Geneigte Lesende!
Nachdem sich Sydney Stafford 2021 temporär vom großen „A“ verabschiedet hatte, konnte man die Taschenbücher nur noch bestellen solange sie vorrätig waren. Schaut man sich die Sydney Stafford-Autorenseite beim großen „A“ näher an, kann man unter vielen der Bücher inzwischen „Momentan nicht verfügbar“ lesen. Jetzt kommt allerdings ein freudiges ABER! Ich habe dort nämlich was sehr Hübsches entdeckt für die Lesenden unter Euch, die ihr Lesenäschen gerne in Military-Gay-Romances stecken wollen. Die Serie „Der Kampfschwimmer“ ist jetzt wieder als 4-Teilige Sammlung, je Band mit 4 bzw. 3 Geschichten vollgepackt erschienen. Ich lasse Euch zur Ansicht die Cover da und erzähle Euch – mithilfe meiner Rezensionen zu den einzelnen Teilen – ein wenig über Sönke Liebig und seine Kollegen. Wer weiß, vielleicht bekommt Ihr Lust mehr über die Jungs zu lesen. Ich habe mich jedenfalls sehr gerne mit der schwimmenden Fraktion umgeben und wurde lesenswert unterhalten. (Bildquelle Sammelband 1 – 4 von „Der Kampfschwimmer: Sydney Stafford)
Der Kampfschwimmer — Sammelband 1 — 811 Seiten
Sydney Stafford
Es wird ernst für Kampfschwimmer Sönke Liebig. Gerade erst im aktiven Dienst, wird er in seinen ersten Einsatz geschickt, der in einer Katastrophe endet. Dadurch lenkt Sönke die Aufmerksamkeit eines international agierenden Verbrechers auf sich. Aus Notwehr wird eine persönliche Fehde. Der Jäger wird zum Gejagten, während seine Welt um ihn herum zerbricht. Doch eine unerwartete Freundschaft lässt ihn hoffen … (Klappentext Quelle: Sydney Stafford)
Episode 1 — 5 Wochen
Nach reiflichen Überlegungen, hat sich Sönke Liebig dazu entschlossen, eine Ausbildung zum Kampfschwimmer zu machen. Da es beim 5-wöchigen Auswahlverfahren sowohl physischer als auch psychischer Kraft bedarf, kommt es mehr als ungelegen, dass seine Lebensgefährtin Alina, nach drei Jahren, plötzlich Schluss macht. Doch im Grunde ist Sönke erleichtert, denn dieser Schritt gibt ihm den Weg in eine andere, unentdeckte Richtung frei, die es zu erkunden gilt.
Sönke hat es mit seinen Stubenkameraden und Kampfschwimmer-Anwärtern Timo, Nano und Mustard sehr gut getroffen. Dank seines Vaters Theo und seines Bruders Malte, weiß er genau, was in dem fünfwöchigen Auswahlverfahren auf ihn zukommen wird, das die Männer vor der 3jährigen Ausbild absolvieren müssen. Womit er allerdings nicht gerechnet hat, ist das Verhalten von Ausbilder Hauptbootsmann Steffen Fromme, der ihn laufend schikaniert. Zwischen den beiden entsteht eine unterschwellige Spannung, die nach einem Ventil sucht. Im Laufe der Geschichte kristallisiert sich heraus, was sich hinter Frömmes Verhalten verbirgt, was wiederum zu spannenden, aufregenden Ereignissen führt! Zudem läuft im Hintergrund eine gewaltige Intrige und Hauptbootsmann Fromme steckt mitten drin.
„Fünf Wochen“, der erste Teil von „Der Kampfschwimmer“, wartet mit einem sympathischen Hauptprotagonisten und tollen Nebencharakteren auf. Hier möchte ich vor allem Sönkes Vater, Herrn Theo Liebig hervorheben, der ein sehr herzlicher Mensch und liebevoller Vater ist. Ihn muss man einfach mögen, da bleibt einem gar nichts anderes übrig. Wer Staffords Schreibe kennt weiß, dass die Geschichten kein oberflächliches Geplätscher sind, sondern Tiefgang haben, so eben auch „Fünf Wochen“. Dies liegt an den beschriebenen Gefühlen, die sich unweigerlich auf den Leser ausbreiten, als auch an den Charakteren selbst und nicht zuletzt an der Spannung, die aufgebaut wird. Manche Textpassagen erzeugten eine wohlige Wärme, vor allem dann, wenn Theo Liebig in Aktion tritt.
