre „Liebesroman“ gibt es mannigfaltige, unterteilende Genres, auch Sub-Genres genannt. Hier eine kleine Auflistung der Gängigsten:
– Erotik
– Regency
– Nackenbeißer
– Chick Lit
– Gay Romance (die wiederum unterteilt wird in die Genres, die generell unter „Liebesroman“ fallen)
– Romantic Suspense
– Sci-Fi
– Spirituelle/religiös motivierte Romane
– Romantic Thrill
– Aliens
– Zeitreise
– Paranormal Romances
– Fantasy Romances
– Dark Romance …
und wie sie alle heißen. Allerdings hat diese Klassifzierung in Genres eben diesen kleinen – wie oben angemerkt – Sfumato-Haken. 😀 Die Grenzen verschwimmen eindeutig. Im Bereich Dark Romance zum Beispiel, spielt Erotik eine große Rolle, es läuft aber nicht unbedingt unter „Erotik“. Wobei, das Sub-Genre Erotik könnte man eigentlich auch wieder unterteilen in Sub-Sub-Genres wie beispielsweise SM, Bondage, Gay etc. Oder werft einen Blick auf Gay Romance, davon gibt es Thriller, Military, Zeitreisen, Fantasy und so weiter und so fort. Oder im Bereich Paranormal Romances, da gibt es Bücher, die sind dermaßen erotisch, dass sie eigentlich unter Erotik laufen könnten, doch im Wesentlichen aber unter Paranormal gegliedert werden sollten, denn schließlich fallen fiktive Charaktere wie Vampire, Werwölfe und andere unter den Begriff „Paranormal“. Klar, man könnte jetzt auch „Paranormale Erotik“ dazu sagen. Aber das ist jetzt genau das was ich meine! *lacht ein wenig kirre* … das Verschwimmen der Grenzen. *sich an der Stirn kratzt*
Auf dem Suche nach dem Genre …
Und manchmal, ja manchmal stehe ich am Ende einer Rezension vor der Frage: Zu welchem verdammten Genre hat die Geschichte nun gehört? War es Dark Romance oder doch Romantic Thrill? Es kommt sogar vor, dass ich – obwohl das Genre vom Verlag genannt wurde – anderer Meinung bin! *lacht*
Manchmal wünschte ich der ganze Sub-Genre-Summs wäre nicht so differenziert. Doch kaum ist der Gedanke gedacht, höre ich es rufen: „Bloß das nicht! Ich möchte doch wissen, was ich da lese!“ Okay, ist schon klar, ich ja auch!!!! Aber in der Regel reicht ein Blick auf den Klappentext, der meist das wiedergibt, was mich im Buch erwartet, ob nun Erotik, Regency, Nackenbeißer, Chick Lit und alles weitere! Jedenfalls oberflächlich betrachtet. Jedoch ist erst das tiefe Eintauchen in eine Geschichte notwendig, um zu klären, ob es nun pure also „realistische“ Erotik, oder ein Rengency mit SM-Touch, oder vielleicht doch ein Nackenbeißer mit religöser Motivation war ganz zu schweigen von der Alieninvasion auf der Suche nach fruchtbaren Erdenweibchen! *kichert irre*
ABER, es gibt Hoffnung, denn: Hat man erst mal einen Autor im Visier, ist es meist so, dass dieser nicht alle Genres, sondern nur bestimmte „bedient“, weswegen dem Leser die Entscheidung natürlich leichter fällt, um welches Genre es sich letztendlich handelt … oder auch nicht!
In diesem Sinne,
Ka
Bildquelle „Allee“ Pixabay by tama66