Maria M. Lacroix – Photo © Conny Ehm
Geneigte Leserinnen und Leser!
Nachdem ich „Das Geheimnis der Feentochter“ genossen und in Nessya und Cathal ein Heldenpaar kennen gelernt habe, das mich sehr gut unterhalten hat, dachte ich mir, es wird Zeit, ein wenig mehr über die Autorin, Maria M. Lacroix zu erfahren. Daher heiße ich heute die Debüt-Autorin von „Das Geheimnis der Feentochter“, das im Mai bei books2read erschienen ist, herzlich im AutorenSalon von Happy End Bücher Willkommen. Wundert Euch nicht, wenn ich Maria mit „Du“ anspreche, wir haben uns im Vorfeld diesbezüglich geeinigt. Nun aber: Hereinspaziert Maria! Nimm doch bitte Platz und mache es Dir bequem. ^_^
Vielen Dank, liebe Ka, ich freue mich sehr hier zu sein und danke dir für die Einlad… oh, Kaffee … *in-Ausnahme-Modus-verfall* *Kaffee-eingieß* *schlürf* Aaaah!
… ähm ja. Ich hoffe er mundet, Maria! *lacht laut los und räuspert sich, um mit dem Interview zu beginnen*
Meine erste Frage, ist eher eine „obligatorische“ … 😉 Sei wann verspürst Du den Wunsch zu schreiben?
Um ehrlich zu sein, noch gar nicht so lang. Die Muse kam erst vor ca. vier Jahren zu mir – da aber überfallartig. Sie sturmklingelte an meiner Wohnungstür, kam einfach rein und ehe ich mich‘s versah, hatte sie sich bei mir eingenistet. Meine Hand befand sich noch auf der Türklinke und über meinem Kopf pulsierte ein großes „Hä?“, als sie einfing ihre Klamotten in meine Kommode einzuräumen.
Davor wäre ich nicht einmal auf die Idee gekommen, dass ich je Bücher schreiben würde.
Aber … ich stand damals vor einer wichtigen Chemieprüfung, die ich schon zwei Mal in den Sand gesetzt hatte – diese Prüfung wurde genutzt, um Biologen im Grundstudium auszusortieren und wenn ich das dritte Mal durchgefallen wäre, wäre ich zwangsexmatrikuliert worden. Um den Kopf zum Lernen freizubekommen, fing ich an, über die beiden Figuren zu schreiben, die mich ablenkten (Rhys und Tári), allerdings ohne daraus ein Buch machen zu wollen. Wie so oft, verselbstständigten sich die beiden und es wurde doch ein Buch draus (noch unveröffentlicht) … naja, mein Kopf war dann frei und ich konnte für Chemie lernen.
Auch eine Art erfolgreich eine Prüfung abzulegen, Marie! Ein Hoch auf Deine Muse, sie scheint ein braves Mädchen zu sein. Ich habe gelesen, dass Du Molekulare Biologie, Geologie und Meteorologie studiert hast und heute im Bereich der Forensik und historischen Anthropologie arbeitest. Und jetzt erzähl mir mal schnell, wann Du dann noch schreibst? 😉 Hast Du einen Kaffeeautomaten neben Deinem Schreibtisch stehen, der Dir die schlaflosen Schreibnächte versüßt? *grinst*
Haha … jaaaa, also Schreiben kann ich wirklich am Besten nachts und ich habe das Glück, dass ich mir die Zeit relativ gut selbst einteilen darf. Meiner Chefin ist es ziemlich egal, ob ich um acht Uhr morgens oder elf Uhr vormittags eintrudele, solange am Ende des Tages die Arbeit gemacht ist (und die Skelette beschweren sich ohnehin eher selten). Somit habe ich den Luxus, wenn mich um Mitternacht ein Schreibanfall überfällt, ihn gnadenlos bis in die frühen Morgenstunden ausleben zu können. 😉
Du hast also nicht nur eine brave Muse, sondern auch noch eine brave Chefin! Das ist genial.
Hast Du grundsätzlich einen Hang zu paranormalen Geschichten, oder kannst Du Dir auch vorstellen, in einem anderen Genre zu schreiben?