Was ich stets an Sydney Staffords Geschichten schätze ist, dass man immer wieder merkt, welch großes Augenmerk auf die Recherche gelegt wird. So hat man als Leser an keiner Stelle das Gefühl, man bekäme halbgares Wissen vorgesetzt. Ebenso ist das Zusammenspiel zwischen Charakteren die einen ansprechen und solchen, an denen man sich reiben kann, ausgewogen. Hier sind die dargestellten Protagonisten Menschen wie „Du und Ich“ und keine unfehlbaren Halbgötter, was sie um so gewinnender macht.
Der Bereich Romance nimmt in „Fünf Wochen“, etwas mehr Raum ein, als zum Beispiel in „Die Spezialeinheit“, dies stört jedoch in keiner Weise. Vielmehr erleichtert es – meines Erachtens – dem genreunbekannten Leser, das Einsteigen in den Bereich „Gay Military Thrill“ ungemein. Zumal Sydney Stafford auf wortwörtlich beschriebene, erotische Szenen verzichtet. Man hat als Leser absolut nichts zu verlieren, seine Fühler in bisher unbekanntes Terran zu strecken und „Fünf Wochen“ ist dafür sehr geeignet. 5 Punkte und ich freue mich darauf, zukünftig mehr von Sönke Liebig und den Seinen zu lesen.
Kurz gefasst: „Fünf Wochen – Der Kampfschwimmer I“ ist ein lesenswerter Einstieg in eine neue Reihe aus Staffords Edelfeder, mit liebevoll gezeichneten Charakteren, spannenden Momenten und einem super Blick auf die Kampfschwimmer.
Episode 2 — 1001 Nacht
Auf der Geburtstagsfeier von Sönkes Vater Theo lief alles noch ganz normal, abgesehen eines kleinen „Aussetzers“ von Steffen. Doch von einem Moment zum anderen, scheint irgendetwas gewaltig krumm zu laufen! Derweilen hat sich Sönke so auf den langersehnten Urlaub gefreut! Nicht nur, dass Sönkes Freund plötzlich in den Mittelpunkt von Ermittlungen gerückt wird, auf einmal steht auch noch einer seiner Kameraden im Visier von Unbekannten, die ihm ordentlich auf den Pelz rücken. Gerade, als das Training mit einem Team der GSG9 so toll gelaufen war! Doch was dann folgt, ist eine Jagd gegen die Zeit und der schonungslose Kampf um die Wahrheit!
„1001 Nacht“, der zweite Teil von „Der Kampfschwimmer“, ist eine dramatische Novelle von Sydney Stafford. Sönke sieht sich dieses Mal mit Gefahren konfrontiert, die ihn und seine Kameraden das Leben kosten können. Sein Vertrauen zu seinem Geliebten wird gehörig auf den Prüfstand gestellt, denn alles spricht dafür, dass dieser in ein schreckliches Verbrechen involviert ist. Während des Lesens hatte ich nicht nur einmal das Gefühle, als würde mir vor Spannung die Luft weg bleiben. Nur gut, dass Stafford auch in „1001 Nacht“ dem Leser durch humorvolle Passagen die Möglichkeit gibt, sich von der Dramatik wieder etwas zu erholen. Charaktere wie zum Beispiel Nano, Eva oder schlicht gesagt, der staffordsche Humor, schlagen immer wieder durch. Mir gefällt diese Kombination aus ernsten und humorvollen Momenten sehr.
