Geneigte Lesende,
es gibt Neuigkeiten aus dem Bandscheiben-Dschungel, darum gibt es jetzt — druckfrisch — Bandscheibenvorfall — die Dritte! Fangen wir sogleich mit dem Guten an: Das Kortison schleiche ich gerade aus. Noch drei Tage, dann bin ich es los. Nicht, dass ich traurig darüber wäre, denn so ein Medikament will man ja nicht ewig einnehmen. Allerdings merke ich jetzt bei jedem kleinen Abwärtsschritt, wie sich mein Ischias in seiner Pracht zurückmeldet. Als wollte er sagen: „Ach, du dachtest, du könntest mich einfach vergessen? Denkste!“
Ja, der Schmerz im Ischias ist nach wie vor mein nervtötender Begleiter. Manchmal frage ich mich, ob wir uns nicht einfach duzen sollten, so vertraut wie wir inzwischen sind. Ich versuche immer wieder die Schmerzmittel runterzufahren, aber das läuft ungefähr so: Ka denkt, es wäre eine gute Idee, weniger zu nehmen. Ka stellt fest, dass es KEINE gute Idee ist. Ka nimmt wieder mehr Schmerzmittel. Ein Teufelskreis vom Feinsten.
Und weil ich offenbar nicht genug daraus gelernt habe, dachte ich, ein bisschen extra Rückentraining wäre bestimmt eine grandiose Idee. Spoiler: Es war KEINE grandiose Idee. Der Schmerz war danach so präsent, dass ich ihm fast einen eigenen Stuhl in meiner Küche anbieten wollte. Aber hey, immerhin habe ich jetzt die Bestätigung, dass mein Ehrgeiz lebendig und gut genährt ist und das ist doch schon mal was, ne?
Apropos Ideen, die nicht ganz durchdacht waren: Ich habe bei meiner Krankenkasse nachgefragt, ob sie vielleicht die Kosten für eine Akupunktur-Behandlung der Wirbelsäule — zur Schmerzminimierung — übernehmen würden. Die Antwort? Ein höfliches, aber entschiedenes Nein. So etwas würde erst erstattet werden, wenn ich mit den Schmerzen bereits 6 Monaate gelebt hätte. Okay?!?!? Stattdessen wurde meine Frage mit „Ja.“ beanwortet, ob denn die Kosten einer konventionellen Reha beglichen werden würden, natürlich nach Rücksprache mit dem Arzt? Ähm … ich bin kein Experte, aber ist eine Reha nicht ein klitzekleines bisschen teurer als ein paar Akupunkturnadeln? Aber wer bin ich, um den Tiefen der Krankenkassenlogik auf den Grund zu gehen? Vielleicht ist das so ein verstecktes „Nadelphobie-Vermeidungs-Programm“. Derweilen leide ich gar nicht an einer Nadelphobie. *ggg*
Also gut, Reha statt Nadeln – mal sehen, ob ich mich dazu aufraffen kann. Aber hey! Vielleicht liegt dort ja ein extra fettes Flauschekissen für mich und meinen Bücherdrachen Hektor bereit, auf dem ich zwischen den Anwendungen ein Nickerchen machen kann. Das wäre doch toll.
Bis dahin halte ich mich an mein neues Programm: Übungen, Muskelentspannung und den ständigen Versuch, mich nicht selbst zu sabotieren. Und wisst ihr was? Trotz Rückschlägen, Schmerzen und gelegentlicher Frustration bin ich stolz auf jeden kleinen Fortschritt.
Das war’s für heute von der Bandscheibenfront. Bleibt in Bewegung und lest möglichst viel,
Eure Ka