Fantasy ist meine große Leidenschaft, ich habe allerdings auch schon Krimi-Kurzgeschichten geschrieben und bin derzeit mit meiner Lektorin dabei, an der Idee eines erzählenden Sachbuchs aus dem Forensik Bereich zu tüfteln. Aber Fantasy ist und bleibt auf Platz 1. Ich brauche einfach den einen oder anderen Reißzahn oder überdimensional große Fledermausschwingen, um mich so richtig wohl zu fühlen
Das hast Du schön gesagt, Maria! Wie hat sich Cathal eigentlich bei Dir bemerkbar gemacht? Er ist ein Held, der, nun ja, schwer zu übersehen ist und selbst beim Lesen außerordentlich präsent rüber kommt. Ich denke auch, dass er genau so wenig zu überhören ist, wenn er Deine Aufmerksamkeit will? *lol*
Oh ja, Cathal kann eine elendige Nervensäge sein, wenn man ihn lässt *schaut-sich-vorsichtshalber-um-ob-er-in-der-Nähe-ist* Ich bin ihm gewissermaßen bei einem Spaziergang im Wald begegnet. Es war im Spätsommer und irgendwie hatte ich es nicht so auf dem Schirm gehabt, dass die Tage wieder kürzer wurden und die Dämmerung viel schneller als erwartet hereinbrach. Bei Dämmerung im Wald … schlechte Idee, vor allem, wenn man so ein Nervenbündel ist wie ich. Über mir, am dunklen graubläulichen Himmel, zog ein Schwarm von schwarzen Schatten hinweg (retrospektiv betrachtet, waren es, glaube ich, harmlose Fledermäuschen) aber in meiner Phantasie waren das seelenfressende Dämonen, die nur auf so einen unvorsichtigen Trottel wie mich gewartet hatten, der nachts im Wald herumrennt … dann erschien deren Boss und hauchte mir von da an seinen kalten Atem in den Nacken. Um diese Wesen hat sich dann langsam die Geschichte gesponnen.
*Ein wonniger Schauer über Kas Rücken huscht. Räuspert sich.* Beschreibe uns Cathal bitte in kurzen Worten?
Er hat mir eingeflüstert, ich soll die Worte „sexy“, „Adonis“ und „Frauenbeglücker“ einwerfen, aber ich glaube, ich bevorzuge „arrogant“, „Nervensäge“ und „kleiner Chauvinist“, worauf hin er mit den Augen rollte.
Naja, okay … er sieht ja zugegebenermaßen ganz lecker aus und wenn man ihn mal kennenlernt, ist er, charakterlich gesehen, gar nicht so übel, wie es zunächst den Anschein hat 😉
Irgendwie hat er recht Maria, auch wenn Selbstlob bekanntlich „stinkt“. Was man von Cathal wahrlich nicht behaupten kann. ^^ Bei ihm bekommen Begriffe wie „sexy“, „Adonis“ und „Frauenbeglücker“ eine gänzlich neue Dimension. Jetzt aber zu Nessya, bevor er uns noch überheblich wird, der Gute! ^^ Nessya ist ein Halbling. Ihre Mutter ist eine Fee, der Vater ein – in den Feenaugen – unwürdiger Mensch. Sie findet in Cathal, ebenfalls ein Halbling, also jemanden der weiß, was das in der „perfekten“ Welt des Sid bedeutet. Wie würdest Du Nessya charakterisieren?
Sie hatte keine leichte Kindheit, wurde immer klein gehalten und in den Augen der hochgeborenen Elfen als zu „unwürdig“ betrachtet (auch von ihrer Mutter), somit hat sie tief verwurzelte Minderwertigkeitskomplexe. Aber statt daran zu zerbrechen, hat sie es geschafft, sich in der Menschenwelt „ihre Nische“ zu schaffen. Sie hat Freunde, die sie respektieren und vor allem Emmas fröhliche, bejahende Art hat ihr sehr geholfen. Emma verurteilt sie nicht und nimmt sie so, wie sie ist (für Nessya eine ganz neue Erfahrung). Emma weiß nicht einmal, was für einen positiven Einfluss sie auf Nessya hat und beide verbindet ein Band, das in Teil 2 – aufgrund der Umstände – sogar noch gestärkt wird. Dennoch hat Nessya große Schwierigkeiten mit dem sogenannten Urvertrauen. Sie braucht sehr lang, bevor sie sich auf jemanden einlassen kann.