Durch die Bilder, die während des Lesens im Kopf entstehen, hat man stets das Gefühl, als würde man sich mitten unter der Rotte der Kampfschwimmer befinden und nicht einfach nur unbeteiligter Zuseher sein. Was einem in besonders gefährlichen Momenten durchaus auch mal auf den Magen schlagen kann! Meine abgeknabberten Fingernägel können mal wieder ein Lied vom gelungenen Spannungsaufbau singen! Doch nicht nur, dass Spannung, dramatische Szenen und der Humor nicht zu kurz kommen, auch die unterschiedlichsten Gefühle wie z.B. Liebe, Angst, Freundschaft, Verbundenheit spielen eine Rolle, was „1001 Nacht“ zu einem lesenswerten Ganzen macht.
Herrlich ist, alte Bekannte wieder zu treffen. Obwohl der Gast-Auftritt von Kay Horvath nur kurz war, hätte ich mich kringeln können vor Lachen. Der Kerl ist und bleibt einfach eine unkalkulierbare Wucht der Extraklasse. <3 Und ja, man trifft beim Lesen auch das alte Team der GSG9 von Chris Barrelmeier! Chris’ Mann Fabian macht eine verdammt gute Figur als Ausbilder! Und der Auftritt von Brigadegeneral Seeliger ist auch nicht ohne! Doch keine Angst! Sollte man die Geschichten rund um Kay Horvath und Chris Barrelmeier nicht kennen, tut das der Reihe „Der Kampfschwimmer“ keinen Abbruch, denn diese kann ohne Vorkenntnisse der anderen gelesen werden. Wobei ich empfehlen würde, unbedingt einen Blick auf „Der Ermittler“ und „Die Spezialeinheit“ zu werfen. Es lohnt sich garantiert! Summa summarum ist die Fortsetzung von „Der Kampfschwimmer“, eine absolut gelungene Geschichte von Sydney Stafford. Leseempfehlung!
Kurz gefasst: Wenn Vertrauen auf den Prüfstand steht und Kameradschaft groß geschrieben wird und fiktive Charaktere zum Leben erwachen, befindet man sich garantiert mitten in „1001 Nacht“!
Episode 3 — Todesschiff
Endlich hat Sönke nach drei Jahren seine Ausbildung zum Kampfschwimmer erfolgreich beendet! Und schon werden Sönke und seine Rotte auf einen Einsatz nach Somalia geschickt, der alles andere als: „Rein. Klären. Raus.“ ist. Es ist an dieser Stelle schwer, etwas mehr zur Geschichte zu erzählen, da fast alles zu dickem Spoilern führen würde. Nur soviel: Die Jungs müssen auf ein Schiff um etwas zu erledigen und den Preis, den sie dafür zahlen könnten, wäre ihr Tod, denn: Der Befehl, den sie bekommen haben spricht eine eindeutige Sprache. Schon an dieser Stelle wurde mir mehr als nur mulmig zumute.
Doch im Grunde beschlich mich, als ich den Titel der dritten Episode von Staffords Kampfschwimmer-Reihe las, bereits ein äußerst nervekitzeliges Gefühl. Das Wort „Todesschiff“ ist nicht ohne und ungefragt ploppten Bilder im Kopf auf, die mir schreckliche Szenarien vorgegaukelt haben. Und Stafford wäre nicht Stafford, wenn es in „Todesschiff“ nicht gehörig zur Sache gegangen wäre. Himmel! Die Spannung hat sich sehr stark aufgebaut um dann mit einem Rumms zu eskalieren! Dabei hat Sydney Stafford mich dermaßen überrascht! Nicht im Traum hätte ich damit gerechnet, warum das „Todesschiff“ zum „Todesschiff“ wird. Das war ein wirklich toller, unvorhersehbarer Zug. (y)
Wenn man sich auf „Todesschiff“ einlässt, sollte man sich darauf gefasst machen, dass es nicht nur sehr spannende Momente gibt, sondern auch Augenblicke, die zum Lachen animieren. Dann aber auch wieder solche, bei denen man unbedingt Taschentücher bereit liegen haben sollte. Denn das, was in „Todesschiff“ abgeht, ist mit viel Gefühl geschrieben, denn während Sönke und seine Jungs ihr Leben riskieren, geht Steffens Leben gerade den Bach runter! Absolute Leseempfehlung.
