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[AutorenSalon] Britta Strauß

  • 27. Mai 2014
[AutorenSalon] Britta Strauß

Photo © Copyright Britta Strauß

 

Ich bin mächtig hibbelig geneigte Leserinnen und Leser,

denn heute erfahre ich – gesetzt dem Fall, Britta Strauß ist geneigt, ein wenig aus dem Hunter´s Moon-Nähkästchen zu plaudern – was für eine Art sagenumwobener „Jäger“, Brittas aktueller Held, Kainah ist! *schmelz* Es gibt auch einen Buchtrailer, der uns Leser auf das Buch einstimmt. Sehr mysteriös …

Aber lassen wir Britta erst mal rein! *Geht zu Tür um sie der Autorin zu öffnen, die eben geklopft hat* Britta, herzlich Willkommen im AutorenSalon von Happy End Bücher! Es freut mich, dass Du Dir die Zeit für ein kleines Gespräch nehmen konntest!

Aber gerne doch. Für deinen kuscheligen Salon habe ich immer ein bisschen Zeit übrig. Gibt´s Kaffe und Kuchen?

Trenner-Ranke

Klar! 😉 Setzt Dich doch, auch wenn das heute nur eine Quickie-Interview wird? *grinst frech*

Entzückend! Vielen Dank. Zucker soll ja bekanntlich die Kreativität steigern. Und die Gravitation *hm*

 Sturmherz

Britta, Du weißt, dass ich – was Geschichten und deren Helden betrifft – schrecklich neugierig bin. Darum will ich gar nicht lange um den heißen Brei herum reden! Kannst Du uns ein wenig über „Hunter´s Moon“ erzählen, das im Juni beim Drachenmond Verlag erscheint?

Ich versuche mein Bestes, obwohl ich mich mit knackig-kurzen Zusammenfassungen immer schwer tue. Ich schreibe problemlos einen 1000-Seiten Wälzer, aber wenn man mir hinterher sagt: Fass das mal in drei Sätzen zusammen, bin ich überfordert. Aber gut, worum geht es in Hunter´s Moon? Um eine scheinbar aussichtslose Liebe, die nicht sein darf. Um einen finsteren Jäger und um den Kampf einer mutigen Frau, die seine Seele retten will. Das Buch ist eine erotische Gruselgeschichte, eine düstere Schauermär mit tief verschneiten Wäldern, furchterregenden Kreaturen und einer Heldin, die über sich hinauswachsen muss. Der Fantasy-Anteil ist diesmal recht klein und dreht sich um die indianische Version der Werwölfe. Hunters Moon ist diesmal rein historisch und führt uns in das 18. Jahrhundert.  

Trenner-Ranke

Du hast mir vor einiger Zeit berichtet, dass „Hunter´s Moon“ düster und animalisch-erotisch wird. Bitte definiere „animalisch-erotisch“. *Setzt sich gemütlich mit überschlagenen Beiden im Sofa zurück und hofft auf erotisierendes Input*

Du meine Güte *kopfkratz* Diese Frage verschmilzt nahtlos mit der nächsten, denn wenn ich animalisch-erotisch definiere, muss ich automatisch auch meinen Heldencharakter definieren. Habe ich jetzt zuviel verraten? Wie auch immer, der Erotik-Anteil ist diesmal recht hoch. Beauty and the Beast, sage ich nur. Denn was ist erotischer als ein Knurren tief aus dem Bauch heraus und dazu ein glühender, unmenschlicher Blick? *zwinker*

Trenner-Ranke

Nicht viel. *hust*
Wie würdest Du die Charaktere von Kainah und Kate erklären?

