( Pressefoto: Mit freundlicher Genehmigung der Autorin )
Geneigte LeserInnen,
heute öffnen wir den AutorenSalon für Jane Christo, Schöpferin der Blanche-Trilogie! Das Interview möge beginnen … *Hände reib‘ vor Freude*
*Ich glaub mein Schwein pfeift! Jetzt hat sie es schon wieder getan* Jane, Jane, Jane! Blache lässt Du ganz alleine zu einem Interview mit Cultural Noise gehen und zu uns nimmst Du sie nicht mal mit? Von Beliar will ich gar nicht erst reden. Allein wenn ich an seinen Geruch denke, von dem ich wohlgemerkt nur gelesen habe *seufz*, wird mir ganz wohlig zumute! Und ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass ich nicht die einzige Leserin bin, der es so geht!
Blanche hätte ich ja gerne mitgebracht, aber bei der Menge an Espresso, die Madame derzeit wegputzt – so viele Kaffeebohnen hast du vermutlich nicht vorrätig.
Was heißt hier wo sind die Troddeln! Na, ich hab´ sie versteckt. Nachdem Du letztes mal so einen gierigen Blick darauf geworfen hattest, erschien es mir sicherer. Und zu Blanches Espresso-Sucht, gar kein Thema – mir geht’s nicht anders. Darum würde ich ja so gerne mal an Beliar schnuppern … *räusper*
Ich habe schon des öfteren von Autoren gehört, dass es sich manchmal etwas schwieriger gestaltet, den zweiten Teil einer Trilogie, also das Mittelstück, zu schreiben, wohingegen sich der dritte Teil fast schon selbständig auf den Weg macht. Wie ist das bei Dir?
Genau das habe ich auch gedacht. Der Mittelteil ist wie eine Brücke, die zum Finale führt, und ist deswegen für Leser oft unbefriedigend, da am Ende alles offen ist. Aus diesem Grund hatte ich vor dem zweiten Teil ein bisschen Bammel, wohingegen ich mich auf den letzten Band irre gefreut habe.
Seltsamerweise war es dann genau umgekehrt. Während sich Teil 2 praktisch von selbst geschrieben hat, entpuppte sich der 3. Band überraschenderweise als harte Nuss.
Das Konzept war rund, doch dann war ich plötzlich nach 150 Manuskriptseiten mit der Geschichte durch. Zum Vergleich: Band 1 & 2 hatten jeweils um die 310 Skriptseiten, de facto hatte ich ein halbes Buch vorliegen. Als ich der Sache auf den Grund gegangen bin ist mir aufgefallen, dass ich mich während des Schreibens von Passagen getrennt habe, die für mich nicht mehr passten.
Zum Beispiel sollte Zoey im 3. Teil deutlich mehr Raum einnehmen. Am Ende dauerte sein Auftritt gerade mal fünf Sekunden. Er passte einfach nicht mehr in die Story, seine Rolle hatte sich erledigt.
So ist mir nach und nach der Text abhandengekommen, den musste ich mir in der Überarbeitung zurückerobern.
Aber Du hast es geschafft und das freut mich wie irre! *lol*
Blanche ist für mich ein Charakter, den ich sehr schätze. Klar, sie hat ein Mundwerk, dass sich von der Masse in etwa so abhebt, wie ein riesiger schwarzer Wolf von einer Horde quietschpolierter rosa Schweinchen. Nichtsdestotrotz hat sie das Herz am rechten Fleck. Wie ist die Zusammenarbeit mit ihr? Ich meine, ist sie sich dessen bewusst, dass Du mehr oder weniger die Chefin bist und den Tintenkiller in der Hand hast, wenn ihr gar nicht mehr anders beizukommen ist *g*
Tatsächlich wollte sie oft übernehmen, das war neu für mich. Normalerweise habe ich meine Figuren fest im Griff, aber in „Die Entscheidung“ haben sie mich auf eine harte Probe gestellt, was im Kern ihrer Wandlung zuzuschreiben ist.
Blanche hat sich weiterentwickelt, das Bild der eiskalten Killerin bekam bereits im 2. Teil Risse. Sie war auch nie ein weichgespülter Charakter, doch dazwischen gibt es eine Menge Spielraum.
Wie sieht eine weichere Version von Blanche aus, die sich dennoch treu bleibt? Das wurde teilweise während des Schreibens gelöst, dafür musste ich ihr ein gewisses Maß an Bewegungsfreiheit zugestehen, und, oh Mann, die hat sie bis zum Anschlag ausgenutzt.
Das, kann ich mir absolut gut vorstellen, Blanche ist schließlich absolut „präsent“! Hingegen Beliar macht auf mich einen eher „besonnenen“ Eindruck – wenn man bei einem Dämon von besonnen sprechen kann. Okay, als er Marcel an Blanche gerochen hatte, da sind wohl ein paar Synapsen bei ihm durchgebrannt. *schmelz* Wie macht er sich eigentlich so, wenn er bei Dir Gehör finden will. Umschwärmt er Dich mit seinem lecker Geruch, oder greift er zu anderen Tricks?