Kurz gefasst: „Todesschiff“ ist spannend, dramatisch, gefühlvoll geschrieben und mit Humor gewürzt und wartet mit klasse Charakteren auf. Meine bisherige Lieblingsepisode der Serie.
Episode 4 — Sturmflut
In „Sturmflut“ hat Grummelbär 😉 Kapitän Sergio Andersen ordentlich Augenmerk von Sydney Stafford erhalten! Und diese Aufmerksamkeit geht einem stellenweise gehörig an die Nieren. Nicht nur der Umstand, das Anderson ein Leben führt, in dem es an Vielem – vor allem emotional – fehlt. Und auf Timo Schiebel wird dermaßen Druck ausgeübt, dass ich nur noch dachte: „NEIN! Bitte nicht!“ Doch Bücher haben nun mal ihren eigenen Willen und „hören“ nicht auf das, was sich das Leserherz wünscht. So wurde ich Zeuge dessen, zu was Menschen fähig sind. Nur gut, dass man immer wieder die Möglichkeit hat, sich am Staffordschen Humor zu erfreuen, der auch in „Sturmflut“ immer wieder durchbricht!
Sowohl Anderson, als auch Schiebel durchlaufen eine Wandlung und wachsen an sich. Ich würde hier sogar sagen, dass Timo Anderson aus seinem emotionalen Schneckenhaus hervor holt um ihm zu zeigen, wie sein wahres Leben aussehen könnte. Der „Schüler“ wird sozusagen zum „Lehrmeister“. In „Sturmflut“ hat man nun die Möglichkeit, einen Charakter , nämlich Michail Stepanow, gut kennen zu lernen! Dieser erweist sich in manchen Situationen, als sehr hilfreich. Wie gesagt, Bücher haben einen eigenen Willen, weswegen man sich beim Lesen von „Sturmflut“ dahingegen wappnen sollte, gute Nerven und einen guten Magen mit ins Spiel zu bringen. 5 Punkte.
Kurz gefasst: „Sturmflut“ ist eine Geschichte darüber, dass man sich im Leben – einer Sturmflut gleich – scheinbar aussichtslosen Begebenheiten stellen kann und ja, auch muss.
Der Kampfschwimmer — Sammelband 2 — 745 Seiten
Sydney Stafford
Während Kampfschwimmer Sönke Liebig versucht, sein Privatleben in den Griff zu bekommen, wird er noch immer von el Ahmad verfolgt. Er kann keinem mehr trauen, selbst Freunde werden zu Verrätern. Langsam zerbricht Sönke an der scheinbaren Willkür seines Erzfeinds und entschließt sich zu einem letzten, verzweifelten Schritt. (Klappentext Quelle: Sydney Stafford)
Episode 5 – Neue Ufer
„Neue Ufer – Der Kampfschwimmer 5“. Bereits beim Titel, hegt man als Leser seine Vermutungen, noch bevor man überhaupt zu Lesen begonnen hat! Lässt man sich dann auf die Geschichte ein, wird man Zeuge dessen, was alles passieren kann, bzw. die Frage wird aufgeworfen, ob alles beim Alten bleibt. Sönke jedenfalls sieht sich mit einem großen Problem konfrontiert, das er nicht zu lösen vermag. Nicht, solange sich der „Erzeuger“ des selbigen weigert, es als ein Problem anzusehen! Wie gut, dass der sympathische Kampfschwimmer Freunde hat, auf die er sich in allen Lebenslagen verlassen kann. Besonders auf einen …
Wer hätte das gedacht, welch aufreibende Rolle Sönkes Vorgesetzter übernimmt und mit welch einem Elan sich dieser in eine auswegslos erscheinende Situation stürzt, um Sönke zu retten! Himmel! Da stecken mächtig Leidenschaft, Emotionen und dunkle Geheimnisse hinter diesem Mann und je mehr ich von ihm lese, desto interessanter wird er und desto größer wird meine Freude, mehr über ihn zu erfahren! Was habe ich mitgefiebert und gleichzeitig ist ein Wunsch nach einer immensen Änderung in mir gewachsen! Zeitgleich ploppte ein blinkendes Fragezeichen über meinem Kopf auf: Wie wird sich Sönke letztendlich entscheiden? Ich wünschte, ich wüsste bereits die Antwort auf diese Frage! Noch besser wäre allerdings, meine Hoffnung diesbezüglich würde sich in einer der folgenden Episoden erfüllen!