Kate ist eine junge Frau, die es nach dem Tod ihres Vaters in einen Handelsposten tief in der Wildnis verschlägt. Nach dem Tod ihrer Schwester muss sie sich allein in einer Schar ungehobelter Männern behaupten, ihre einzige Garantie auf Sicherheit ist Williams, ihr Vater und zugleich der Captain des Handelspostens. Kates Leben ist also denkbar hart. Als sie auf Kainah trifft, den sagenumwobenen Bestienjäger, der von Williams in einen Hinterhalt gelockt wird, muss sie aus mehreren Gründen über sich hinauswachsen. Kainah ist eine undurchschaubare, düstere Figur. Ein gnadenloser Jäger und Krieger, in dessen Adern nicht nur menschliches Blut fließt. Aus diesem Grund ist er der Einzige, der in der Lage ist, den Bestien die Stirn zu bieten – was Williams für sich auszunutzen weiß. Als Kate und Kainah sich näherkommen, birgt das aus vielen Gründen große Gefahren. Eine Liebe zwischen einem „Wilden“ und einer Frau aus gutem Hause ist nicht gern gesehen – um es mal harmlos auszudrücken. Dazu kommen verhängnisvolle Intrigen und blutrünstige Kreaturen, die es auf das Fort abgesehen haben.

 Hunter\'s Moon: Der Mond des Jägers

 

Dem Himmel sei Dank, ist bald Juni!!!!
Die Geschichte spielt ja in den Rocky Mountains um 1795. Verbindet Dich etwas besonderes zu diesem Ort, zu dieser Zeit?

Nicht wirklich, abgesehen davon, dass sich die Szenerie der winterlichen Rocky Mountains für eine sinnliche Schauermär ganz wunderbar eignet. Dazu kommt die Tatsache, dass dieses Land Ende des 18. Jahrhunderts noch durch und durch wild und unberührt war. Zudem bietet diese Zeit einiges an Konfliktpotential. Es wird nicht leicht für unser Heldenpaar.

Trenner-Ranke

Na, da wird auf uns Leser was zukommen, Britta! Was hat Dich eigentlich zu „Hunter´s Moon“ inspiriert?

Vor einigen Jahren sah ich den Film „Ginger Snaps: The Beginning“ und war am Ende enttäuscht. Erstens: Die Liebesgeschichte wurde nur angedeutet. Zweitens: Das Ende war unverzeihlich. Die düstere Ästhetik der Bilder, die Atmosphäre einer winterlichen Schauermär und nicht zuletzt die Figur des Jägers hatten mir allerdings eine ordentliche Portion Inspiration eingeflößt. Deshalb beschloss ich, meine eigene Version dieses Themas zu verfassen. Hier ein kleiner Zusammenschnitt zum Film, der mir als Inspiration diente:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=CBf8_CO5anY#t=130[/youtube]

Ach Du heiliges Kanonenrohr! So eine Ende würde mir schwer im Magen liegen. Doch ich vermute stark, dass Du uns Lesern ein Happy End schenken wirst! *lacht*
Ich weiß, dass Deine Zeit eben sehr knapp bemessen ist, darum kommt auch schon meine letzte Frage: Wenn ich Dich heute und jetzt frage: „Im welchem Genre schreibst Du bis dato am liebsten?“, was würdest Du antworten?

Immer noch im fantastischen Genre, wobei ich es mag, wenn sich der Fantasyanteil eher klein ausnimmt und das Setting wildromantisch ist. Hunters Moon war schon genau mein Ding: Ich liebe sinnlichen Grusel. 

 

Trenner-Ranke

Danke, liebe Britta, dass Du Dir ein wenig Zeit freiklopfen konntest, um Deinen Lesern – und natürlich mir *Grinst von einem Ohr zum anderen* – ein wenig über Dein neues Buch zu erzählen. Ich bin sehr gespannt und freue mich diebisch, dass wir hier eine Leseprobe aus „Hunter´s Moon“ präsentieren dürfen. Und was für EINE! Bitte, ich habe Dir ein paar Kekse als Seelennahrung eingepackt *Drückt Britta eine Keksdose in die Hand*. Mir wurde gesagt, sie würden zwar keine Zeit schenken, aber dafür die Nerven streicheln und beruhigen. Das sie auch die Gravitation beeinflussen, davon wusste ich bis dato noch nichts, aber ich bin ja lernfähig …. *Zwinkert Britta zu und begleitet sie zur Salontüre.*