Er hasst das Rampenlicht, deswegen hält er sich lieber im Schatten. Und solange Blanche die Aufmerksamkeit auf sich zieht, kann er sie besser im Auge behalten. So ist er eben, ich habe es nicht geschafft, ihn mehr aus der Reserve zu locken. Allerdings gibt es ein paar heiße Sexszenen mit den Beiden, die hat er hemmungslos ausgebaut. Er konnte seine Griffel nicht von ihr lassen – Männer eben, was soll ich sagen …
*Hilfe! Kas Kopfkino rotiert gerade wie wild*
… ähm, Jane? Dürfen wir einen klitzekleinen Ausblick zu „Blanche – Die Entscheidung“ von Dir erhaschen? *süßes Lächeln aufsetze und mit den Wimpern klimper*
Wow, das kannst du gut. Bekommst du auf diese Weise bei deiner Werkstatt Rabatt? Falls ja, übe ich das gleich morgen vor dem Spielgel *klimperklimper*
,-)
Am Anfang gibt es eine Szene mit Blanche und Nella. Letztere hat ihre Freundin überredet, mit ihr Shoppen zu gehen, das konnte nie und nimmer gutgehen:
„Blaaanche!“, rief Nella. Ihre Stimme klang angespannt.
Shit!
Mit gezückter SIG stürmte sie zur Kabine und riss den Vorhang zurück. Dann klappte ihr Mund auf. Nella stand halb nackt vor dem Spiegel und deutete auf ihre linke Brust.
„Ist die kleiner?“
Ähm …
„Als was?“
„Na, als die andere!“ Mit gefurchter Stirn blickte sie auf ihr Spiegelbild.
„Ich finde, sie ist kleiner, was meinst du?“
Blanche hatte schon viel gesehen. Schusswunden, Stichverletzungen, Himmel, selbst zerstückelte Leichen. Es war auch nicht so, als wäre ihr der Anblick nackter Frauen fremd. In den Bordellen, in denen Wayne und sie sich früher versteckt hatten, waren die Mädels meistens im Geburtstagskostüm herumgehüpft. Warum irritierte sie Nellas Oben-ohne-Show?
Sie betrachtete den konzentrierten Ausdruck auf ihren Zügen, dann wurde ihr klar, dass sie so entblößt noch verletzlicher wirkte, als es ohnehin der Fall war. Innerlich seufzte sie.
„Also, ich finde, mit deinen Möpsen ist alles in Ordnung.“
„Bist du sicher? Ich habe den Eindruck, sie schrumpft während ich dabei stehe.“
„Das, ähm, liegt am Licht?“ Klang das etwa wie eine Frage?
„Oh.“ Sie drehte sich ein paarmal hin und her. „Glaubst du wirklich?“
„Hundertprozent.“
Nella wirkte nicht überzeugt. Abwechselnd hob sie erst die eine, dann die andere Brust, lehnte sich vor und zurück, bis sie sich an Blanche wandte und auf ihren Rolli starrte.
„Kann ich deine mal sehen?“
Na toll. Der Letzte, der versucht hatte einen Blick auf ihre Titten zu werfen, endete auf dem Grund des Genfersees.
„Ich trage heute langweilige Supermarkt-Wäsche, die kann ich dir nicht zumuten.“
Damit zog sie den Vorhang zu und schlug mit der Stirn gegen den Türrahmen.
Wann würde dieser Tag enden?
*kreiiiiiiiiiisch ist das G. E. N. I. A. L. – japs und Schnappatmung bekommen* Wenn ich darf würde ich mir das liebend gerne für unsere Rubrik [SatzesLust] klauen! O.M.G. Ich liebe Deine Schreibe! So, jetzt ist´s raus …. *erröt*
So betrübt ich Anfangs auch war, dass Blanche und Beliar nicht mit bei waren – Du hast mir mit Deinen Antworten das Warten auf den letzten Teil Deiner „Blanche“-Trilogie versüßt, die ja ENDLICH diesen April erscheinen wird. Was meinst Du? Hast Du, wenn ich „Blanche – Die Entscheidung“ gelesen habe Lust, nochmals auf einen Sprung zu uns in den [AutorenSalon] zu kommen?
Unbedingt. Bei mir zuhause ist die Heizung kaputt, und hier ist es so schön kuschlig. Außerdem habe schon lange keinen so guten Kaffee mehr getrunken. Apropos, hast du noch eine Tasse? Oh, und von dem Kuchen hätte ich gern noch ein Stück, nein, nicht den mit der Buttercreme, den anderen. Warte, ich habe mein Uzi Combat Messer dabei, damit schneidet es sich leichter.
*Ka die Augen aus dem Kopf kullern, als sie einen Blick auf das Schlachtermesser wirft! Hilfe! Kein Wunder das Blanche ist, wie sie ist* … *Heiliges Kanonenrohr* … natürlich, nimm Dir ruhig noch ein Stückchen – oder auch zwei der drei. Jane, Ich neige ja dazu zu behaupten, dass Du ein wenig von Deinen Protagonisten besessen bist. Selbstverständlich im positiven Sinne. Besessen oder nicht besessen, es hat mich irre gefreut, dass Du hier warst. *Ka zittrig Jane eine extra große Tasse Latte in die Hand drückt*
Was denn, machen dich meine Messer nervös? Hier, ich hab noch ein Jack Knife, das ist etwas kleiner, und liegt besser in der Hand. Magst du das vielleicht lieber? Ka? Wo willst du hin, du kannst mich hier doch nicht einfach sitzen lassen … Ka-ha?
*hüstel*
Okay, jetzt aber im Ernst – es war wirklich toll bei dir, liebe Ka. Ein großes Dankeschön für die Einladung und dein Interesse an Blanche – und dass du bei den Blödelleien mitmachst. Gut, dass die Leser unser breites Grinsen nicht sehen können ,-)
*Ka vom Flur aus ins Zimmer brüllt* Das würde ich auch meinen, Jane!!! Die Bildschirmkameras gingen glatt flöten, wenn die installiert wären …