Sydney Stafford hat es vorzüglich verstanden, in „Neue Ufer – Der Kampfschwimmer 5“ eine große Portion Spannung, Hoffen, dramatische Momente, Zweifel, Freundschaft und Kameradschaft zu einer lesenswerten Episode zu verweben, die einfach nur Spaß gemacht hat, sie zu lesen und mir aufregende Momente geschenkt hat. 5 lesenswerte Punkte.
Kurz gefasst: Wenn sich Neugierde auf das was kommt, heftig in die Höhe schraubt, dann hat man garantiert „Neue Ufer“ gelesen!
Episode 6 – Vierzehn Tage
(Miep. Hierzu habe ich komischerweise keine Rezension geschrieben!)
Episode 7 – Gezeitenwechsel
Zwischenzeitlich kann ich mich „langjährige Stafford-Leserin“ nennen und mit „Gezeitenwechsel — Der Kampfschwimmer 6“ hat sich wieder gezeigt, dass es einen triftigen Grund gibt, immer wieder auf die Bücher von Sydney Stafford zurück zu greifen. Auch in „Gezeitenwechsel“ ist es nicht anders.
Sönke Liebigs seelischer Schmerz hat mich ergriffen und zu Tränen gerührt und mit dem Cliffhanger, der am Ende von „Gezeitenwechsel“ total in die Vollen gegangen ist, bin ich – obwohl ich schon so eine Vermutung hegte – sprichwörtlich aus den Latschen gekippt. Was mir sehr gefallen hat ist die Wandlung, die Steffen Fromme glaubhaft vollzogen hat. Ist es doch ein Beweis dafür, das die Gefühle, die er immer noch für Sönke hegt, tief gehen und sein Bedauern ob dessen, was er in der Vergangenheit falsch gemacht, regelrecht greifbar ist. Eine sehr interessante Darstellung Steffen Frommes.
Ist „Gezeitenwechsel“ lesenswert? Auf alle Fälle! Für Leser, die gerne auf dieses Genre zurückgreifen, sollte die ganze „Kampfschwimmer“-Reihe definitiv ins Visier genommen werden. Denn hier findet man große Gefühle, Kameradschaft, Freundschaft, Intrigen, Nervenkitzel und die ein- oder andere erotische Szene. 5 lesenswerte Punkte.
Kurz gefasst: Das Leben ist kein Wunschkonzert und in „Gezeitenwechsel“ wird dies eindrucksvoll und dramatisch skizziert.
Episode 8 – Abgetaucht
Sönke muss sich in „Abgetaucht“ darüber klar werden, was er sich von der Zukunft erwartet. Denn er ist hin- und hergerissen zwischen den Gefühlen zu zwei Männern. Das Ganze spitzt sich gehörig zu, als Sönke zusammen mit Steffen Fromme undercover nach einem Terroristen ermittelt und sich diese Aktion zu einer brandgefährlichen Angelegenheit entwickelt. Wer ist Freund? Wer ist Feind? Wem soll kann man überhaupt noch trauen? Nichts ist wie es scheint …
Aufregend und spannend hat Stafford diesen Umstand beschrieben und in Szene gesetzt. Das was geschieht wird rasant dargestellt und man wird beim Lesen hin- und her gerissen zwischen aufwühlend militärischen Situationen und liebevoll zwischenmenschlichen Szenen. Natürlich blitzt auch in manchen Situationen wieder der Stafford’sche Humor hervor und man muss – es bleibt einem gar nichts anderes übrig – genau in einer Szene, in der eigentlich im Buch absolute Stille herrschen sollte – laut loslachen. Was wieder belegt, dass man nicht vergessen darf, dass Putzperlen auch nur Menschen sind. Gerne vergebe ich 5 Punkte.
Kurz gefasst: Als Leser gefangen zwischen den unterschiedlichsten Emotionen. Das ist „Abgetaucht“, die 8. Episode von Sydney Staffords „Der Kampfschwimmer“-Reihe.