Da Du das Ende – mal abgesehen von einem Happy End – relativ offen gestaltet hast, vor allem im Anbetracht von Emma, der besten Freundin Nessyas, nehme ich jetzt einfach mal frech an, das es eine spezielle Emma-Fortsetzung geben wird. Liege ich richtig mit meiner Vermutung? *fg*
Goldrichtig. Der zweite Teil – aus der Sicht von Emma – ist schon in Arbeit …
Heiliges Kanonenrohr! Das wird bestimmt ein Festlesen! Wie wichtig ist Dir übrigens der Humor in Deiner Geschichte. Zwischen Nessya und Cathal kommt es immer wieder zu Szenen, die mir ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. ^^
Echt? Das freut mich immer sehr, wenn Leser mir dieses Feedback geben *strahl*
Ich finde, dass man bei ernsten Themen oder an schwierigen Stellen mit etwas Sarkasmus auflockern kann, aber man sollte das nicht übertreiben, da es sonst schnell ins lächerliche oder unrealistische abdriften kann.
Hattest Du während des Schreibens Phasen wie: „Von himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt?“
Ständig. Wobei ich es lieber „Wow, ich bin GENIAL!“ zu „Oh Gott, I SUCK! Das ist nicht mal den Speicherplatz der Festplatte wert“ nennen würde. Ganz normale bipolare Störungen eines Autors eben. 😉
Soso, bipolare Störungen nennt man das also? *lacht auf*
„Das Geheimnis der Feentochter“ war rasant zu lesen und zwischen dem Heldenpaar sind die Funken geflogen. Wie ist dies bei Dir, als Du die Geschichte aufs Papier gebracht hast? Was bescherte Dir beim Schreiben „Funken im Bauch“?
Ich weiß, dass das vielleicht eine langweilige Antwort ist, aber die Vorstellung, dass es irgendwann Leute lesen werden, die ich mit der Geschichte unterhalten und denen ich vielleicht sogar ein paar Stunden Urlaub von ihrem Alltag bescheren kann, erzeugt bei mir ein ganzes Feuerwerk im Bauch.
Aber beim Schreiben selbst habe ich keine Funken, da ich sehr verkopft schreibe … ständig mache ich mir um die Formulierung, die richtige Wortwahl, die korrekte Grammatik, etc. Gedanken. Und v.a. die Sex-Szenen sind (für mich) handwerklich gesehen sehr anstrengend, weil wirklich jedes Wort sitzen muss. Da gehe ich extrem technisch ran.
Diese Funken in Deinem Bauch, finde ich als Leser überaus sympathisch, Maria. Was ist für Dich ein „perfekter Tag“ was ein „missratener Tag“ und sind Happy Ends ein Muss? ;-))
Ein perfekter Tag ist, an dem ich viel geschafft habe (Schreiben, mit Freunden treffen, Zeit mit meinem Mann verbringen, Haushalt, Abarbeiten von Dingen, die lästig sind, aber gemacht werden müssen …) Ein missratener Tag ist, wenn alles liegen geblieben ist, ich nichts geschafft und die Dinge auf „morgen“ verschoben habe.
Ob Happy Ends ein Muss sind? Immer! 😉 Sonst hinterbleibt ein ungutes, unbefriedigendes Gefühl und der nagende Wunsch, etwas „gerade“ rücken zu wollen.
Da hast Du recht, so geht es mir, wenn ich ein Buch ohne Happy End lese. Das würde ich dann auch gerne „gerade“ rücken“. *g*
Liebe Maria, ich möchte mich ganz herzlich bei Dir bedanken, dass Du meiner Einladung in unseren AutorenSalon gefolgt bist. Ich wünsche Dir eine zufriedene Leserschar und hoffe, bald wieder ein neues Buch von Dir lesen zu dürfen! In diesem Sinne …
Ich danke dir sehr für die Einladung und … beware of Fays
Das meinst DU jetzt nicht ernst, oder? Vor allem wenn sie so einen ansprechenden Charakter haben wie Cathal …. *Begleitet Maria, auf sie einredend, zur Salontüre.*
Geneigte Leserinnen und Leser,
selbstverständlich gibt es auf Happy End Bücher auch eine Rezension zu „Das Geheimnis der Feentochter“. Cathal ist ein Held, der – nachdem sich offenbart, dass er nicht nur ein „mordender“ Unseelie ist – ein toller Charakter. Ein Grund zu überlegen, ob ich ihn nicht auf ein Gespräch in den HeldenSalon einladen sollte.
😉
Es grüßt Euch die
Ka, die sich von der Geschichte hat einfangen lassen.