Danke, liebe Ka. Das kann ich momentan gut gebrauchen. In meinen Universum ist die nämlich Hölle los 😉 Es hat mich gefreut, wieder mal, und ich wünsche euch allen da draußen spannende Lesestunden. Meine Keksdose und ich ziehen sich jetzt mal zurück … 

Trenner-Ranke

Geneigte Leserinnen und Leser,
mit freundlicher Genehmigung von Britta Strauß, gibt es, wie eben angekündigt, noch eine lecker-schmecker Leseprobe, aus „Hunter´s Moon“!
Viel Spaß damit wünscht Euch die

Ka

 

(© 2014 Britta Strauß):

Übelkeit stieg in ihr auf, als sie an das Fort dachte. Was, wenn sie einfach niemals zurückkehrten? Was, wenn sie hier draußen in den Wäldern blieben?

Ein Kribbeln floss durch ihren Körper, als sie zu Kainah hinüberblickte. Er hatte ihr den Rücken zugedreht, stützte sich mit beiden Armen an der Felswand ab und ließ das Wasser über seinen Körper rinnen. Blut floss in verzweigten Rinnsalen über seine Haut, verblasste und verschwand mit den funkelnden Strömen.

Sie spürte seine Selbstvergessenheit, seine Hingabe an den Genuss des warmen Wassers und an die heilige Kraft dieses Ortes. Kate seufzte auf, als er das Band löste, das sein Haar zusammenhielt, und den Kopf unter die plätschernden Ströme hielt.

Wie wäre es, jetzt bei ihm zu sein?

Bei ihm unter dem Wasserfall, gepresst an seinen nackten, nassen Körper?

Sich in dieser zähflüssigen Hitze zu räkeln, war kaum dazu nütze, das Fieber aus ihren Gedanken zu saugen. Ihr ganzer Leib glühte und pochte vor Empfindsamkeit. Obwohl Kainah mehrere Schritte von ihr entfernt stand, waren ihre Sinne so grausam, sie jedes Detail seines Körpers wahrnehmen zu lassen: Lange Haarsträhnen, die auf seiner Haut klebten. Das Spiel von Licht und Schatten, wenn sich seine Muskeln anspannten oder lockerten. Das Funkeln des Wassers auf seiner dunklen Haut. Und dann, als er sich umdrehte und gegen die Felswand sank, die Arme unter den rauschenden Kaskaden ausgebreitet, sah sie das Quälendste überhaupt: die Sinnlichkeit puren Genusses auf seinem Gesicht.

Kate biss sich auf die Zunge, als er die Augen schloss und den Kopf in den Nacken legte, um sich ganz dem Gefühl des strömenden Wassers hinzugeben. Sie wusste, dass er ihren Blick spürte, und doch er tat nichts, um sich ihm zu entziehen. 

Für viel zu kurze Zeit verweilten sie an einem Ort, an dem sie niemand stören würde. Wann, wenn nicht heute, sollte sie sich frei fühlen? Egal, was sie tun oder nicht tun würde, ihr beider Schicksal war ohnehin nicht mehr aufzuhalten.

Kate stieg aus dem Wasser, das zäh von ihrer Haut glitt. Ihre nackten Füße patschten leise auf dem Steinboden, als sie auf Kainah zuging. Er öffnete erst die Augen, als sie vor ihm stand, keine Armlänge von ihm entfernt. Der Ausdruck hingebungsvollen Genuss verschwand aus seinem Blick. Ohne den Felsen in seinem Rücken wäre er zweifellos vor ihr zurückgewichen.

Kate runzelte verwirrt die Stirn. Seine Reaktion war nicht das, was sie erwartet hatte.

»Tu das nicht«, flüsterte er leise.

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