Der Kampfschwimmer — Sammelband 3 — 711 Seiten
Sydney Stafford
Nach unzähligen Bemühungen, Fehlschlägen und Enttäuschungen kommt Kampfschwimmer Sönke Liebig dem Ziel, seinen Gegner el Ahmad zu fassen, immer näher. Abgründe tun sich auf, doch Sönke und sein Team halten zusammen und versuchen, alles zu meistern. Wird es ihnen gelingen? Darüber hinaus erhält Kapitän Feddersen seine eigene, persönliche Geschichte … (Klappentext Quelle: Sydney Stafford)
Episode 9 – Russische Nächte
Sönke hat die Nase gestrichen voll! Die Reha in Koblenz bringt nichts, und so kommt es ihm sehr gelegen, dass er zurück nach Eckernförde beordert wird. Auch wenn der Umstand, warum dies geschieht ein sehr schrecklicher ist! Denn el Ahmad hat wieder zugeschlagen und die Schlinge, die sich psychisch um Sönkes Hals legt, wird von mal zu mal straffer zu gezogen, denn el Ahmad scheint überall zu sein und selbst höhere Stellen infiltriert zu haben.
Spannend und nicht nur einmal schockierend, hat Sydney Stafford „Russische Nächte“, die 9. Episode von „Der Kampfschwimmer“ in Szene gesetzt. Sehr ansprechend fand ich den, nennen wir es „kryptischen“ Ton, der Einzug in das Geschehen gehalten hat! Zudem ist die Rolle, die der sympathische Dr. Holden einnimmt schlicht und ergreifend toll! Die Neugierde ist groß, wer sich nun tatsächlich hinter dem Antagonisten el Ahmad versteckt und ja, natürlich hegt man Vermutungen! So macht Lesen einfach Spaß. Natürlich bin ich mega gespannt, wie es rund um Sönke und seine Lieben weiter gehen wird! Gerne vergebe ich 5 Punkte.
Kurz gefasst: „Russische Nächte“ ist voller Spannung, aufregender Momente und spart weder mit Romantik noch mit liebevollen Augenblicken.
Episode 10 – Gorod
Puh! „Gorod“, der 10. Teil von „Der Kampfschwimmer“, entsprungen aus Sydney Staffords Autorenfeder, hatte es nochmals ordentlich in sich und Stafford trieb mich schier in den Wahnsinn ob meiner stetig wechselnden Vermutungen, wer denn letztendlich el Ahmad sei! Geschickt manövrierte S. Stafford durch das Geschehen und hat nicht damit gespart, einen dermaßen hohen Spannungsaufbau zu erzeugen, dass ich ganz hibbelig wurde und das nicht nur einmal! Ich sage nur Rotkehlchen, Nudel, Düsenjet, Kohlenmonoxid unter Tage!
Schafft es Stafford selbst in düsteren Momenten Humor aufzubauen? Auf alle Fälle und wer Humor mächtig schwarz mag, ist mit „Der Kampfschwimmer“-Serie absolut an der richtigen Stelle! In dieser Episode wird Freundschaft, Kameradschaft, Liebe und Fürsorge natürlich groß geschrieben und ich könnte Theo Liebig vor Zuneigung knuddeln und die Vorstellung von Mischa und dem, was ihm und Sönke die Zukunft beschert, ist dermaßen knuffig! Habe ich schon gesagt, dass mich „Gorod“ voll überzeugt hat? Nein? Okay, dann tue ich dies hiermit! 5 Sterne für dieses spannende, aufreibende und im nächsten Moment hurmor- und gefühlvolle Buch.
Kurz gefasst: Mit „Gorod“ hat Sydney Stafford einen weitern lesenswerte Teil der Serie „Der Kampfschwimmer“ geschrieben. Es ist ein Vergnügen, am Leben von Sönke Liebig teil zu haben.
Episode 11 – Heimathafen
Bei Kapitän Feddersen steht eine Beförderung zum Admiral an, die ihn nach Rostock führt. Eine Stadt, eine neue Umgebung und neue Kollegen die ihm nicht wirklich zusagen. Nicht nur, dass der schneidige Feddersen Eckernförde samt den Menschen die ihm dort am Herzen liegen vermisst, noch dazu hat sich ein Mann in sein Herz geschlichen, seitdem er von ihm in einem Verkehrsunfall verwickelt wurde.
Moritz Thiede ist weit davon entfernt einen Luxuskörper sein eigen zu nennen. Jedenfalls sieht er das so. Bestärkt wird er darin, dass er wegen seiner „Formen“ von anderen – allen voran seiner Exfrau – nieder gemacht wurde. Kein Wunder also, als er mit den Gedanken ganz woanders, einem anderen Autofahrer die Vorfahrt nimmt. Dass es sich dabei um Kapitän Hauke Feddersen handelt, soll sich für Moritz noch als sehr aufwühlend erweisen …
„Heimathafen – Der Kampfpilot 11“ ging runter wie Honig, war zart schmelzend wie ein Sahnedrop. Romantisch! Richtig gelesen. „Heimathafen“ kam regelrecht romantisch bei mir an, denn Hauke Feddersen und Moritz Thiede zusammen waren einfach nur schön. Himmel, als Leser hatte ich permanent die Sehnsucht ins Buch zu springen, auf den Tisch zu hauen, um den beiden klar zu machen, dass sie doch nicht so „geradeaus“ sind, wie der eine vom anderen vermutet hat. Stafford hat es toll verstanden, das Gefühlschaos, die tiefe Zuneigung, Freundschaft, Liebe darzustellen. Das war so schön. Moritz und Hauke zusammen sind einfach nur Zucker! 5 lesenswerte Punkte.
Kurz gefasst: Stafford kann nicht nur spannend, Action reich, tiefschürend, emotional. Stafford kann auch herrlich romantisch.
Der Kampfschwimmer — Sammelband 4 — 759 Seiten
Sydney Stafford
Nachdem der Gegner el Ahmad seine gerechte Strafe bekommen hat, wird es ruhiger um Sönke Liebig und seiner Kampfschwimmer-Rotte. Schon bald überschattet jedoch eine Tragödie die gesamte Einheit, und es geschehen eigenartige Dinge, die nicht nur Michail Stepanow, sondern später auch Hauke Feddersen zum Handeln zwingen. Darüber hinaus bleibt auch das Privatleben einiger Kameraden nicht unberührt. Viele Veränderungen geschehen, doch es passieren auch kleine und große Wunder. (Klappentext Quelle: Sydney Stafford)
Episode 12 – Familienglück
Ein paar Jahre sind vergangen, seitdem Sönke seinen Frieden gefunden hat. Er, sein Mann Michail und die gemeinsame Tochter Jelena sind eine Familie. Inzwischen hat sich den beiden Männern – so wie vielen anderen Eltern von Kindern – die wahre Bedeutung eines Quickies erschlossen und leise hat sich der Alttag in die Beziehung eingeschlichen. Doch von 0 auf 100 wird das Leben von Sönke und Michail auf geradezu dramatische, traurige, schmerzhafte, nervenaufreibende Art und Weise auf den Kopf gestellt.
Der Titel „Familienglück“ des 12. Teils der Serie „Der Kampfschwimmer“ von Sydney Stafford suggeriert so etwas wie „Friede-Freude-Eierkuchen“. Von wegen! Was man dann bekommt, sobald man in die Geschichte abgetaucht ist, ist „Drama-Spannung-Aufregung“. Eigentlich logisch, schließlich hat Stafford das Buch geschrieben. Geister aus der Vergangenheit tauchen auf, von denen man wünscht, sie wären dort geblieben, wo sie waren und zwingen die Protagonisten zum Handeln.
In dieser Situation kann einem Michail einfach nur leid tun. Der innere Konflikt, den Sönke mit sich ausgetragen hat – wie gut, dass es Dr. Holden gibt – war eindringlich und glaubhaft dargelegt. Überhaupt hat Dr. Holden wieder eine tolle Rolle gespielt! Klasse Charakter. Natürlich bewahrheitet sich letztendlich der Titel „Familienglück“.
Kurz gefasst: „Der Kampfschwimmer 12“ oder: Wenn das Leben den Protagonisten Knüppel zwischen die Beine wirft und sie um ihr „Familienglück“ kämpfen müssen.
Episode 13 – Abschied
Der Titel „Abschied“ erzeugt im ersten Moment einen großen Schockmoment und ein „Das darf einfach nicht passieren!!!“ Doch worum geht`s: Hauke Feddersen lebt seit fünf Jahren, an der Seite seines Lebensgefährten Moritz, ein glückliches Leben. Nichtsdestotrotz ist diese Lücke in ihm, die sich selbst nach all dem Jahren, in denen er seinen Sohn Hjerke inzwischen verloren hat, nie gefüllt worden. Als Farja in Haukes Leben tritt, wird dieses auf höchst dramatische Art und Weise auf den Kopf gestellt! Hauke wird auf eine Art gefordert, mit der er wohl niemals gerechnet hat …
„Abschied — Der Kampfschwimmer“ punktet mit einem gekonnten Spannungsaufbau, mit verzwickten und verzweigten Spuren, denen man als Leser aufgeregt folgt und dramatischen Momenten! Natürlich fehlt auch der Stafford’sche Humor nicht und dem Ende zu musste ich vor Rührung zum Taschentuch greifen. Gefühl pur!
Sowohl die Protagonisten als auch die Nebencharaktere wurden toll in Szene gesetzt. Natürlich darf man sich als Leser auf lieb gewonnene, bereits bekannt Charakter, wie z.B. Sönke, Michail, Timo oder auch den sympathischen, liebenswürdigen Dr. Holden, freuen. Es ist immer wie eine Art „Familientreffen“, wenn man wieder in die Welt der Kampfschwimmer eintaucht.
Kurz gefasst: Es ist wichtig „Abschied“ nehmen zu können und ich habe es Admiral a.D. Hauke Feddersen von Herzen gegönnt, als er es endlich tun konnte. <3
Episode 14 – Freundschaften
Während Timos Arbeit als Kampfschwimmer in routinierten, sicheren Bahnen verläuft, verhält es sich mit seinem Privatleben ganz anders. Geprägt durch den Verlust seines Liebsten, was inzwischen ein Jahr zurück liegt, stolpert er in eine Beziehung mit einem Kerl, der Michail und Sönke so gar nicht zur Nase steht. Als sich herauskristallisiert was es mit dem Typen auf sich hat, konnte man indessen als Leser wieder feststellen, dass es Stafford versteht, Antagonisten zu kreieren, die man sehr gerne mit Schmackes an die Wand klatschen möchte. Gute gemacht!
Mit Joseph Hartwigsen schickt Stafford einen neuen Charakter ins Rennen, der neugierig auf mehr macht. Er ist wohl ein Mensch der es versteht, anderen zur Seite zu stehen ohne zu fordern. Ein guter Zuhörer und einer der, wenn Not am Mann ist, zupacken kann. „Freundschaften“ ist das, was der Titel prognostiziert. Eine Geschichte, in der Freundschaft groß geschrieben wird und sie setzt noch einen drauf. Freundschaft ist in Timos Fall wie eine Familie, die man sich selbst ausgesucht hat. Und dann dieses „Kuchen von Mama“ Gleichnis, Himmel, ich hatte mit Sönke Tränen in den Augen. Ja, Stafford versteht es Gefühle im Leser zu wecken, nicht nur durch Action, fetten Humor und Spannung, sondern durch geschriebene Emotionen, die auf den Leser überspringen.
Kurz gefasst: Glück ist etwas, das einem nicht immer in den Schoß fällt. Timo kann ein Lied davon singen …
Hach, das war ein schöner Ausflug in die Welt von „Der Kampfschwimmer“-Serie von Sydney Stafford. Wenn ich nur daran denke, muss ich vor mich hingrinsen, zu was für gelegenheitslyrischen Ergüssen mich die Jungs animiert hatten. *grinsend was von Ringelhosen vor sich hinmurmeld*
Ich wünsche Euch einen schönen, lesereichen Dienstag, Eure
Ka